Treulose Börse: Wegen niedrigerer Gewerbesteuern zieht die Deutsche Börse AG mit ihren rund 2000 Mitarbeitern vom Frankfurter Stadtteil Hausen ins benachbarte Eschborn um. Das DAX-notierte Unternehmen kann damit 20 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Die Stadt Frankfurt hingegen verliert damit Gewerbesteuereinnahmen von 50 Millionen Euro jährlich. Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) zeigte sich beim Neujahrsempfang des hessischen DGB von dieser Entwicklung absolut nicht begeistert. Zwar entstünde den Arbeitnehmern kein Schaden, da das Unternehmen in der Region bleibe, dennoch habe sie wenig Verständnis für den Umzug, zumal sich die Stadt zuletzt mit einer Senkung der Gewerbesteuer um die Wirtschaft bemüht hatte. Zudem profitiere Eschborn von der von Frankfurt finanzierten Infrastruktur, ohne an den Kosten beteiligt zu sein.
Auch Politiker anderer Parteien regten eine Neustrukturierung der Wirtschaftsregion Rhein-Main an, um einen Ausgleich der steuerlichen Hebesätze herbeizuführen.