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Sicheres Rotlichtviertel mit viel Polizei

Erst letzte Woche ging eine Schießerei im Bahnhofsviertel durch Medien. Ein 51-Jähriger wurde verletzt. Einen Tag später luden das Hessische Innenministerium und die Stadt Frankfurt zu einer Pressekonferenz ein. Grund: Die Vorstellung der Sicherheitsoffensive im Bahnhofsviertel. Allerdings hatte diese Einladung rein gar nichts mit den Vorfällen am Donnerstag zu tun – zumindest wenn es nach Staatssekretär Boris Rhein geht. Nun war es also soweit: Das gemeinsame Einsatzkonzept von Polizei und Ordnungsamt, das am 16. August startete, wurde im Frankfurter Polizeipräsidium präsentiert. Ziel ist es, vor allem gegen Drogenhandel und –konsum sowie gegen die Straßenprostitution vorzugehen. „Deshalb wird die uniformierte Präsenz vor Ort verstärkt, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen. Die Bürger sollen sich ohne Angst bewegen können“, so Frankfurts Sicherheitsdezernent Volker Stein. Die zusätzlich eingesetzten Beamten – das Ordnungsamt setzt 15 Stadtpolizisten mehr ein – sollen zu Fuß unterwegs und ansprechbar sein. Die Hessische Polizei hat zusätzlich 20 Polizisten bereitgestellt. Noch bis zum Ende des Jahres wird die Stadtpolizei den Einsatz im Bahnhofsviertel unterstützen. Sie werden in Uniform und zivil Streife laufen, gegen Straßenprostituierte und ihre Zuhälter vorgehen sowie Gaststätten und Gewerbebetriebe auf die richtige Hygiene kontrollieren. Stein: „Es ist wichtig, dass wir die Bildung von krimineller und ordnungswidriger Strukturen verhindern und bereits bestehende Strukturen auflösen, um das negativ Image der Bahnhofsgebiets nachhaltig zu verbessern.“ Deshalb wird der illegale Straßenstrich zu einem legalen an die Theodor-Heuss-Allee verlagert. Die Maßnahme wurde von der AG Laterne initiiert, die bereits 2009 gegründet wurde, um konsequenter gegen die Hütchenspielerszene und die Straßenprostitution vorzugehen. Den Hütchenspielern, die den Bürgern in wenigen Minuten mehrere tausend Euro aus den Taschen gezogen haben, wurde ein Ende bereitet. Seit 2009 sind sie verschwunden.
Langfristig soll ein anderes Klientel, Unternehmer in das einstige Rotlichtviertel gelockt werden. Aber auch jetzt sei durch die ständige Anwesenheit der Polizei und der Frankfurter Drogenpolitik schon viel Positives erreicht worden, erklärte Boris Rhein. Durch die vermehrten Bordellkontrollen konnten die Arbeitsbedingungen für die Frauen verbessert werden und es gibt weitaus weniger illegale Prostituierte. Auch die Verlagerung in die Theodor-Heuss-Allee sei ein Schritt in die richtige Richtung, denn dort sei beispielsweise durch Notrufsäulen für die Sicherheit der Frauen gesorgt. „Allerdings wird die Problematik im Bahnhofsviertel nicht leichter durch die Erweiterung der EU gen Südosten. Die Grenzöffnungen sorgen für mehr illegale Prostituierte und auch das Bettlerwesen wird immer schlimmer“, so Stein. Alleine in diesem Jahr hat die Polizei in der Gegend rund um den Hauptbahnhof 2626 Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und 107 Strafanzeigen wegen Waffendelikten gestellt. Mehr als 17 Kilogramm Betäubungsmittel, darunter 12 Kilogramm Haschisch und 1,2 Kilogramm Heroin, wurden sichergestellt.
Zum Schluss kündigte Boris Rhein an, dass durch das Konzept „Regionale Sicherheit“ im kommenden Jahr hessenweit weitere 50 Polizisten für besondere Maßnahmen eingesetzt werden. Damit stünden pro Tag 150 Polizisten für Sonderaktionen in ganz Hessen zur Verfügung. Schwerpunkte seien das Frankfurter Bahnhofsviertel, der öffentliche Nahverkehr und Brennpunkte in anderen Städten. Na, dann kann ja nichts mehr passieren…
 
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25. August 2010, 08.29 Uhr
red
 
 
 
 
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