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Nix mit Green Capital
Frankfurts grüne Ambitionen
Frankfurt hat sich in Brüssel hoffnungsvoll um den Titel „Europäische Grüne Hauptstadt“, also Green Capital 2014, beworben. Von 19 Bewerbern landeten Frankfurt, Kopenhagen und Bristol im Finale. Am Ende aber siegte Kopenhagen. Wir sprachen mit Bürgermeister Olaf Cunitz über die Niederlage.
Herr Cunitz, die Stadt Frankfurt hat es unter die letzten drei Finalisten bei der Wahl zur Green Capital geschafft. Sind Sie enttäuscht, dass es nicht zur Auszeichnung gereicht hat oder war es zu befürchten?
Ich war sehr enttäuscht. Ich wusste, dass wir mit Kopenhagen einen sehr starke Konkurrenten haben, bin aber in den Wettbewerb hineingegangen mit dem Willen zu gewinnen. Das ist wie auf dem Fußballplatz. Da steht man auch nicht nur, um dabei zu sein.
Was bedeutet es, Green Capital zu sein und hätte dieser Status für Frankfurt Vorteile gehabt?
Das ist kein Preis, der mit finanziellen Zuwendungen verbunden ist. Vielmehr ist es ein Titel, der einen ideellen Wert hat. Er schafft ein öffentliches Bewusstsein für das Thema. Es geht dabei darum, Rückenwind zu bekommen für die Ziele, die man erreichen will. Der Titel hätte die Bevölkerung mobilisieren können. Auch auf europäischer Ebene sind die Städte vernetzt. Andere Städte hätten sehen können, welche Lösungen Frankfurt hat. Gewissermaßen Frankfurt als Leuchtturm. Beim Thema Passivbauweise beispielsweise ist das jetzt schon so. Da kommt ganz Europa nach Frankfurt. So ein Titel verstärkt natürlich diesen Effekt.
Mit welchem Pfund hat Frankfurt bei der Bewerbung gewuchert?
Uns waren zwei Dinge wichtig zu zeigen: Erstens, wie sich Frankfurt in den letzten zehn, zwanzig, dreißig Jahren in Puncto Nachhaltigkeit verändert hat und zweitens haben wir dargestellt, wo wir hinwollen. Beispiele der Veränderungen waren das Mainufer, das vor zwanzig Jahren nicht mit dem heutigen vergleichbar war. Das grüne Band am blauen Fluss. Aber auch das Europaviertel ist ein Beispiel, wo wir den Güterbahnhof in einen lebenswerten Stadtteil verwandeln.
Frankfurt ist wahrlich keine rundum grüne Idylle. Es gibt Lärm und Emissionen und wir haben beschrieben, wie wir damit umgehen wollen. Tempo 30 nachts ist etwa eine Maßnahme oder auch die Fluglärmverbesserungen, die wir fordern, so weit unser Handlungsspielraum reicht. Wir haben deutlich gemacht, wie wir den Grüngürtel entwickeln wollen und haben aufgezeigt, wie sich Frankfurt als grüne Stadt weiterentwickeln sollte.
Was hat Kopenhagen, was Frankfurt nicht hat?
Leider kennen wir nicht die Präsentationen der anderen Städte, deshalb bleibt es wohl zunächst das Geheimnis der Jury. Worum ich Kopenhagen beneide, ist, dass es am Meer liegt. Aber, dass wir von 19 Bewerbern unter den letzten dreien waren, das ist ja auch eine Leistung. 2010 sind wir bundesweit Klimaschutzhauptstadt geworden und haben den zweiten Platz bei der Hauptstadt der Biodiversität belegt. Im europäischen und deutschlandweiten Vergleich sind wir in Frankfurt gut aufgestellt.
In Frankfurt hört man regelmäßig von Feinstaubproblemen und der Flughafenausbau lässt auch an der Umweltfreundlichkeit Frankfurts zweifeln, letzteres spielte ja auch bei der Wettbewerbsentscheidung eine Rolle. Was kann Frankfurt in Zeiten klammer Kassen denn tun, um umweltfreundlicher zu sein?
Jede Großstadt in Europa hat Probleme, sei es mit dem Auto- oder dem Flugverkehr oder mit der Industrie. Bei Green Capital gewinnt nicht die idyllischste Stadt. Es sollte doch die Stadt gewinnen, die mit den Herausforderungen am besten umgehen kann. Der Flughafen stellt uns vor Probleme und nun ist es entscheidend, wie man damit umgehen kann.
Es ist sicher auch eine Herausforderung, wenn die Steuereinnahmen nicht so gut fließen, eine gute Politik zu machen. Aber da mache ich mir keine Sorgen. Frankfurt steht im Vergleich zu anderen Städten wirklich gut da. Unsere Ziele sind jetzt den Grüngürtel weiterzuentwickeln. Er soll mit seinen grünen Armen bis in die Stadt reichen. Der Öffentliche Nahverkehr soll weiter ausgebaut werden. Das tun wir mit der U-Bahnlinie durch das Europaviertel. Radwege werden weiter ausgebaut und wir werden weiterhin energieeffizient bauen. Dafür muss auch Geld da sein, weil wir sonst von Lärmbelästigung erdrückt würden. Ich bin mir sicher, auch ohne den Titel Green Capital werden wir diese Ziele erreichen.
Wird und kann sich Frankfurt erneut bewerben?
Ich würde das nicht ausschließen. Nur müssen wir erst mal genau analysieren, warum Frankfurt nicht den ersten Platz gemacht hat und wir müssen schauen, was wir von anderen Städten lernen können. Erst dann macht es Sinn zu überlegen, ob wir uns erneut bewerben.
Ich war sehr enttäuscht. Ich wusste, dass wir mit Kopenhagen einen sehr starke Konkurrenten haben, bin aber in den Wettbewerb hineingegangen mit dem Willen zu gewinnen. Das ist wie auf dem Fußballplatz. Da steht man auch nicht nur, um dabei zu sein.
Was bedeutet es, Green Capital zu sein und hätte dieser Status für Frankfurt Vorteile gehabt?
Das ist kein Preis, der mit finanziellen Zuwendungen verbunden ist. Vielmehr ist es ein Titel, der einen ideellen Wert hat. Er schafft ein öffentliches Bewusstsein für das Thema. Es geht dabei darum, Rückenwind zu bekommen für die Ziele, die man erreichen will. Der Titel hätte die Bevölkerung mobilisieren können. Auch auf europäischer Ebene sind die Städte vernetzt. Andere Städte hätten sehen können, welche Lösungen Frankfurt hat. Gewissermaßen Frankfurt als Leuchtturm. Beim Thema Passivbauweise beispielsweise ist das jetzt schon so. Da kommt ganz Europa nach Frankfurt. So ein Titel verstärkt natürlich diesen Effekt.
Mit welchem Pfund hat Frankfurt bei der Bewerbung gewuchert?
Uns waren zwei Dinge wichtig zu zeigen: Erstens, wie sich Frankfurt in den letzten zehn, zwanzig, dreißig Jahren in Puncto Nachhaltigkeit verändert hat und zweitens haben wir dargestellt, wo wir hinwollen. Beispiele der Veränderungen waren das Mainufer, das vor zwanzig Jahren nicht mit dem heutigen vergleichbar war. Das grüne Band am blauen Fluss. Aber auch das Europaviertel ist ein Beispiel, wo wir den Güterbahnhof in einen lebenswerten Stadtteil verwandeln.
Frankfurt ist wahrlich keine rundum grüne Idylle. Es gibt Lärm und Emissionen und wir haben beschrieben, wie wir damit umgehen wollen. Tempo 30 nachts ist etwa eine Maßnahme oder auch die Fluglärmverbesserungen, die wir fordern, so weit unser Handlungsspielraum reicht. Wir haben deutlich gemacht, wie wir den Grüngürtel entwickeln wollen und haben aufgezeigt, wie sich Frankfurt als grüne Stadt weiterentwickeln sollte.
Was hat Kopenhagen, was Frankfurt nicht hat?
Leider kennen wir nicht die Präsentationen der anderen Städte, deshalb bleibt es wohl zunächst das Geheimnis der Jury. Worum ich Kopenhagen beneide, ist, dass es am Meer liegt. Aber, dass wir von 19 Bewerbern unter den letzten dreien waren, das ist ja auch eine Leistung. 2010 sind wir bundesweit Klimaschutzhauptstadt geworden und haben den zweiten Platz bei der Hauptstadt der Biodiversität belegt. Im europäischen und deutschlandweiten Vergleich sind wir in Frankfurt gut aufgestellt.
In Frankfurt hört man regelmäßig von Feinstaubproblemen und der Flughafenausbau lässt auch an der Umweltfreundlichkeit Frankfurts zweifeln, letzteres spielte ja auch bei der Wettbewerbsentscheidung eine Rolle. Was kann Frankfurt in Zeiten klammer Kassen denn tun, um umweltfreundlicher zu sein?
Jede Großstadt in Europa hat Probleme, sei es mit dem Auto- oder dem Flugverkehr oder mit der Industrie. Bei Green Capital gewinnt nicht die idyllischste Stadt. Es sollte doch die Stadt gewinnen, die mit den Herausforderungen am besten umgehen kann. Der Flughafen stellt uns vor Probleme und nun ist es entscheidend, wie man damit umgehen kann.
Es ist sicher auch eine Herausforderung, wenn die Steuereinnahmen nicht so gut fließen, eine gute Politik zu machen. Aber da mache ich mir keine Sorgen. Frankfurt steht im Vergleich zu anderen Städten wirklich gut da. Unsere Ziele sind jetzt den Grüngürtel weiterzuentwickeln. Er soll mit seinen grünen Armen bis in die Stadt reichen. Der Öffentliche Nahverkehr soll weiter ausgebaut werden. Das tun wir mit der U-Bahnlinie durch das Europaviertel. Radwege werden weiter ausgebaut und wir werden weiterhin energieeffizient bauen. Dafür muss auch Geld da sein, weil wir sonst von Lärmbelästigung erdrückt würden. Ich bin mir sicher, auch ohne den Titel Green Capital werden wir diese Ziele erreichen.
Wird und kann sich Frankfurt erneut bewerben?
Ich würde das nicht ausschließen. Nur müssen wir erst mal genau analysieren, warum Frankfurt nicht den ersten Platz gemacht hat und wir müssen schauen, was wir von anderen Städten lernen können. Erst dann macht es Sinn zu überlegen, ob wir uns erneut bewerben.
2. Juli 2012, 12.06 Uhr
Nicole Brevoord
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23. November 2024
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