Partner
Neugestaltung der Heinrich-Lübke-Siedlung
Eine Sanierung mit „minimalinvasiven“ Eingriffen – das ist das Motto der Pläne für die Modernisierung der Heinrich-Lübke-Siedlung in Praunheim. Oberbürgermeisterin Petra Roth und Frank Junker von der AGB Frankfurt Holding stellten gestern den Sanierungsplan des Architekturbüros Albert Speer & Partner vor. „Mit der Modernisierung der Heinrich-Lübke-Siedlung bekommt Frankfurt ein Branding im internationalen Städtebau“, so Roth.
Das Konzept sieht eine Aufwertung der Siedlung durch eine Neuordnung mit minimalinvasiven Umbauten vor. Dabei soll möglichst wenig der bestehenden Bausubstanz abgerissen werden.
Die ABG Frankfurt Holding will die in den siebziger Jahren gebaute Siedlung unter stadtgestalterischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten sanieren. „Dabei steht vor allem die Nachhaltigkeit im Vordergrund“, sagte Junker. Für das Projekt fand ein Ideenwettbewerb mit vier Architekturbüros statt. Der eingereichte Entwurf von Albert Speer & Partner hat die Jury überzeugt. „Dieses Modell zeigt auf, wie Siedlungen aus den siebziger Jahren in die Zukunft befördert werden können“, so Junker. Der städtebauliche Leitgedanke des Entwurfs ist die Stärkung und der Ausbau der Siedlung durch maßvolle Umbauten, Nachverdichtungen und Neuordnungen der Grundstücke. Gleichzeitig soll so viel Bausubstanz wie möglich erhalten bleiben. Eingangsbereiche werden neu orientiert, die Wegeführung neu strukturiert und einzelne Gebäudestellungen durch Abriss und Neubaumaßnahmen verändert. Als Ergebnis sollen „Nachbarschaftshöfe“ als individuelle Adressen entstehen.
Allerdings können die Mieter während der Sanierung in ihren Wohnungen bleiben, denn nur mit wenigen Eingriffen soll die Wohnqualität gesteigert werden. Durch eine Entfernung der Fensterbrüstungen und neue, vorgestellte und offene Balkone sollen die Fassaden in Zukunft offener und freundlicher wirken. Geplant ist eine großzügige und helle Gestaltung der Eingangsbereiche. Mit Privatgärten und offenen Wiesen wird auch der Außenbereich neu gestaltet. „Die Innenhöfe sollen belebt werden, um eine Beziehung zum Wohnort zu schaffen. Außerdem sollen die Mieter aus ihrer Anonymität herausgeholt werden“, sagte Junker weiter. „Wir wollen einen sozialen Mittelpunkt schaffen.“
Außerdem sollen auch die „Angsträume“ in der Heinrich-Lübke-Siedlung beseitigt werden. Dazu zählt die dreigeschossige Parkgarage mit ihren langen dunklen Gängen, die die Siedlung zur Ludwig-Landmann-Straße hin abschirmt. Eine Glasfassade soll dem Bau künftig freundlicher und offener erscheinen lassen.
Die Gewerbeflächen werden von dem Architekten Jo Franzke neu gestaltet. Ein Supermarkt soll der zentrale Eingang zur Siedlung werden, um die momentan nicht gesicherten Nahversorgung wieder zu gewährleisten. Zusätzlich sollen Neubauten entstehen. Junker: „Es wird einen Zuwachs von 5600 Quadratmeter Wohnraum geben, das bedeutete 50 bis 70 neue Wohnungen. Heute gibt es in der Heinrich-Lübke-Siedlung 600 Sozialwohnungen. Die neuen frei finanzierten Wohnungen sollen dafür sorgen, dass neues Klientel hinzukommt.“
Ergänzt wird die Modernisierung durch ein ganzheitliches Energie- und Gebäudekonzept, das den CO2-Ausstoss um über 90 Prozent senken soll. Die Neubauten werden im Passivhausstandard und Gewerbeflächen im Niedrigenergiestandard gebaut. Das Dach des Parkhauses wird mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet.
Dies alles sind allerdings erstmal nur Vorschläge, denn die Mieter sollen in jegliche Entscheidungen mit einbezogen werden. „Die Entwicklung war eine typische Frankfurter Bürokratie. Die Bürger wurden und werden mit in die Planung einbezogen“, so Roth. „Mir ist es wichtig, dass die Bürger ihre Stadt selber, und vor allem nachhaltig, bauen.“ In Workshops, die im Januar starten, sollen die Pläne unter Teilnahme der Mieter weiter konkretisiert werden. Und wenn alles gut läuft, können die ersten Baumaßnahmen bereits 2010 starten. In drei bis vier Jahren könnte die Siedlung rundum modernisiert und saniert sein.
Text: Julia Lorenz
Das Konzept sieht eine Aufwertung der Siedlung durch eine Neuordnung mit minimalinvasiven Umbauten vor. Dabei soll möglichst wenig der bestehenden Bausubstanz abgerissen werden.
