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Städtische Notübernachtung
150 Schlafplätze am Eschenheimer Tor
Am 1. November öffnet die städtische Notübernachtung in der B-Ebene der U-Bahn-Station am Eschenheimer Tor. Dort sollen jede Nacht 150 obdachlose Menschen einen Schlafplatz finden; zusätzlich ist der Kältebus des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten unterwegs.
Die Uhren wurden umgestellt, das Jahr neigt sich dem Ende zu und mit den kürzer werdenden Tagen sinken auch die Temperaturen – vor allem nachts. Während die einen die Heizungen aufdrehen und dicke Socken anziehen, haben Hunderte Menschen in Frankfurt kein eigenes Zuhause. Einige kommen in den Wohnheimen und Unterkünften der Träger wie Diakonie, Caritas oder des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten unter, doch einige, die etwa keines der festen Angebote annehmen wollen oder können. Schätzungsweise hundert Menschen lebten permanent auf der Straße, heißt es laut Frankfurts Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU).
Um diesen obdachlosen Menschen einen geschützten Schlafplatz zu ermöglichen, wird auch in diesem Jahr die städtische Notübernachtung in der U-Bahn-Station Eschenheimer Tor geöffnet. Dort werden ab dem 1. November den dritten Winter in Folge jede Nacht 150 Übernachtungsplätze ermöglicht. Die 1500 Quadratmeter große Fläche wird von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) zur Verfügung gestellt.
Für die Notunterkunft am Eschenheimer Tor wurden in der Zwischenebene der U-Bahn-Station zusätzliche Wände eingezogen. Die so entstandene Halle ist nicht nur beheizbar, sondern auch mit sanitären Anlagen ausgestattet. Obdachlose Menschen können dort jede Nacht ab 22 Uhr unterkommen, von 6 bis 10.30 Uhr werden die Räume zu einer Art Café umgebaut, indem es Brötchen und heiße Getränke gibt. Zuständig seitens der Stadt ist Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld, Träger ist der Frankfurter Verein für soziale Heimstätten. Das städtische Winterquartier wurde vor zwei Jahren an das Eschenheimer Tor vorlegt. Zuvor war es rund 20 Jahre lang in der B-Ebene der Hauptwache untergebracht; dort sollte inzwischen eigentlich das MOMEM – das Museum für elektronische Musik – eröffnet haben.
Corona: Zusätzliche Schutzmaßnahmen
Coronabedingt mussten in diesem Jahr ergänzende Vorkehrungen zum Schutz der Schutzsuchenden getroffen werden, teilte Sozialdezernentin Birkenfeld mit. Dazu zählten vier Luftfilter sowie mehrere CO2-Messgeräte, sogenannte CO2-Ampeln. Zusätzlich achte man bei den Schlafplätzen auf den Mindestabstand von 1,5 Metern, betont Leiterin des Winterquartiers Christine Heinrichs . Dort dürfe die Maske abgenommen werden, ansonsten herrscht in der Notübernachtung Maskenpflicht. „Wir wenden genau die Regeln an, wie sie vom RKI empfohlen wurden“, so Heinrichs.
Erste Erfahrungen konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits in der vergangenen Saison sammeln. Aufgrund der besonderen Situation blieb die Unterkunft bis in den Juli hinein geöffnet; da der Mietvertrag für die Fläche das ganze Jahr laufe, sei dies problemlos möglich gewesen, erklärt Heinrichs. Für diesen Winter plane man aktuell mit meiner Aufrechterhaltung des Angebots bis Mai beziehungsweise bis die Temperaturen einen stabilen zweistelligen Wert erreicht haben. Doch letztendlich lasse sich vieles nicht vorhersehen, so Christine Heinrichs. „Wir sind hochflexibel und so halten wir es auch in dieser Saison.“
Weitere Hilfsangebote
Neben dem Quartier am Eschenheimer Tor gibt es noch weitere Anlaufstellen in Frankfurt, wo obdachlose Menschen Unterstützung finden können; etwa im Ostpark oder im Sozialzentrum Burghof sowie in den Tagestreffs Bärenstraße oder Weißfrauen in der Weserstraße. Dass es diese Angebote dringend braucht, zeigt auch die Bilanz der vergangenen Saison. Allein am Eschenheimer Tor habe man laut Christine Heinrichs über 27 000 Übernachtungen von 1394 verschiedenen Personen aus über 71 Ländern gezählt.
