Kunst kennt keine Stadtgrenzen: So traf sich
Frankfurts größter Dichter heimlich mit einer Offenbacherin zum tête-à-tête,
die Ausstellungshäuser der beiden Mainstädte öffnen in derselben "Nacht der
Museen" und nun werden die Oberhäupter beider Städte "Freunde" der
Kunsthochschulen der jeweiligen Nachbarstadt.
Am Rande einer Gesellschafterversammlung der Frankfurt RheinMain
International Marketing of the Region GmbH verabredeten Petra Roth (Foto) und Horst Schneider diesen nachbarschaftlichen Schritt: Frankfurts Oberbürgermeisterin
wird Mitglied im Förderverein der Offenbacher Hochschule für Gestaltung,
Offenbachs OB tritt dem Freundeskreis der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt bei.
Die formalen Schritte sind gemacht - Oberbürgermeister Horst Schneider hat
Petra Roth jetzt das Aufnahmeformular der "Freunde der HfG" zugeschickt und
selbst sein Formular der HfMDK unterzeichnet. Die Unterschrift Petra Roths
erfolgte rechtzeitig vor ihrem Treffen mit Schneider. Am gestrigen Abend trafen sich die beiden Amtskollegen mit weiteren Oberbürgermeistern der
großen Städte der Region.
Das neue Freundeskreismitglied der Offenbacher HfG Petra Roth sagt zu ihrem
Blick über die Stadtgrenze: "Die HfG ist ein kreativer Leuchtturm für die
ganze Region. Die Hochschule hat auch das Frankfurter Kultur- und
Kreativleben schon in vielfältiger Weise bereichert. Ob bei Regie und
Bühnenbild in Oper und Schauspiel, als Experten in vielen
Agenturwettbewerben und bei Plakataktionen. Die Designklasse von Prof.
Friedl entwickelte zum Beispiel das berühmte Goethe-Maskottchen, das im
Jubiläumsjahr 1999 tausende von 'Merchandising-Produkten' schmückte. Der
kulturelle Austausch mit Offenbach ist mir nicht nur offizielle Pflicht,
sondern persönliches Anliegen und auch Vergnügen."
Horst Schneider, der als Offenbacher OB auch das Kulturdezernat leitet, meint: "Die Hochschulen
in Frankfurt und in der Region sind von enormer Bedeutung für das Profil von
Rhein-Main. Viele der jungen Menschen, die an der HfG oder der HfMDK ihren
Abschluss machen, bleiben in der Region und prägen mit ihrem hohen kreativen
Potential künftige Entwicklungen auch in der Wirtschaft.“ Das sei wichtig für die Region im internationalen Wettbewerb. Deshalb dürfte sich das Engagement der Verantwortlichen in der
Region nicht auf ihre Stadtgrenzen beschränken,
sondern haben eine gemeinsame Verantwortung. „Mit unserer gegenseitigen
Mitgliedschaft setzen wir auch dafür ein Zeichen", so Schneider.