Eine Ausstellung zur Erinnerung an das Schicksal der Juden, Sinti und Roma die während der NS-Zeit mit der Reichsbahn in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager transportiert wurden, eröffnet heute im Frankfurt Hauptbahnhof. Bis zum 15. September ist die Präsentation „Sonderzüge in den Tod – die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn" im Bahnhof zu sehen. Zur Eröffnung begrüßte Klaus Vonhusen, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Hessen, und Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU).
In seiner Rede erläuterte Semmelroth die Rolle des Hauptbahnhofs bei der Deportation Tausender Frankfurter Juden in der NS-Zeit. „Für die erste große Deportation von Oktober 1941 und die bis zum September 1942 folgenden, bei denen jeweils zirka 1.000 Personen verschleppt wurden, stellte die Reichsbahn Dritte-Klasse-Coupe-Waggons zur Verfügung. Insgesamt wurden zwischen dem 19. Oktober 1941 und dem 15. März 1945 über 10.000 Menschen mit Hilfe der Reichsbahn aus Frankfurt deportiert.“ Mit der Ausstellung über die Rolle der Reichsbahn bei den Deportationen leiste die Deutsche Bahn einen wichtigen Schritt der Selbstreflexion, der sich kein Unternehmen und keine öffentliche Institution entziehen sollte. „Auch für die Deutsche Bahn gilt: Nur die Erinnerung macht uns frei für die Gestaltung der Zukunft.“
Text: Ruth Skitt, Quelle: pia/Stadt Frankfurt
Die ungekürzte Rede von Kulturdezernent Semmelroth finden Sie im JOURNAL-Blog unter: