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Jugendliche Testkäufer
Neues Projekt gegen Alkoholverkauf an Jugendliche
Am Donnerstag haben Stadt, Stadtpolizei und Präventionsrat ein neues Projekt vorgestellt, in dessen Rahmen künftig jugendliche Alkoholtestkäufer in Frankfurter Geschäften eingesetzt werden sollen.
Alkohol dient der Geselligkeit, baut Barrikaden ab und vertreibt Langeweile. Diese Gründe sind es, die es für Jugendliche heute meist selbstverständlich machen, immer mehr Alkohol zu konsumieren. Welche Gefahren sich dahinter verbergen, sehen sie oft nicht. Denn Alkohol schädigt im jungen Alter nicht nur erheblich die Gesundheit, er steigert auch die Gewaltbereitschaft und lässt Jugendliche immer wieder die Kontrolle über ihren Körper verlieren. Um sich der Kontrolle der Eltern zu entziehen, kaufen die Jugendlichen den Alkohol vor allem an Kiosken, Tankstellen oder in Lebensmittelgeschäften. Um die Ausgabe von Alkohol an Minderjährige dort zu verhindern, hat die Stadt Frankfurt ein neues Projekt ins Leben gerufen.
In Begleitung von mehreren Polizeibeamten werden je zwei Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren in diesem Rahmen in Geschäfte oder an Kioske geschickt, um dort alkoholische Getränke zu kaufen. Die Testkäufer dürfen bei ihrem Einkauf kein falsches Alter oder falsche Begründungen, wie man kaufe den Alkohol nur für seine Eltern, angeben. „Wir wollen die Verkäufer bei den Testkäufen nicht hinters Licht führen“, sagt Matthias Heinrich, Projektgruppenleiter und Leiter der Stadtpolizei. Durch das Projekt wolle man nur diejenigen überführen, die bewusst Alkohol an Minderjährige verkaufen. Eine wichtige Rolle spiele dabei auch die Öffentlichkeitsarbeit, da den Verkäufern so klar gemacht wird, dass auch sie jederzeit kontrolliert werden könnten, betont Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU). Das Ziel des Projektes sei es, eine nachhaltige Verhaltensänderung bei Verkäufern zu erreichen, die sich dem Jugendschutzgesetzt bewusst widersetzen und unbedacht Alkohol an Jugendliche verkaufen.
Im Laufe der Entwicklung stellte sich die Frage der rechtlichen Würdigung des Projektes und auch der Frankfurter Jugendring äußerte seine Bedenken, da die Jugendlichen so funktionalisiert und noch mehr zum Kauf von Alkohol angestiftet werden könnten. Um dem entgegenzuwirken, werden die Testkäufer sorgfältig ausgewählt. Zugelassen werden nur Jugendliche, die eine feste Persönlichkeit vorweisen können, sich ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen und die Einverständnis der Erziehungsberechtigten bekommen. Des Weiteren werden sie zu Beginn des Projekts an Schulungen teilnehmen, in denen sie durch Filme und Rollenspiele über die Gefahren von Alkohol aufgeklärt und auf ihre Einsätze vorbereitet werden. Begleitet werden diese Schulungen vom Gesundheits- und dem Jugendsozialamt. Auch rechtswidrig sei das Projekt nicht, da es dem Ziel diene, strafbare Handlungen zu verhindern, erklärt Heinrich.
In vielen anderen Großstädten haben sich solche Testkäufe bereits bewährt. Frank Goldberg, Geschäftsführer des Präventionsrates, begleitete einige Einsätze in Wiesbaden und Karlsruhe. „In Wiesbaden waren vier von sieben Kontrollen auffällig“, erzählt er. Mit ähnlichen Zahlen rechne man auch in Frankfurt. Im Jahr 2014 soll das Projekt starten. Im Laufe des Jahres werden die Ergebnisse beobachtet, bevor ein zeitlicher Rahmen beschlossen wird. Man werde die Testkäufe wahrscheinlich in den festen Prüfungsturnus der Polizei aufnehmen.
