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Nächtlicher Tunnelblick
Die Vermessung der Unterwelt
Um kurz nach 1 beginnt die Arbeit der Stadtvermesser im U-Bahn-Tunnel unter der Baustelle des Dom-Römer-Areals. Es ist die 51. Folgemessung, bei der winzigen Verschiebungen im Tunnel nachgespürt wird.
Für die Stadtvermesser ist die nächtliche Arbeit im U-Bahn-Tunnel unter dem Dom-Römer-Areal der letzte Akt der geodätischen Beweissicherungsmessung. Es geht um Hebungen oder Senkungen - denn die Bauarbeiten auf dem Gelände des früheren Technischen Rathauses sind enorm. Allein der Abriss des Betontrumms hat gewaltiges Gewicht vom Tunnel genommen. Im Oktober 2009 wurden deshalb, noch vor dem ersten Baggerbiss, 370 oberirdische und 350 unterirdische Punkte mit kleinen Bolzen versehen - die Nullmessung. Zur mittlerweile 51. Folgemessung kam auch Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz vorbei - zu nachtschlafender Zeit, denn für die Arbeiten im Tunnel muss die letzte U-Bahn vorbeigefahren sein.
Die beiden Trupps haben am Tage bereits die Punkte auf dem Dom-Römer-Areal selbst vermessen. Begonnen haben Sie aber am Mainufer – dort weiß man, dass keine Hebungen und Senkungen zu erwarten sind. Anders als auf der Baustelle selbst. Dort waren, nachdem der schwere rote Turm abgetragen war, Hebungen von 85 Millimetern zu verzeichnen. Solcherlei Abweichungen würden im U-Bahn-Tunnel nicht geduldet. "Bei drei Millimetern ist die Grenze", sagt Rainer Müller-Jökel, Leiter des Stadtvermessungsamts. Wird sie überschritten, muss der Baubetrieb vorerst eingestellt werden. "Bislang war das aber noch nicht der Fall", sagt Herr Müller-Jökel, der auch auf den Einsturz des Kölner Stadtarchivs verweist, wo solche regelmäßigen Messungen unterblieben seien.
Die letzte Bahn rauscht durch, kurz nach 1 besteigen wir den U-Bahn-Tunnel. Die Vermesserteams bestehen aus jeweils zwei Mann und machen sich sogleich an die Arbeit. Viel Zeit bleibt nicht, denn um kurz vor 4 fährt schon wieder die erste U-Bahn. Bis dahin müssen alle 350 Punkte abgeklappert sein. Die Technik macht es den Vermessern heute aber einfacher als früher: die Messpunke und -werte werden in den Nivelliergeräten gespeichert, später werden sie im Amt noch einmal überprüft. Messfehler kann es nämlich geben - da reicht ein Sandkorn unterm Stativ.
"Kein Bauprojekt in Frankfurt kommt ohne das Vermessungsamt aus", sagt Olaf Cunitz. Für den Grünen-Politiker ist die Begehung eines U-Bahn-Tunnels auch eine Premiere. Wie viele Jugendliche spielte er mal mit dem Gedanken einer illegalen Tunnelbegehung, sah aber aufgrund der Kameraüberwachung davon ab. Nun kann er sich im hochoffiziellen Auftrag die Streckensicherung erklären lassen. Nach gut einer Stunde geht es für ihn und die Journalisten wieder nach oben. Die Männer des Stadtvermessungsamts machen weiter. Je nachdem wie die Werte ausfallen, wiederholen sie die Messung in zwei oder in vier Wochen. Bis zum Abschluss des Altstadtprojekts.
Die beiden Trupps haben am Tage bereits die Punkte auf dem Dom-Römer-Areal selbst vermessen. Begonnen haben Sie aber am Mainufer – dort weiß man, dass keine Hebungen und Senkungen zu erwarten sind. Anders als auf der Baustelle selbst. Dort waren, nachdem der schwere rote Turm abgetragen war, Hebungen von 85 Millimetern zu verzeichnen. Solcherlei Abweichungen würden im U-Bahn-Tunnel nicht geduldet. "Bei drei Millimetern ist die Grenze", sagt Rainer Müller-Jökel, Leiter des Stadtvermessungsamts. Wird sie überschritten, muss der Baubetrieb vorerst eingestellt werden. "Bislang war das aber noch nicht der Fall", sagt Herr Müller-Jökel, der auch auf den Einsturz des Kölner Stadtarchivs verweist, wo solche regelmäßigen Messungen unterblieben seien.
Die letzte Bahn rauscht durch, kurz nach 1 besteigen wir den U-Bahn-Tunnel. Die Vermesserteams bestehen aus jeweils zwei Mann und machen sich sogleich an die Arbeit. Viel Zeit bleibt nicht, denn um kurz vor 4 fährt schon wieder die erste U-Bahn. Bis dahin müssen alle 350 Punkte abgeklappert sein. Die Technik macht es den Vermessern heute aber einfacher als früher: die Messpunke und -werte werden in den Nivelliergeräten gespeichert, später werden sie im Amt noch einmal überprüft. Messfehler kann es nämlich geben - da reicht ein Sandkorn unterm Stativ.
"Kein Bauprojekt in Frankfurt kommt ohne das Vermessungsamt aus", sagt Olaf Cunitz. Für den Grünen-Politiker ist die Begehung eines U-Bahn-Tunnels auch eine Premiere. Wie viele Jugendliche spielte er mal mit dem Gedanken einer illegalen Tunnelbegehung, sah aber aufgrund der Kameraüberwachung davon ab. Nun kann er sich im hochoffiziellen Auftrag die Streckensicherung erklären lassen. Nach gut einer Stunde geht es für ihn und die Journalisten wieder nach oben. Die Männer des Stadtvermessungsamts machen weiter. Je nachdem wie die Werte ausfallen, wiederholen sie die Messung in zwei oder in vier Wochen. Bis zum Abschluss des Altstadtprojekts.
Fotogalerie: Vermessung eines U-Bahn-Tunnels
10. August 2012, 10.40 Uhr
nil
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