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Neue Pläne fürs Studierendenhaus

Abriss oder nicht? Das ist hier die Frage

Bürgerinitiativen und Kreativschaffende haben den Verein "Offenes Haus der Kulturen" gegründet. Sie kämpfen für den Erhalt des Studierendenhauses. Tanz, Kunst, Musik, Film und Tagungen sollen die Räume schöner machen.
Das in die Jahre gekommene Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim ist „ein Ort der Frankfurter Geschichte“. Sein Alter, immerhin ist es über 60 Jahre alt, sieht man ihm förmlich an. Es macht eine heruntergekommen Eindruck. Dennoch: Der geschichtsträchtige Ort, der sich nach dem Krieg zu einem kulturellen Zentrum der demokratischen und politischen Kultur mauserte, ist einigen Bockenheimern ans Herz gewachsen. Und so wollen sie um den Erhalt des Gebäudes kämpfen. Und gegen einen Teilabriss, den die städtischen Politiker für ihren Plan, einen Kultur-Campus zu etablieren, ins Auge fassen. Um dies zu verdeutlichen, hat sich nun der Trägerverein „Offenes Haus der Kulturen“ gegründet, der genau dafür steht: den kulturellen Treffpunkt, den es seit Jahren in dem Studierendenhaus gibt, zu bewahren. Denn dort treffen sich interkulturelle Gruppen für allerlei Aktivitäten. „Es ist schon lange kein Ort der Studentenschaft mehr, sondern ein Ort des Stadtteils“, so Tim Schuster, Vorsitzender des neugegründeten Vereins. „Das Studierendenhaus ist kein Leerraum, auch wenn das nie zur Kenntnis genommen wird.“ Immerhin diene es seit zehn Jahren dem „Nippon Connection“, dem größten japanischen Filmfestival außerhalb Japans, als Veranstaltungsort. Das Kino „Pupille“ ist eine etablierte Institution, die die Bockenheimer nicht mehr missen wollen.
Für die Zukunft kann sich Schuster die Räumlichkeiten auch als Ort der freien Kunstszene vorstellen. „Junge, nicht etablierte Künstler könnten hier proben, arbeiten und Aufführungen auf die Beine stellen“, so Tim Schuster. So etwas fehle noch in Frankfurt. „Durch den Abriss würde ein lebendiges Zentrum verloren gehen.“ Ebenso die Kindertagesstätte im Studierendenhaus, denn die soll nach den Plänen der Stadt dem Teilabriss zum Opfer fallen. Und so ist Christian Osswald von der Uni-Kita auch gleich dem Trägerverein beigetreten. Denn die Universität hat den Mietvertrag zum Juni 2012 mit der Begründung, man wisse nicht, was mit dem Gelände passiert, gekündigt. „Wir sind seit 40 Jahren hier und fühlen uns von den Plänen überfahren.“ Dennoch: Er will kämpfen. „Es geht darum, schon gewachsene Fäden weiterzuspinnen“, so Osswald.
Doch als nächstes müssen sie sich erst einmal Gedanken zu den Kosten machen. Bis zum Sommer soll ein Finanzierungskonzept erarbeitet sein. Auch auf Stadt und Land ist die Gruppe bereits zugegangen, hat Anträge beim Kulturamt, im Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) und bei Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) eingereicht. Die Grünen sollen auf ihrer Seite stehen, doch mehr ist noch nicht bekannt.
Doch eines ist sicher: Der Zustand des Studierendenhauses wird ihnen keinen Strich durch die Rechnung machen. Das Gebäude wurde vor zehn Jahren grundsaniert. Tim Schuster: „Die Substanz ist gut, auch wenn es etwas ranzig aussieht.“ Aber so ist das nun mal bei in die Jahre gekommenen Gebäuden aus den 50er Jahren.

>> Bürgerforum zum Thema "Kultur-Campus Bockenheim" mit Oberbürgermeisterin Petra Roth am 21.2. um 18.30 Uhr im Senckenberg Museum.
 
Fotogalerie:
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17. Februar 2011, 11.38 Uhr
Julia Lorenz
 
 
 
 
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