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Sanierung statt Abriss

Mainfelder dürfen bleiben!

Circa 170 der rund 2000 Bewohner der Mainfeldsiedlung in Niederrad kamen am Donnerstagabend im Haus der Kulturen zusammen, um aus erster Hand zu erfahren, was mit ihrer Wohnsiedlung passieren wird.
Die Mainfeld-Bewohner erfuhren damals, das war 2009, aus der Presse, dass sie womöglich ihre Wohnungen in den Türmen am Niederräder Mainufer werden verlassen müssen. Damals hieß es, die Hochhäuser, die sich im Eigentum der städtischen ABG Holding befinden, würden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Die Abrisspläne riefen Unruhe, Unmut und Angst hervor. Niemand der Bewohner wusste, ob er werde zurückkommen können, ob er sich die Mieten im Falle eines Neubaus noch werde leisten können, geschweige denn, wo er in der Zwischenzeit unterkommen sollte. Die Diskussion um Abriss, Neubau oder Sanierung in der Niederräder Mainfeld-Siedlung schien nicht enden zu wollen. Dreieinhalb Jahre lang blickten die Bewohner der Siedlung in eine ungewisse Zukunft, hatten Angst, ihr Dach über dem Kopf zu verlieren, die Siedlung, in der sie sich zum Teil seit Mitte der 60er-Jahre so wohl fühlen, verlassen zu müssen.

Am Donnerstagabend jedoch fand das Warten, Hoffen und Bangen für die Bewohner endlich ein gutes Ende. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), der zuvor bereits in der Siedlung auf Klingel- und Besuchstour unterwegs war und Frank Junker, Chef der ABG Holding, traten im Haus der Kulturen vor die Bewohnerschaft, um sie aus erster Hand über die Ergebnisse der Begutachtung und den derzeitigen Stand zu informieren. „Das Mainfeld wird nicht abgerissen!“ war einer der ersten Sätze des Oberbürgermeisters, der auch sogleich zu tosendem Beifall führte. „Vor dem Hintergrund der angespannten Wohnungssituation, aber auch aus wirtschaftlichen Erwägungen, wäre ein Abriss von 885 Wohnungen nicht zu verantworten“, so Feldmann weiter. Das Mainfeld solle „durch eine behutsame Sanierung“ aufgewertet werden, sagte der Oberbürgermeister, der sich sichtlich über den Erhalt der Siedlung freute. Dabei dürfe es aber nicht zu unvertretbaren Erhöhungen der Mieten kommen. „Wir wollen keine Mieter vertreiben oder ausgrenzen. Es wird nachhaltig und energetisch saniert und die Mieten werden nur um das erhöht werden, was man durch die Energieeinsparung wieder reinholen kann“, sagte er.

Nach ihm ergriff der „Geläuterte“ – Frank Junker – das Wort und bekräftigte die Aussagen Feldmanns. Die Verkündung über den Abriss sei damals etwas vorschnell gewesen, doch er habe immer betont, dass es sich um ein ergebnisoffenes Verfahren handele, auch wenn er einen Abriss der Mainfeld-Siedlung aus städtebaulichen Gründen befürwortet habe, sagte Junker. Doch nun habe die seriöse Bewertung der Situation und der Bausubstanz ergeben, dass ein Abriss der Wohntürme weitaus teurer und umständlicher sei, als diese von Grund auf zu sanieren. „Schön ist anders. Das wissen Sie selbst genauso gut wie ich. Aber wir werden das Erscheinungsbild aufhübschen, die Türme energetisch und sanft sanieren und mit minimalem Aufwand die Wohnsituation optimieren, sodass Sie alle währenddessen in Ihren Wohnungen bleiben können“, versprach Junker den anwesenden Mietern. Außerdem bot Junker den Bewohnern an, mit ihnen gemeinsam die Sanierung und Renovierung in Angriff zu nehmen und Treppenhäuser und Außenanlagen gemeinsam zu gestalten, um die Identifizierung mit der Wohnanlage zu erhöhen. Wie genau das vonstatten gehen soll, wolle er allen Interessierten in einem Mietertreff genauer erläutern.

Was allerdings mit der Seniorenwohnanlage passieren wird, ist bislang unklar. „Ich kann Ihnen allerdings Ihre Sorgen nehmen. Keiner von Ihnen wird das Mainfeld verlassen müssen und gesetzt den Fall, dass die Seniorenwohnanlage doch abgerissen werden sollte, werden wir dafür sorgen, dass vorher ein Neubau entsteht, in den Sie dann umziehen können“, versprach Junker. Im kommenden Jahr soll mit der Sanierung, für die die ABG derzeit rund 110 Millionen Euro veranschlagt, begonnen werden.
 
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30. November 2012, 11.19 Uhr
mim
 
 
 
 
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