Ab dem 19. Dezember ist das Projekt ausgeschrieben und interessierte Jugendliche können sich bei der Geschäftsstelle des Präventionsrates, Kurt-Schumacher-Straße 45, bewerben. Der Einsatz als Testkäufer ist unentgeltlich. Die Jugendlichen bekommen aber ein Teilnahmezertifikat. Pro Testkäufer sind etwa zwei Einsätze im Jahr geplant.
In Begleitung von mehreren Polizeibeamten werden je zwei Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren in diesem Rahmen in Geschäfte oder an Kioske geschickt, um dort alkoholische Getränke zu kaufen. Die Testkäufer dürfen bei ihrem Einkauf kein falsches Alter oder falsche Begründungen, wie man kaufe den Alkohol nur für seine Eltern, angeben. „Wir wollen die Verkäufer bei den Testkäufen nicht hinters Licht führen“, sagt Matthias Heinrich, Projektgruppenleiter und Leiter der Stadtpolizei. Durch das Projekt wolle man nur diejenigen überführen, die bewusst Alkohol an Minderjährige verkaufen. Eine wichtige Rolle spiele dabei auch die Öffentlichkeitsarbeit, da den Verkäufern so klar gemacht wird, dass auch sie jederzeit kontrolliert werden könnten, betont Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU). Das Ziel des Projektes sei es, eine nachhaltige Verhaltensänderung bei Verkäufern zu erreichen, die sich dem Jugendschutzgesetzt bewusst widersetzen und unbedacht Alkohol an Jugendliche verkaufen.
Im Laufe der Entwicklung stellte sich die Frage der rechtlichen Würdigung des Projektes und auch der Frankfurter Jugendring äußerte seine Bedenken, da die Jugendlichen so funktionalisiert und noch mehr zum Kauf von Alkohol angestiftet werden könnten. Um dem entgegenzuwirken, werden die Testkäufer sorgfältig ausgewählt. Zugelassen werden nur Jugendliche, die eine feste Persönlichkeit vorweisen können, sich ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen und die Einverständnis der Erziehungsberechtigten bekommen. Des Weiteren werden sie zu Beginn des Projekts an Schulungen teilnehmen, in denen sie durch Filme und Rollenspiele über die Gefahren von Alkohol aufgeklärt und auf ihre Einsätze vorbereitet werden. Begleitet werden diese Schulungen vom Gesundheits- und dem Jugendsozialamt. Auch rechtswidrig sei das Projekt nicht, da es dem Ziel diene, strafbare Handlungen zu verhindern, erklärt Heinrich.
In vielen anderen Großstädten haben sich solche Testkäufe bereits bewährt. Frank Goldberg, Geschäftsführer des Präventionsrates, begleitete einige Einsätze in Wiesbaden und Karlsruhe. „In Wiesbaden waren vier von sieben Kontrollen auffällig“, erzählt er. Mit ähnlichen Zahlen rechne man auch in Frankfurt. Im Jahr 2014 soll das Projekt starten. Im Laufe des Jahres werden die Ergebnisse beobachtet, bevor ein zeitlicher Rahmen beschlossen wird. Man werde die Testkäufe wahrscheinlich in den festen Prüfungsturnus der Polizei aufnehmen.
Ab dem 19. Dezember ist das Projekt ausgeschrieben und interessierte Jugendliche können sich bei der Geschäftsstelle des Präventionsrates, Kurt-Schumacher-Straße 45, bewerben. Der Einsatz als Testkäufer ist unentgeltlich. Die Jugendlichen bekommen aber ein Teilnahmezertifikat. Pro Testkäufer sind etwa zwei Einsätze im Jahr geplant.
19. Dezember 2013, 16.46 Uhr
lao
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Text: Lukas Mezler / Foto: Landgericht Frankfurt am Main © Adobe Stock/Brigitte
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