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Hochsaison für Christbaumnörgler
Der Weihnachtsbaum am Römerberg steht
Es war ein langes Ringen und fast wäre noch etwas schief gelaufen, doch jetzt steht eine 31 Meter hohe Montafoner Fichte auf dem Römerberg und soll bis zur Weihnachtsmarkteröffnung am 27. November eine Schönheit werden.
Was eine Aufregung! Ende der vergangenen Woche hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass der Mitte Oktober im idyllischen Gargellen im Vorarlberg ausgesuchte Weihnachtsbaum gar nicht nach Frankfurt gebracht werde. Statt dessen suche man nun nach Ersatz in Frankfurt.
Keine guten Nachrichten, wenn man bedenkt, dass eine ganze Delegation der Weihnachtsmarkt veranstaltenden Tourismus + Congress GmbH ins schöne Montafon gereist war, um sich dort nach der Begutachtung zweier Bäume für die stolze und schöngewachsene Fichte Ines zu entscheiden. Thomas Lerch, Vizebürgermeister des Ski-Ortes und Chef der Bergbahn Gargellen, freute sich, als Sponsor auftreten zu können, der nicht nur den Baum, sondern auch den bis 15 000 Euro kostenden Transport der Fichte nach Frankfurt finanziert. Als Gegenleistung, darf sich Gargellen während des Weihnachtsmarktes am Stand der Tourismus + Congress GmbH als Urlaubsziel präsentieren. Es hätte so schön sein können!
Doch dann der Schock. Fichte Ines hätte nicht gefällt werden können, ohne dass sie über ein Privatgrundstück befördert worden wäre. Aber genau das störte den Eigentümer des Areals. Tatsächlich suchte man daher schnell auch im Frankfurter Wald nach einem repräsentativen Ersatzbaum. Wohl wissend, dass es eben nur wenige Nadelbäume gibt, die nicht nur das Gardemaß 30 Meter Höhe haben, sondern auch den für den Köcher im Römerberg erforderlichen Stammumfang mit sich bringen. Wünschenswert wäre dazu ja noch, dass man zum Ernten des Baumes keine Schneise der Verwüstung durch den Wald schneiden muss und dass der möglichst freistehende Baum entsprechend gleichmäßig gewachsen ist. Die beiden Weihnachtsmarktorganisatoren Thomas Feda und Kurt Stroscher müssen ganz schön ins Schwitzen gekommen sein. Doch dann geschah das vorweihnachtliche Wunder: In Lorüns, ganz nah bei Gargellen und ebenfalls im Montafon, fand sich eine 31,2 Meter hohe und sechs Tonnen schwere, 105-jährige Fichte namens Ines II., die nun auf einen Tieflader gezurrt, zwei Nächte lang auf die 500 Kilometer Reise nach Frankfurt geschickt wurde. Eine ziemliche Tortur für den Baum. "Die sieben bis acht Meter herausragenden Äste zusammenzubinden ist gar nicht so einfach", sagt Lerch, der den Schwertransport organisiert hat.
Am Mittwochvormittag wurde die österreichische Fichte begleitet von den neugierigen Blicken der Passanten mithilfe der Frankfurter Feuerwehr endlich wieder in die Senkrechte gebracht. "Ein Blind Date", sagt Feda und auch Kurt Stroscher wurde zum ersten Mal mit einem Baum konfrontiert, den er vorher noch nicht gesehen hat.
Das jährliche Aufstellen des Baumes am Römerberg gleicht einer Geburt: Alle sind ganz aufgeregt, viele haben gute Ratschläge parat, ein paar Helfer packen ordentlich mit an und wenn das Bäumlein dann eine Stunde lang in Position gebracht wird und von dem ganzen Prozedere völlig lädiert erscheint, dann glaubt ein jeder dazu seine Meinung abgeben zu müssen und Experte zu sein. "So ein Weihnachtsbaum wird in Frankfurt schon genau angeschaut", klärte auch Stadtrat Markus Frank (CDU) den Vizebürgermeister über die hiesigen Gepflogenheiten auf. "Uns ist bewusst, dass in Frankfurt die Latte recht hoch liegt", entgegnet Lerch.
Jedes Jahr wieder steht zunächst ein etwas verbogener Nadelbaum vor neugierigem Publikum und wird kritisiert, obwohl sich die Äste noch aushängen müssen und immer noch rund 150 Zweige vom Christbaumkosmetiker in den Stamm gebohrt werden, um Fülle vorzutäuschen. Ab kommendem Montag wird geschmückt. Und wenn dann erst mal am 27. November Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne), musikalisch untermalt von Vicky Leandros, den Weihnachtsmarkt eröffnet, und an der Fichte 6000 energiesparende Lämpchen leuchten und 400 Schleifen die jetzt noch unspektakulären Äste zieren, dann wird Deutschlands größter freistehender Weihnachtsbaum die üblichen Nörgler aus den Löchern holen aber auch viele Bewunderer in den Bann ziehen.
