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Testspiel am Samstag

Eintracht plant rechtliche Schritte

Nachdem das Land Hessen die erlaubte Zahl an Zuschauer:innen für das Testspiel der Eintracht am Samstag von 10 000 auf 5000 reduziert hat, will der Verein nun vor Gericht gehen. Auch die Stadt sieht für die Entscheidung des Landes keine rechtliche Grundlage.
Eintracht Frankfurt hat angekündigt, vor Gericht ziehen zu wollen, sollte das Land Hessen tatsächlich nur 5000 statt der ursprünglich geplanten 10 000 Zuschauer:innen für das Testspiel gegen den AS Saint-Étienne am kommenden Samstag zulassen. „Gegen einen derartigen Bescheid würde Eintracht Frankfurt einstweiligen Rechtsschutz vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt suchen“, kündigte der Bundesligist am Montagabend an.

Am vergangenen Freitag hatte die Eintracht mitgeteilt, das Gesundheitsamt habe für das Spiel am 31. Juli 10 000 Fans im Deutsche Bank Park zugelassen – vorausgesetzt mindestens die Hälfte von ihnen sei vollständig geimpft oder genesen. Am Sonntag erklärte das hessische Sozialministerium aber, die Höchstgrenze an Zuschauer:innen liege bei einer Inzidenz über 35 bei maximal 5000, inklusive geimpfter und genesener Personen. Am Dienstagmorgen lag die Inzidenz in Frankfurt laut Robert-Koch-Institut (RKI) mit 33 erstmals wieder unter 35. Die neue Verordnung des Landes, wonach auch die maximale Personenzahl bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen wieder steigt, gilt allerdings erst, wenn die Inzidenz fünf Tage in Folge unter 35 bleibt.

Nicht nur vonseiten der Eintracht kam am Montag Kritik an der Entscheidung des Landes. Auch Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) wies darauf hin, dass es nach Ansicht der Stadt keine rechtliche Grundlage gebe, „die Genehmigung für die Zulassung von 10 000 Zuschauer:innen zum jetzigen Zeitpunkt zurückzunehmen“. Die Stadt habe sich bei der Genehmigung strikt an die Verordnung des Landes gehalten. „Diese sieht vor, dass die zuständige Behörde – in unserem Fall das Gesundheitsamt – ausnahmsweise eine höhere Teilnehmerzahl als 1500 zulassen kann und dass geimpfte oder genesene Personen bei der Teilnehmerzahl nicht eingerechnet werden“, so Majer. Laut Stadt und Gesundheitsamt sei eine Auslastung des Stadions von 20 Prozent mit einem guten Hygienekonzept „infektiologisch vertretbar“ und „verhältnismäßig“.

Diese Auffassung teilt auch Eintracht Frankfurt. „Wir bleiben natürlich darauf vorbereitet, die angekündigte Beschränkung verwaltungsrechtlich überprüfen zu lassen, hoffen aber, dass sich die Sach- und Rechtsauffassung der Stadt Frankfurt durchsetzt“, sagte der Justiziar der Eintracht, Philipp Reschke, am Montagabend.

Zuvor hatte sich bereits Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) in einem offenen Brief an Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) gewendet und sie aufgefordert, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken. Geimpfte und Genesene über die zulässigen 5000 Fans hinaus zuzulassen, sei nicht zuletzt auch ein Anreiz, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, so Feldmann. „Gerade jetzt, da genug Impfstoff da ist und die Impfbereitschaft zugleich merklich zurückgeht, braucht es doch solche Anreize“, schreibt er in seinem Brief – auch, weil die Impfung „der wichtigste Schlüssel für einen Weg raus aus der Pandemie“ sei.

Wie viele Fans am Samstag tatsächlich ins Stadion dürfen, ist auch vier Tage nach der eigentlichen Vereinbarung zwischen der Eintracht und dem Frankfurter Gesundheitsamt noch nicht geklärt. Am Dienstag will die Eintracht Informationen zum Vorverkauf für das Spiel gegen den AS Saint-Étienne veröffentlichen.* Insbesondere für die Fans, so Justiziar Philipp Reschke, werde es bis zur endgültigen Entscheidung aber wohl ein „Geduldsspiel“.

* Update, 27. Juli, 15.05 Uhr: Eintracht Frankfurt will ab Mittwoch, dem 28. Juli, 10 Uhr, 10 000 Tickets für das Testspiel am Samstag verkaufen. Man halte an dem Bescheid des Frankfurter Gesundheitsamtes fest, teilte der Verein mit. Sollte sich bis zum Verkaufsstart etwas an der "Genehmigungslage" ändern, werde die Eintracht kurzfristig über das weitere Vorgehen informieren.
 
Fotogalerie:
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27. Juli 2021, 12.34 Uhr
Laura Oehl
 
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Laura Oehl >>
 
 
 
 
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