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Nicht in Sicht
Hortplätze … verzweifelt gesucht
Frankfurt brüstet sich, die Betreuung für Kindergartenkinder auf ein neues Niveau gehoben zu haben. Doch sobald die Kinder in die Schule kommen, fängt der Ärger an: es gibt zu wenig Hortplätze
Am Sonntag hat Joerg Weber wieder seine 76-jährige Mutter nach Frankfurt geholt. Eigentlich hat sie einen pflegebedürftigen Mann, um den sie sich kümmern muss. Aber ihren Enkel Noah will sie nicht im Stich lassen. Das Problem: Die Webers haben keinen Hortplatz für ihren sechsjährigen Sohn bekommen. „Wir sind beide berufstätig und können es uns nicht leisten, unseren Job aufzugeben“, erklärt Weber. „Aber meine Mutter ist schon jetzt an den Grenzen ihrer Belastbarkeit.“ Wie den Webers geht es auch noch über 40 weiteren Familien aus Bergen-Enkheim.
Im boomenden Frankfurter Stadtteil mit seinen Neubaugebieten werden die Wartelisten der sechs Horte immer länger. Die Eltern von Vierjährigen machen sich schon Gedanken, wie es nach der Einschulung weitergehen kann. Im Frühjahr hat der Bergener Michael Faisst deshalb eine Elterninitiative gegründet. Sein Sohn hat zwar mittlerweile einen Platz im Hort Sternenwelt bekommen. „Aber das auch nur, weil er schon die Kita besucht hat.“ Aber selbst von den Kitakindern mussten neun abgewiesen werden. Hortleiterin Hildegard Wolf weiß: „Viele Eltern sind verzweifelt, und wir tun unser Bestes. Aber eine Horterweiterung wird nicht finanziert.“
Im Frühjahr hat die Elterninitiative einen Brief an OB Petra Roth und Schuldezernentin Jutta Ebeling geschrieben, 60 Familien haben unterschrieben. „Der Vorschlag der OB war einfach eine Unverschämtheit“, ärgert sich Maichel Faisst: „Wir sollten uns bei der Hortplatzbörse umhören.“ Aber was nütze ein Platz in Nied oder Höchst, wenn das Kind in Bergen zur Schule muss. Hildegard Wolfs Erklärung: „Die Stadt investiert nur noch in die Kleinkindbetreuung für Null- bis Dreijährige.“ Ansonsten verweise die Stadt auf den Ausbau der Ganztagsschulen. Doch der kann sich noch bis 2016 hinziehen – die Bergener Grundschulen schließen immer noch mittags.
„Unser Vorschlag, eine Betreuung in den Containern der Schule am Landgraben einzurichten, wurde bisher abgeschmettert“, erklärt Faisst. Im Schuldezernat versteht man die Aufregung nicht. „In Frankfurt gibt es 12 000 Hortplätze, das entspricht einem Versorgungsgrad von 53 Prozent. Der Wert ist Spitze in den westdeutschen Großstädten“, sagt Martin Müller-Bialon, Büroleiter im Bildungsdezernat. „Es ist keinesfalls so, dass hier nicht weiter ausgebaut wird, im Gegenteil kommen jedes Jahr 300 bis 400 Plätze hinzu.“
Den Bergener Eltern ist damit nicht geholfen - und auch aus anderen Stadtteilen wie Sachsenhausen sind Klagen zu hören.
Im boomenden Frankfurter Stadtteil mit seinen Neubaugebieten werden die Wartelisten der sechs Horte immer länger. Die Eltern von Vierjährigen machen sich schon Gedanken, wie es nach der Einschulung weitergehen kann. Im Frühjahr hat der Bergener Michael Faisst deshalb eine Elterninitiative gegründet. Sein Sohn hat zwar mittlerweile einen Platz im Hort Sternenwelt bekommen. „Aber das auch nur, weil er schon die Kita besucht hat.“ Aber selbst von den Kitakindern mussten neun abgewiesen werden. Hortleiterin Hildegard Wolf weiß: „Viele Eltern sind verzweifelt, und wir tun unser Bestes. Aber eine Horterweiterung wird nicht finanziert.“
Im Frühjahr hat die Elterninitiative einen Brief an OB Petra Roth und Schuldezernentin Jutta Ebeling geschrieben, 60 Familien haben unterschrieben. „Der Vorschlag der OB war einfach eine Unverschämtheit“, ärgert sich Maichel Faisst: „Wir sollten uns bei der Hortplatzbörse umhören.“ Aber was nütze ein Platz in Nied oder Höchst, wenn das Kind in Bergen zur Schule muss. Hildegard Wolfs Erklärung: „Die Stadt investiert nur noch in die Kleinkindbetreuung für Null- bis Dreijährige.“ Ansonsten verweise die Stadt auf den Ausbau der Ganztagsschulen. Doch der kann sich noch bis 2016 hinziehen – die Bergener Grundschulen schließen immer noch mittags.
„Unser Vorschlag, eine Betreuung in den Containern der Schule am Landgraben einzurichten, wurde bisher abgeschmettert“, erklärt Faisst. Im Schuldezernat versteht man die Aufregung nicht. „In Frankfurt gibt es 12 000 Hortplätze, das entspricht einem Versorgungsgrad von 53 Prozent. Der Wert ist Spitze in den westdeutschen Großstädten“, sagt Martin Müller-Bialon, Büroleiter im Bildungsdezernat. „Es ist keinesfalls so, dass hier nicht weiter ausgebaut wird, im Gegenteil kommen jedes Jahr 300 bis 400 Plätze hinzu.“
Den Bergener Eltern ist damit nicht geholfen - und auch aus anderen Stadtteilen wie Sachsenhausen sind Klagen zu hören.
3. November 2011, 12.35 Uhr
Jasmin Takim
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24. November 2024
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