Als eine Art mobile Hilfe ist zusätzlich seit dem 15. Oktober wieder der Kältebus in der Stadt unterwegs: Er bietet obdachlosen Menschen den Transport in eine der Unterkünfte an oder versorgt mit Decken und warmen Getränken. Das Team habe in den vergangenen Tagen auf den Straßen etwa 150 Menschen angetroffen. Während viele den Helferinnen und Helfern bereits bekannt seien, kämen auch immer wieder neue Menschen hinzu. Aus diesem Grund sei man auf die Unterstützung der Frankfurterinnen und Frankfurter angewiesen. Jede:r Bürger:in, der oder die einen Menschen bei Kälte im Freien übernachten sieht, sollte das Team des Kältebusses unter der Nummer 069/43 14 14 informieren.
Um diesen obdachlosen Menschen einen geschützten Schlafplatz zu ermöglichen, wird auch in diesem Jahr die städtische Notübernachtung in der U-Bahn-Station Eschenheimer Tor geöffnet. Dort werden ab dem 1. November den dritten Winter in Folge jede Nacht 150 Übernachtungsplätze ermöglicht. Die 1500 Quadratmeter große Fläche wird von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) zur Verfügung gestellt.
Für die Notunterkunft am Eschenheimer Tor wurden in der Zwischenebene der U-Bahn-Station zusätzliche Wände eingezogen. Die so entstandene Halle ist nicht nur beheizbar, sondern auch mit sanitären Anlagen ausgestattet. Obdachlose Menschen können dort jede Nacht ab 22 Uhr unterkommen, von 6 bis 10.30 Uhr werden die Räume zu einer Art Café umgebaut, indem es Brötchen und heiße Getränke gibt. Zuständig seitens der Stadt ist Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld, Träger ist der Frankfurter Verein für soziale Heimstätten. Das städtische Winterquartier wurde vor zwei Jahren an das Eschenheimer Tor vorlegt. Zuvor war es rund 20 Jahre lang in der B-Ebene der Hauptwache untergebracht; dort sollte inzwischen eigentlich das MOMEM – das Museum für elektronische Musik – eröffnet haben.
Corona: Zusätzliche Schutzmaßnahmen
Coronabedingt mussten in diesem Jahr ergänzende Vorkehrungen zum Schutz der Schutzsuchenden getroffen werden, teilte Sozialdezernentin Birkenfeld mit. Dazu zählten vier Luftfilter sowie mehrere CO2-Messgeräte, sogenannte CO2-Ampeln. Zusätzlich achte man bei den Schlafplätzen auf den Mindestabstand von 1,5 Metern, betont Leiterin des Winterquartiers Christine Heinrichs . Dort dürfe die Maske abgenommen werden, ansonsten herrscht in der Notübernachtung Maskenpflicht. „Wir wenden genau die Regeln an, wie sie vom RKI empfohlen wurden“, so Heinrichs.
Erste Erfahrungen konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits in der vergangenen Saison sammeln. Aufgrund der besonderen Situation blieb die Unterkunft bis in den Juli hinein geöffnet; da der Mietvertrag für die Fläche das ganze Jahr laufe, sei dies problemlos möglich gewesen, erklärt Heinrichs. Für diesen Winter plane man aktuell mit meiner Aufrechterhaltung des Angebots bis Mai beziehungsweise bis die Temperaturen einen stabilen zweistelligen Wert erreicht haben. Doch letztendlich lasse sich vieles nicht vorhersehen, so Christine Heinrichs. „Wir sind hochflexibel und so halten wir es auch in dieser Saison.“
Weitere Hilfsangebote
Neben dem Quartier am Eschenheimer Tor gibt es noch weitere Anlaufstellen in Frankfurt, wo obdachlose Menschen Unterstützung finden können; etwa im Ostpark oder im Sozialzentrum Burghof sowie in den Tagestreffs Bärenstraße oder Weißfrauen in der Weserstraße. Dass es diese Angebote dringend braucht, zeigt auch die Bilanz der vergangenen Saison. Allein am Eschenheimer Tor habe man laut Christine Heinrichs über 27 000 Übernachtungen von 1394 verschiedenen Personen aus über 71 Ländern gezählt.
Als eine Art mobile Hilfe ist zusätzlich seit dem 15. Oktober wieder der Kältebus in der Stadt unterwegs: Er bietet obdachlosen Menschen den Transport in eine der Unterkünfte an oder versorgt mit Decken und warmen Getränken. Das Team habe in den vergangenen Tagen auf den Straßen etwa 150 Menschen angetroffen. Während viele den Helferinnen und Helfern bereits bekannt seien, kämen auch immer wieder neue Menschen hinzu. Aus diesem Grund sei man auf die Unterstützung der Frankfurterinnen und Frankfurter angewiesen. Jede:r Bürger:in, der oder die einen Menschen bei Kälte im Freien übernachten sieht, sollte das Team des Kältebusses unter der Nummer 069/43 14 14 informieren.
27. Oktober 2020, 12.06 Uhr
Sina Eichhorn
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
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