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Spatenstich für die neue Landebahn

Nach zehn Jahren Planung hat der Flughafenbetreiber Fraport heute mit einem symbolischen Spatenstich den Bau der neuen Nordwest-Landebahn begonnen. "Hessen bleibt damit am Ball, die Region bleibt am Ball", sagte Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der, wie er sagte, gerade von einer Reise aus dem Mittleren Osten zurückgekehrt war. "Wenn wir hier nichts machen, dann wird die Welt nicht in Schockstarre verfallen und nicht mehr wissen, was sie nun tun soll", so Koch. Fraport-Chef Wilhelm Bender betonte, der Ausbau sei mit seinem Investitionsvolumen von rund 4 Milliarden Euro ein Konjunkturprogramm für die Region. "70 Prozent dieser Summe fließen direkt an Betriebe aus dem Rhein-Main-Gebiet", so Bender.

Auch Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) sprach in ihrer Rede vor etwa 200 geladenen Gästen, von einem guten Tag für Frankfurt - und sagte: "Ich danke auch jenen, die dort hinten pfeifen."

Die, die pfiffen, standen einige hundert Meter abseits des abgezäunten Areals im einstigen Kelsterbacher Wald. Etwa 200 Demonstranten hatten sich dort und an der Zufahrt zur Okrifteler Straße versammelt, um gegen den weiteren Ausbau des Flughafens zu demonstrieren. "Diese Leute sind Verbrecher", sagte der DKP-Politiker Rudi Hechler. Fraport habe die Region schlicht gekauft. Auf die Zahl der Demonstranten angesprochen sagte er: "Es sind sicherlich weniger als wir erwartet haben – doch täuschen Sie sich nicht: der Zorn in der Region ist groß."

Besonders groß war indes der Zorn der Lkw-Fahrer, die mit ihren Fahrzeugen in langen Schlangen an den Zufahrtswegen zum Chemiewerk Ticona standen. Weil einige Flughafengegner die Zufahrt versperrten, ließ die Staatsanwaltschaft den Sitzstreik von der Polizei auflösen. Auch vier Kletterkünstler, darunter Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood, wurden von einer Eisenbahnbrücke geholt. Nach etwa drei Stunden begann der Verkehr wieder zu fließen.

Die neue Landebahn soll nach den Plänen der Fraport bereits Ende 2011 in Betrieb gehen. Die Zahl der Flüge soll danach von derzeit 80 pro Stunde auf 126 pro Stunde erhöht werden. Vorausgegangen waren rund zehn Jahre lange Planungen. Das Gerichtsverfahren ist noch nicht endgültig abgeschlossen - der Verwaltungsgerichtshof in Kassel will demnächst über den Landebahnbau entscheiden. In einer Vorabentscheidung hatte er aber bereits grundsätzliche Zustimmung zu den Bauarbeiten gegeben.
 
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8. Mai 2009, 16.55 Uhr
konifere
 
 
 
 
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