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Rettet die Landmarke des Ostends
Am Uhrtürmchen nagt der Zahn der Zeit
Das aus dem Jahr 1894 stammende Uhrtürmchen an der Friedberger Anlage Ecke Sandweg muss dringend restauriert werden. Die anfallenden Kosten stemmt die Stadt nicht allein und ruft daher zu Spenden auf.
Das historische Uhrtümchen im Ostend, an der Kreuzung der Friedberger Anlage und dem Sandweg, ist in einem sehr schlechten Zustand. „Wenn das Türmchen nicht bald saniert wird, werden die Kosten für die Restaurierung massiv ansteigen. Außerdem ist zu befürchten, dass sich das Türmchen durch sein Eigengewicht sukzessive selbst zerstören wird“, sagt Bernhard Krönung, der im Auftrag des Kulturdezernats ein Gutachten über das fast neun Meter hohe Wahrzeichen erstellt hat. Verursacht durch Korrosion sei die Stabilität beeinträchtigt, die Laterne funktioniere schon lange nicht mehr, bald werde auch die Uhr nicht mehr die korrekte Zeit anzeigen können. Was 1894 die neueste Uhrentechnik darstellte, ist nun marode, rostet vor sich hin und weist am opulent verzierten Gehäuse Risse, Verformungen und Verfärbungen auf. 150 000 Euro – soviel soll die Restauration kosten. Doch die Stadt Frankfurt muss sparen. Deshalb appelliert Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) an das Engagement der Bürger und bittet um Spenden.
60 000 Euro seien laut Semmelroth bereits zusammengekommen. 25 000 Euro gebe das Kulturamt dazu, mit 15 000 Euro beteilige sich der zuständige Ortsbeirat 4 und 20 000 Euro habe eine Bürgerin, die anonym bleiben will, gespendet. „Jeder Unterstützer bekommt eine Urkunde und wird auf einer Plakette am Sockel namentlich erwähnt“, stellt der Kulturdezernent in Aussicht. Für den Erhalt des fast 120-jährigen Uhrturms machen sich auch die Freunde Frankfurts, ein unabhängiger Verein Frankfurter Bürger, mit rund 1000 Mitgliedern, dessen Vorsitzender Frank Albrecht ist, stark.
Sobald ein Spendenstand von 100 000 Euro erreicht sein wird, will die Stadt Anfang kommenden Jahres die Sanierung des Wahrzeichens veranlassen, in der Hoffnung, dass der Rest der Spendengelder noch zusammenkommt, andernfalls will die Stadt zur Not für den Rest aufkommen. „Der Uhrturm wird abgebaut, in der Werkstatt repariert und insgesamt ein halbes Jahr weg sein“, sagt der Restaurationsexperte Bernhard Krönung.
„Solche Kleinode müssen gewürdigt werden“, sagt Semmelroth und nimmt Menschen, die sich fragen, ob denn so ein Türmchen noch zeitgemäß sei und man es überhaupt noch brauche, den Wind aus den Segeln. „Armbanduhren braucht man auch nicht mehr, weil man die Zeit auch auf dem Smartphone ablesen kann. Aber hier geht es darum, dass in dem Uhrtürmchen ein Frankfurt symbolisiert ist, was es einmal gab und langsam verblasst. Erst wenn etwas verschwunden ist, merkt man, was man verloren hat.“ Semmelroth erinnert an die Zeiten, in denen der Nachtwächter durch die Straßen lief und stündlich rief sowie an die Uhrtürmchen, die es bereits nicht mehr gibt. Es handele sich um „Stützen der Erinnerung".
Das Uhrtürmchen war 1894 durch bürgerliches Engagement, genauer durch den damaligen Ostend-Verein, errichtet worden, zu einer Zeit als es noch keine Armbanduhren gab. Derartige Zeitanzeigen waren in allen Stadtteilen zu finden, heute nur noch in Bornheim und im Ostend. Das in Bockenheim gefertigte Türmchen rief die im Ostend lebenden Juden am Sabbat zum Abendgebet.
„Frankfurt wäre nicht das, was es ist ohne das Engagement seiner Bürger“, sagt Felix Semmelroth. Es gebe Tier- und Brunnenpaten unter den Frankfurtern und vielleicht auch Bürger, die das Prachtexemplar der einstigen Handwerkskunst erhalten wollen.
Spenden können an das Konto der „Kultur Stadt Frankfurt am Main“ überwiesen werden mit dem Verwendungszweck „Uhrtürmchen 54289000, 0410/A9, 410031“, Kontonummer: 2609, Bankleitzahl 500 100 60 bei der Frankfurter Postbank.
60 000 Euro seien laut Semmelroth bereits zusammengekommen. 25 000 Euro gebe das Kulturamt dazu, mit 15 000 Euro beteilige sich der zuständige Ortsbeirat 4 und 20 000 Euro habe eine Bürgerin, die anonym bleiben will, gespendet. „Jeder Unterstützer bekommt eine Urkunde und wird auf einer Plakette am Sockel namentlich erwähnt“, stellt der Kulturdezernent in Aussicht. Für den Erhalt des fast 120-jährigen Uhrturms machen sich auch die Freunde Frankfurts, ein unabhängiger Verein Frankfurter Bürger, mit rund 1000 Mitgliedern, dessen Vorsitzender Frank Albrecht ist, stark.
Sobald ein Spendenstand von 100 000 Euro erreicht sein wird, will die Stadt Anfang kommenden Jahres die Sanierung des Wahrzeichens veranlassen, in der Hoffnung, dass der Rest der Spendengelder noch zusammenkommt, andernfalls will die Stadt zur Not für den Rest aufkommen. „Der Uhrturm wird abgebaut, in der Werkstatt repariert und insgesamt ein halbes Jahr weg sein“, sagt der Restaurationsexperte Bernhard Krönung.
„Solche Kleinode müssen gewürdigt werden“, sagt Semmelroth und nimmt Menschen, die sich fragen, ob denn so ein Türmchen noch zeitgemäß sei und man es überhaupt noch brauche, den Wind aus den Segeln. „Armbanduhren braucht man auch nicht mehr, weil man die Zeit auch auf dem Smartphone ablesen kann. Aber hier geht es darum, dass in dem Uhrtürmchen ein Frankfurt symbolisiert ist, was es einmal gab und langsam verblasst. Erst wenn etwas verschwunden ist, merkt man, was man verloren hat.“ Semmelroth erinnert an die Zeiten, in denen der Nachtwächter durch die Straßen lief und stündlich rief sowie an die Uhrtürmchen, die es bereits nicht mehr gibt. Es handele sich um „Stützen der Erinnerung".
Das Uhrtürmchen war 1894 durch bürgerliches Engagement, genauer durch den damaligen Ostend-Verein, errichtet worden, zu einer Zeit als es noch keine Armbanduhren gab. Derartige Zeitanzeigen waren in allen Stadtteilen zu finden, heute nur noch in Bornheim und im Ostend. Das in Bockenheim gefertigte Türmchen rief die im Ostend lebenden Juden am Sabbat zum Abendgebet.
„Frankfurt wäre nicht das, was es ist ohne das Engagement seiner Bürger“, sagt Felix Semmelroth. Es gebe Tier- und Brunnenpaten unter den Frankfurtern und vielleicht auch Bürger, die das Prachtexemplar der einstigen Handwerkskunst erhalten wollen.
Spenden können an das Konto der „Kultur Stadt Frankfurt am Main“ überwiesen werden mit dem Verwendungszweck „Uhrtürmchen 54289000, 0410/A9, 410031“, Kontonummer: 2609, Bankleitzahl 500 100 60 bei der Frankfurter Postbank.
21. November 2013, 18.27 Uhr
Nicole Brevoord
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27. November 2024
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