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Nach Attentat in Halle
Gedenkveranstaltung an Westend-Synagoge
Bei der gestrigen Gedenkveranstaltung vor der Synagoge im Westend haben nach dem Anschlag in Halle rund 1000 Teilnehmende ihre Solidarität gezeigt. Die Sprechenden hatten klare Botschaften und Forderungen an die Gesellschaft.
Für viele deutsche Bürgerinnen und Bürger kam der rechtsextreme Anschlag auf die 240 000-Einwohnerstadt Halle unerwartet. Für einen Teil der Frankfurter Jüdischen Gemeinde nicht. Wer in Frankfurt aufwächst und am jüdischen Gemeindezentrum, Synagogen oder der Lichtigfeld-Schule im Nordend vorbeiläuft ist einer fast natürlichen dauerhaften Polizeipräsenz ausgesetzt – gerade in solchen Zeiten weiß man, weshalb. Aber in einer Stadt wie Frankfurt reicht auch diese dauerhafte Polizeipräsenz nicht aus. Denn die Jüdische Gemeinde in Frankfurt investiert zudem hohe Beträge in eigenes Sicherheitspersonal, um ihren Mitgliedern sichtbaren Schutz zu gewähren. In vielen kleinen Städten seien Einrichtungen und jüdische Organisationen wohl wegen der fehlenden finanziellen Mittel nicht ausreichend geschützt.
Am Sonntagmorgen kamen laut Einschätzung der Polizei rund 1000 Menschen vor der Westend-Synagoge in der Freiherr-vom-Stein-Straße zusammen. Viele Mitglieder der Jüdischen Gemeinde sowie Bürgerinnen und Bürger Frankfurts sind der spontanen Gedenkveranstaltung, die die Stadt Frankfurt organisierte, gefolgt. Unter den Teilnehmenden waren viele Mitglieder des Frankfurter Magistrats, Vertreterinnen und Vertreter von Parteien, Kirchen und Verbänden. Bereits am Abend des Anschlags war es vor der Synagoge im Westend zu einer spontanen Solidaritätskundgebung gekommen.
„Frankfurt ist eine weltoffene, tolerante Stadt“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). „Aber: Es gibt hier keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus. Frankfurt lässt sich nicht spalten!“ Es ist nicht nur die tiefe Trauer über die Opfer die gestern mitschwang, sondern auch großes Entsetzen und viel Wut. Wut darüber, dass Kinder und Erwachsene wegen ihrer Religionszugehörigkeit Angst haben müssen am höchsten jüdischen Feiertag in die Synagoge zu gehen oder eine Kippa zu tragen. Es sei beschämend, dass das jüdische Leben in Deutschland so massiv geschützt werden müsse und Jüdinnen und Juden offenen Antisemitismus erfahren müssten.
Marc Grünbaum vom Vorstand der Frankfurter Jüdischen Gemeinde sagte: „Deutschland ist für die überwiegende Zahl der Frankfurter Jüdinnen und Juden Heimat und Zuhause. Die jüdische Gemeinschaft ist ein lebendiger und integraler Bestandteil der Gesellschaft, aber die Antworten auf Halle müssen jetzt aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Halle muss der Beginn eines ernsthaften und nicht nur symbolhaften Umdenkens werden.“ Dass ein solcher Anschlag möglich gewesen sei, sei eine Schande für die Politik, den Verfassungsschutz, die Bildungseinrichtungen und alle gesellschaftlich relevanten Organisationen in Deutschland. Grünbaum betonte in seiner Rede weiter, dass die Jüdische Gemeinde sich trotz der Ereignisse nicht verängstigen lassen und das Judentum weiterhin selbstbewusst leben werde.
Philipp Jacks, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sprach für das Römerbergbündnis: „Es reicht nicht mehr, sein Bedauern auszudrücken oder eine starke Demokratie zu beschwören: Wir müssen diese auch kulturell und finanziell unterfüttern. Wir müssen Aufklärung und politische Bildung stärken, auch und gerade in den Schulen und Betrieben, statt Antifaschisten zu Verfassungsfeinden zu erklären.“
Am Sonntagmorgen kamen laut Einschätzung der Polizei rund 1000 Menschen vor der Westend-Synagoge in der Freiherr-vom-Stein-Straße zusammen. Viele Mitglieder der Jüdischen Gemeinde sowie Bürgerinnen und Bürger Frankfurts sind der spontanen Gedenkveranstaltung, die die Stadt Frankfurt organisierte, gefolgt. Unter den Teilnehmenden waren viele Mitglieder des Frankfurter Magistrats, Vertreterinnen und Vertreter von Parteien, Kirchen und Verbänden. Bereits am Abend des Anschlags war es vor der Synagoge im Westend zu einer spontanen Solidaritätskundgebung gekommen.
„Frankfurt ist eine weltoffene, tolerante Stadt“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). „Aber: Es gibt hier keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus. Frankfurt lässt sich nicht spalten!“ Es ist nicht nur die tiefe Trauer über die Opfer die gestern mitschwang, sondern auch großes Entsetzen und viel Wut. Wut darüber, dass Kinder und Erwachsene wegen ihrer Religionszugehörigkeit Angst haben müssen am höchsten jüdischen Feiertag in die Synagoge zu gehen oder eine Kippa zu tragen. Es sei beschämend, dass das jüdische Leben in Deutschland so massiv geschützt werden müsse und Jüdinnen und Juden offenen Antisemitismus erfahren müssten.
Marc Grünbaum vom Vorstand der Frankfurter Jüdischen Gemeinde sagte: „Deutschland ist für die überwiegende Zahl der Frankfurter Jüdinnen und Juden Heimat und Zuhause. Die jüdische Gemeinschaft ist ein lebendiger und integraler Bestandteil der Gesellschaft, aber die Antworten auf Halle müssen jetzt aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Halle muss der Beginn eines ernsthaften und nicht nur symbolhaften Umdenkens werden.“ Dass ein solcher Anschlag möglich gewesen sei, sei eine Schande für die Politik, den Verfassungsschutz, die Bildungseinrichtungen und alle gesellschaftlich relevanten Organisationen in Deutschland. Grünbaum betonte in seiner Rede weiter, dass die Jüdische Gemeinde sich trotz der Ereignisse nicht verängstigen lassen und das Judentum weiterhin selbstbewusst leben werde.
Philipp Jacks, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sprach für das Römerbergbündnis: „Es reicht nicht mehr, sein Bedauern auszudrücken oder eine starke Demokratie zu beschwören: Wir müssen diese auch kulturell und finanziell unterfüttern. Wir müssen Aufklärung und politische Bildung stärken, auch und gerade in den Schulen und Betrieben, statt Antifaschisten zu Verfassungsfeinden zu erklären.“
14. Oktober 2019, 11.54 Uhr
srp
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