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Nach Aufruhr um Gastronom Jan Mai

Ordnungsdezernent Markus Frank weist Vorwürfe zu Versagen der Polizei an Silvester zurück

Wurde die Freßgass' an Silvester von marodierenden Banden heimgesucht, ohne dass die Polizei Präsenz zeigte? Diese Darstellung des Gastronomen Jan Mai zieht Stadtrat Markus Frank (CDU) in Zweifel.
Den Gastronomen Jan Mai ärgert es, dass die Polizei nichts gegen den Mob unternommen hat, der angeblich in seinem Lokal auf der Freßgass in der Silvesternacht getobt hat, und sich die Politiker rühmen, sie hätten mit ihrem Sicherheitskonzept für einen recht ruhigen Jahreswechsel gesorgt. Bis zu 90 Menschen hätten Gäste bedrängt, seien sexuell übergriffig geworden oder hätten teure Jacken geklaut, so seine Vorwürfe. Doch die Polizei will keinen Hinweis darauf erhalten haben, nimmt aber die Medienberichterstattung nun zum Anlass, die Vorgänge der Silvesternacht zu überprüfen. Zeugen oder Betroffene werden gebeten, zur Aufklärung des Sachverhaltes beizutragen und sich bei der Polizei zu melden.

Indes weist Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU) die Verantwortung für etwaige Zwischenfälle zurück.

„Wir waren gut auf die Silvesternacht vorbereitet, Stadtpolizei, Landes- und Bundespolizei waren im gesamten Stadtgebiet zusammengezurrt und in der Innenstadt gut sichtbar vertreten. Schade, dass die Menschen sich nicht bei der Polizei gemeldet haben, wenn sie sich belästigt gefühlt haben. Damit wäre ein sofortiger Zugriff möglich gewesen.“ Es habe zwei gemeldete Fälle von Körperverletzung auf der Freßgass‘ gegeben und einen Fall von sexueller Belästigung auf dem Eisernen Steg gegeben. „In all diesen Fällen ist ein sofortiger Zugriff erfolgt.“ Man habe nach den Vorfällen an Silvester 2015 eingesehen, dass man verstärkt mit Einsatzkräften vertreten sein müsse, damit die Menschen friedlich am gesellschaftlichen Leben an Silvester teilhaben könnten.

Frank zeigt auch Unverständnis dafür, dass man 37 Tage wartet, um sich dann über die Vorkommnisse zu beschweren. „Wenn man davon nichts weiß, kann man auch nichts dagegen unternehmen.“ Die Polizei sei ja nach den Erfahrungen des Vorjahres vorsichtig gewesen bei der Bilanz der Silvesternacht und habe auch am 2. Januar noch dazu aufgerufen, etwaige Vorfälle zu melden. Weitere Anzeigen, auch nicht nachträglich gestellte, so die Polizei, lägen nicht vor. „Wie soll man mehr als 37 Tage später die Täter finden und verlässliche Zeugenaussagen bekommen?“, fragt sich Frank, dem auch nicht nachvollziehbar ist, dass sich Lokalkunden die teuren Markenjacken, am besten mitsamt Schlüssel und Handy, klauen ließen, ohne sich bei der Polizei zu melden oder für Aufsehen zu sorgen. „Das widerspricht doch dem gesunden Menschenverstand.“

Die Polizei sei in der Silvesternacht an der Hauptwache und an der Alten Oper vor Ort gewesen. „Ein Notruf und es hätte einen schulbuchmäßigen Zugriff gegeben", so Frank.

Ein solcher erfolgte etwa bei der Victory Bar, die auch Jan Mai in seinem Bericht nennt.. Der Betriebsleiter schildert, dass eine Gruppe junger Männer Stress machte: "So etwas", sagt Thomas Afeworki, "habe er noch nicht erlebt." Und das will bei ihm was heißen. Das halbe Dutzend habe nach Mitternacht vor der Tür gestanden und Einlass begehrt – der ihnen verwehrt wurde, weil alle Plätze belegt waren. Als zum gleichen Zeitpunkt doch eine Gruppe das Lokal verließ, ließ Afeworki die Männer rein – unter der Auflage, dass sie einen Drink nehmen und dann wieder gehen. Dazu kam es aber nicht, stattdessen hätten sie zu späterer Stunde – zwischen halb 4 und 4 – den Barchef geohrfeigt, Afeworki selbst berichtet, er sei die Treppe heruntergestürzt worden, habe das Bewusstsein verloren. "Das ist das Traurige: Bis dahin war es wirklich ein wunderschöner Abend."

Die Polizei rückte recht rasch mit mehreren Wagen an, gegen zwei der Tatverdächtigen werde mittlerweile ermittelt.
 
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8. Februar 2017, 11.45 Uhr
nb/nil
 
 
 
 
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