Keine guten Nachrichten, wenn man bedenkt, dass eine ganze Delegation der Weihnachtsmarkt veranstaltenden Tourismus + Congress GmbH ins schöne Montafon gereist war, um sich dort nach der Begutachtung zweier Bäume für die stolze und schöngewachsene Fichte Ines zu entscheiden. Thomas Lerch, Vizebürgermeister des Ski-Ortes und Chef der Bergbahn Gargellen, freute sich, als Sponsor auftreten zu können, der nicht nur den Baum, sondern auch den bis 15 000 Euro kostenden Transport der Fichte nach Frankfurt finanziert. Als Gegenleistung, darf sich Gargellen während des Weihnachtsmarktes am Stand der Tourismus + Congress GmbH als Urlaubsziel präsentieren. Es hätte so schön sein können!
Doch dann der Schock. Fichte Ines hätte nicht gefällt werden können, ohne dass sie über ein Privatgrundstück befördert worden wäre. Aber genau das störte den Eigentümer des Areals. Tatsächlich suchte man daher schnell auch im Frankfurter Wald nach einem repräsentativen Ersatzbaum. Wohl wissend, dass es eben nur wenige Nadelbäume gibt, die nicht nur das Gardemaß 30 Meter Höhe haben, sondern auch den für den Köcher im Römerberg erforderlichen Stammumfang mit sich bringen. Wünschenswert wäre dazu ja noch, dass man zum Ernten des Baumes keine Schneise der Verwüstung durch den Wald schneiden muss und dass der möglichst freistehende Baum entsprechend gleichmäßig gewachsen ist. Die beiden Weihnachtsmarktorganisatoren Thomas Feda und Kurt Stroscher müssen ganz schön ins Schwitzen gekommen sein. Doch dann geschah das vorweihnachtliche Wunder: In Lorüns, ganz nah bei Gargellen und ebenfalls im Montafon, fand sich eine 31,2 Meter hohe und sechs Tonnen schwere, 105-jährige Fichte namens Ines II., die nun auf einen Tieflader gezurrt, zwei Nächte lang auf die 500 Kilometer Reise nach Frankfurt geschickt wurde. Eine ziemliche Tortur für den Baum. "Die sieben bis acht Meter herausragenden Äste zusammenzubinden ist gar nicht so einfach", sagt Lerch, der den Schwertransport organisiert hat.
Am Mittwochvormittag wurde die österreichische Fichte begleitet von den neugierigen Blicken der Passanten mithilfe der Frankfurter Feuerwehr endlich wieder in die Senkrechte gebracht. "Ein Blind Date", sagt Feda und auch Kurt Stroscher wurde zum ersten Mal mit einem Baum konfrontiert, den er vorher noch nicht gesehen hat.
Das jährliche Aufstellen des Baumes am Römerberg gleicht einer Geburt: Alle sind ganz aufgeregt, viele haben gute Ratschläge parat, ein paar Helfer packen ordentlich mit an und wenn das Bäumlein dann eine Stunde lang in Position gebracht wird und von dem ganzen Prozedere völlig lädiert erscheint, dann glaubt ein jeder dazu seine Meinung abgeben zu müssen und Experte zu sein. "So ein Weihnachtsbaum wird in Frankfurt schon genau angeschaut", klärte auch Stadtrat Markus Frank (CDU) den Vizebürgermeister über die hiesigen Gepflogenheiten auf. "Uns ist bewusst, dass in Frankfurt die Latte recht hoch liegt", entgegnet Lerch.
Jedes Jahr wieder steht zunächst ein etwas verbogener Nadelbaum vor neugierigem Publikum und wird kritisiert, obwohl sich die Äste noch aushängen müssen und immer noch rund 150 Zweige vom Christbaumkosmetiker in den Stamm gebohrt werden, um Fülle vorzutäuschen. Ab kommendem Montag wird geschmückt. Und wenn dann erst mal am 27. November Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne), musikalisch untermalt von Vicky Leandros, den Weihnachtsmarkt eröffnet, und an der Fichte 6000 energiesparende Lämpchen leuchten und 400 Schleifen die jetzt noch unspektakulären Äste zieren, dann wird Deutschlands größter freistehender Weihnachtsbaum die üblichen Nörgler aus den Löchern holen aber auch viele Bewunderer in den Bann ziehen.
Fotogalerie: Römer Weihnachtsbaum 2013
6. November 2013, 11.33 Uhr
Nicole Brevoord
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