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Im Oktober in der Paulskirche

Ehrenbürgerrecht für Trude Simonsohn

Sie stehe für "Humanität und Aufklärung‘, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann über Trude Simonsohn, die am 16. Oktober in der Paulskirche das Ehrenbürgerrecht verliehen bekommt.
Trude Simonsohn erhält am 16. Oktober in der Paulskirche das Ehrenbürgerrecht der Stadt Frankfurt am Main auf Lebenszeit. Dieser Termin wurde in einem Gespräch zwischen Oberbürgermeister Peter Feldmann und der zu Ehrenden vereinbart.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte auf Vorschlag des Magistrats in ihrer letzten Sitzung einen entsprechenden Beschluss gefasst. „Trude Simonsohn steht wie keine andere Persönlichkeit in Frankfurt für Humanität, Aufklärung und eine kämpferische demokratische Gesinnung“, sagt Feldmann. „Eine bessere Entscheidung hätten wir nicht treffen können. Ich danke allen für ihre Unterstützung.“

Die Stadt Frankfurt kann Personen, die um die Stadt besondere Verdienste erworben haben, das Ehrenbürgerrecht auf Lebenszeit verleihen. Es handelt sich dabei um die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat.

Helga Dierichs und die ehemalige Bürgermeisterin Jutta Ebeling hatten sich in einem Brief an Peter Feldmann für diese Ehrung eingesetzt. Meron Mendel als Leiter der Bildungsstätte Anne Frank hatte auf einer Matinee zu Ehren Simonsohns Geburtstag den Vorschlag aufgegriffen, der schließlich vom Oberbürgermeister selbst zur Beschlussfassung in den Magistrat eingebracht wurde.

Trude Simonsohn wurde 1921 in Olmütz (Mähren) geboren. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht wurde sie in die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz verschleppt. 1955 zog sie nach Frankfurt, wo Trude Simonsohn im Vorstand der Jüdischen Gemeinde für Sozialberatung und Erziehungsberatung Verantwortung übernahm.

Seit 1975 tritt sie als Zeitzeugin in Schulen, Jugendbegegnungsstätten, Vereinen und Institutionen auf und berichtet über ihre Erlebnisse während der NS-Diktatur. Sie ist eine unermüdliche Kämpferin gegen Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung. In ihren Berichten als Zeitzeugin stellt sie die Frage, welche Konsequenzen sich aus den Verbrechen des Nazi-Regimes für das heutige Zusammenleben ergeben. Sie ist weit über die Grenzen Frankfurts hinaus als eine unerschrockene Mahnerin für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion bekannt.

„Es sind Menschen wie Trude Simonsohn, die mit ihrem vorbildlichen Einsatz dafür sorgen, dass Frankfurt am Main als eine Stadt wahrgenommen wird, in der Hass und Gewalt keinen Platz haben. Sie hat sich damit bleibende Verdienste für unsere Stadt erworben“, so Feldmann.
 
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1. August 2016, 10.28 Uhr
pia
 
 
 
 
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