Die ABG Frankfurt Holding will die in den siebziger Jahren gebaute Siedlung unter stadtgestalterischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten sanieren. „Dabei steht vor allem die Nachhaltigkeit im Vordergrund“, sagte Junker. Für das Projekt fand ein Ideenwettbewerb mit vier Architekturbüros statt. Der eingereichte Entwurf von Albert Speer & Partner hat die Jury überzeugt. „Dieses Modell zeigt auf, wie Siedlungen aus den siebziger Jahren in die Zukunft befördert werden können“, so Junker. Der städtebauliche Leitgedanke des Entwurfs ist die Stärkung und der Ausbau der Siedlung durch maßvolle Umbauten, Nachverdichtungen und Neuordnungen der Grundstücke. Gleichzeitig soll so viel Bausubstanz wie möglich erhalten bleiben. Eingangsbereiche werden neu orientiert, die Wegeführung neu strukturiert und einzelne Gebäudestellungen durch Abriss und Neubaumaßnahmen verändert. Als Ergebnis sollen „Nachbarschaftshöfe“ als individuelle Adressen entstehen.
Allerdings können die Mieter während der Sanierung in ihren Wohnungen bleiben, denn nur mit wenigen Eingriffen soll die Wohnqualität gesteigert werden. Durch eine Entfernung der Fensterbrüstungen und neue, vorgestellte und offene Balkone sollen die Fassaden in Zukunft offener und freundlicher wirken. Geplant ist eine großzügige und helle Gestaltung der Eingangsbereiche. Mit Privatgärten und offenen Wiesen wird auch der Außenbereich neu gestaltet. „Die Innenhöfe sollen belebt werden, um eine Beziehung zum Wohnort zu schaffen. Außerdem sollen die Mieter aus ihrer Anonymität herausgeholt werden“, sagte Junker weiter. „Wir wollen einen sozialen Mittelpunkt schaffen.“
Außerdem sollen auch die „Angsträume“ in der Heinrich-Lübke-Siedlung beseitigt werden. Dazu zählt die dreigeschossige Parkgarage mit ihren langen dunklen Gängen, die die Siedlung zur Ludwig-Landmann-Straße hin abschirmt. Eine Glasfassade soll dem Bau künftig freundlicher und offener erscheinen lassen.
Die Gewerbeflächen werden von dem Architekten Jo Franzke neu gestaltet. Ein Supermarkt soll der zentrale Eingang zur Siedlung werden, um die momentan nicht gesicherten Nahversorgung wieder zu gewährleisten. Zusätzlich sollen Neubauten entstehen. Junker: „Es wird einen Zuwachs von 5600 Quadratmeter Wohnraum geben, das bedeutete 50 bis 70 neue Wohnungen. Heute gibt es in der Heinrich-Lübke-Siedlung 600 Sozialwohnungen. Die neuen frei finanzierten Wohnungen sollen dafür sorgen, dass neues Klientel hinzukommt.“
Ergänzt wird die Modernisierung durch ein ganzheitliches Energie- und Gebäudekonzept, das den CO2-Ausstoss um über 90 Prozent senken soll. Die Neubauten werden im Passivhausstandard und Gewerbeflächen im Niedrigenergiestandard gebaut. Das Dach des Parkhauses wird mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet.
Dies alles sind allerdings erstmal nur Vorschläge, denn die Mieter sollen in jegliche Entscheidungen mit einbezogen werden. „Die Entwicklung war eine typische Frankfurter Bürokratie. Die Bürger wurden und werden mit in die Planung einbezogen“, so Roth. „Mir ist es wichtig, dass die Bürger ihre Stadt selber, und vor allem nachhaltig, bauen.“ In Workshops, die im Januar starten, sollen die Pläne unter Teilnahme der Mieter weiter konkretisiert werden. Und wenn alles gut läuft, können die ersten Baumaßnahmen bereits 2010 starten. In drei bis vier Jahren könnte die Siedlung rundum modernisiert und saniert sein.
Text: Julia Lorenz
25. November 2009, 14.35 Uhr
julez82
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Nach der Besetzung der Kunstbibliothek zeichnet sich eine Lösung ab: Stadt, Land und Universität verhandeln mit dem UFO-Kollektiv über eine kulturelle Zwischennutzung. Erste Gespräche verliefen konstruktiv.
Text: Till Taubmann / Foto: © Bernd Kammerer
StadtlebenMeistgelesen
- Filiale in der BiebergasseUniqlo kommt nach Frankfurt
- Nach Ermittlungen der Frankfurter PolizeiTatverdächtiger Serienvergewaltiger festgenommen
- Zalando Outlet schließtWoolworth übernimmt Laden in Bockenheim
- Besetzung KunstbibliothekLinke und CDU einig zu zentralen Forderungen des UFO-Kollektivs
- NachrufFriedrich von Metzler ist tot
24. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen