Oberbürgermeisterin Petra Roth hat dem sich in Gründung befindenden "Rat der Religionen" ihre politische und auch ganz persönliche Unterstützung zugesagt. In einer multireligiösen Stadt wie Frankfurt am Main blieben sicher auch auf Dauer Differenzen und auch Konflikte nicht aus, ein solches Gremium könne aber entscheidend helfen, solche Probleme besser zu bewältigen und Ursachen für mögliche Reibungspunkte rechtzeitig zu benennen. Insofern sei es ihr Wunsch, dass der "Rat der Religionen" mehr sei als ein "Interventionsgremium in aktuellen Krisen", sondern eine Institution des Vertrauens, die im Alltag des Großstadtlebens Wege zum gegenseitigen Verstehen, der Toleranz aufweist. So sei es eine gemeinsame Aufgabe, auch dazu beizutragen, dass manchmal notwendige Kritik nicht zu dauerhaften Verletzungen führe.
Der interreligiöse Dialog, den die Initiatoren – darunter die Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen sowie von Judentum, Islam, Buddhismus und Bahá’í – ausbauen wollen, könnte das religiöse Verständnis sowohl bei Gläubigen als auch Nichtgläubigen fördern, auch über die gesellschaftlichen Implikationen der Religionsfreiheit aufklären und über die Rechte und Pflichten der im Grundgesetz festgelegten Verfassungsgrundsätze informieren.
Die Oberbürgermeisterin hat nachdrücklich auf das erfolgreiche Bemühen um Integration hingewiesen, für das Frankfurt im Zentrum der Region bundesweit Maßstäbe gesetzt hat und das von großen Teilen der Stadtgesellschaft und auch der großen Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung getragen würde. Das kam auch in der breiten Zustimmung zur Integrationsrede zum Ausdruck, die die Oberbürgermeisterin am 4. Oktober 2007 vor der Stadtverordnetenversammlung hielt. Darin hieß es unter anderem: "Wichtig ist es, die Brisanz interkultureller Konflikte als solche zu erkennen und zu benennen, nur wenn Bedenken und Anforderungen offen ausgesprochen werden, kann sich der jeweils andere in die Sicht- und Lebensweise der Gegenseite hineindenken. Eine so verstandene Integration setzt allerdings voraus, dass der Weg dorthin nicht versperrt wird. Fremdenfeindlichkeit, Ressentiments und das Schüren von Konflikten stellen diesem Weg unüberwindliche Hürden entgegen und machen eine Integration, die in unser aller Interesse liegen muss, unmöglich. Jede Diskussion unter und mit den unterschiedlichen Kulturkreisen muss geprägt sein vom Respekt gegenüber der gegenseitigen kulturellen Herkunft."