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Hausen: Kein Platz für Neonazis
Dass die NPD am morgigen Samstag im Frankfurter Stadtteil Hausen gegen den dort geplanten Moscheebau demonstrieren darf, ist klar. Beschlossen hat das - gegen den entschiedenen Willen der Stadt Frankfurt - der Verwaltungsgerichtshof in Kassel. Unklar ist hingegen noch die Strecke, die den Neonazis zugebilligt wird.
„Es ist ein Unding, dass die NPD morgen in Hausen demonstrieren darf! Es kann und darf nicht sein, dass die Gerichte das nicht unterbinden“, echauffiert sich der Frankfurter DGB-Vorsitzende Harald Fiedler, der Mitglied des Römerbergbündnisses ist.
Zum Römerbergbündnis hatten sich 1978 die katholische und evangelische Kirche, die jüdische Gemeinde, der Frankfurter Jugendring und der Deutsche Gewerkschaftsbund zusammengeschlossen, nachdem die NPD auf dem Römerberg demonstriert hatte. Seitdem tritt es immer dann auf, wenn es notwendig erscheint.
Zuletzt war das am 7. Juli dieses Jahres der Fall, als rund 750 Rechtsextreme – angekündigt waren 1500 - gegen Globalisierung demonstrieren wollten. Der ursprünglich für die Innenstadt angemeldete Aufmarsch wurde von der Stadt aus Sicherheitsgründen nach Hausen, an die Neue Börse verlegt. Damals hatte das Römerbergbündnis zu einer Gegenkundgebung aufgerufen – allerdings war man auf dem Römerberg geblieben.
Nun also der Schritt in den Stadtteil. „Wir haben uns dieses Mal ganz bewusst dafür entschieden, um mit den Menschen vor Ort zu sprechen“, sagt der Frankfurter Stadtdekan, Raban Tilmann. Deshalb wird das Römerbergbündnis am Samstag um 11 Uhr vom Rödelheimer Bahnhof starten und Richtung Hausen marschieren (siehe Plan). Dort, auf der Niddabrücke an der Ludwig-Landmann-Straße, wird es eine Kundgebung geben, bei der die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, Ünal Kaymakçi von der Hausener Hasrat-Fatima-Gemeinde, Stadtdekan Raban Tilmann, der ehemalige Leiter des Fritz-Bauer-Instituts Micha Brumlik, Enis Gülegen von der Kommunalen Ausländervertretung und Pröpstin Gabriele Scherle sprechen werden. Die Moderation übernimmt Harald Fiedler vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).
„Wir demonstrieren für Demokratie und Religionsfreiheit, schließlich kann eine Gesellschaft vom respektvollen und friedlichen Miteinander verschiedener Kulturen, Nationalitäten und Religionen nur gewinnen. Neonazis haben hier keinen Platz“, so Fiedler. Dennoch müsse man die Ängste der Menschen in Hausen ernst nehmen, ebenso wie die der Zugewanderten. Deshalb sei das gemeinsame Gespräch dringend notwendig: „Auf keinen Fall dürfen wir zulassen, dass die NPD sich die Diskussion zueigen macht und das Thema Moschee instrumentalisiert“, sagt Raban Tilmann. Gleichzeitig sei klar, dass die Diskussion mit dem morgigen Tag nicht zu Ende sei: „Uns liegt daran, dass wir gemeinsam für Demokratie eintreten“, so der DGB-Vorsitzende Fiedler, „Es ist auf keinen Fall so, dass wir die Moschee-Gegner niederdrücken und zum Verstummen bringen wollen, weil deren Argumente nicht politisch korrekt sind. Wir suchen das Gespräch und wollen eine ernsthafte Diskussion führen und zeigen, dass es keine Meinungshoheit der NPD in Hausen gibt.“ Hoffentlich.
„Es ist ein Unding, dass die NPD morgen in Hausen demonstrieren darf! Es kann und darf nicht sein, dass die Gerichte das nicht unterbinden“, echauffiert sich der Frankfurter DGB-Vorsitzende Harald Fiedler, der Mitglied des Römerbergbündnisses ist.
Zum Römerbergbündnis hatten sich 1978 die katholische und evangelische Kirche, die jüdische Gemeinde, der Frankfurter Jugendring und der Deutsche Gewerkschaftsbund zusammengeschlossen, nachdem die NPD auf dem Römerberg demonstriert hatte. Seitdem tritt es immer dann auf, wenn es notwendig erscheint.
Zuletzt war das am 7. Juli dieses Jahres der Fall, als rund 750 Rechtsextreme – angekündigt waren 1500 - gegen Globalisierung demonstrieren wollten. Der ursprünglich für die Innenstadt angemeldete Aufmarsch wurde von der Stadt aus Sicherheitsgründen nach Hausen, an die Neue Börse verlegt. Damals hatte das Römerbergbündnis zu einer Gegenkundgebung aufgerufen – allerdings war man auf dem Römerberg geblieben.
Nun also der Schritt in den Stadtteil. „Wir haben uns dieses Mal ganz bewusst dafür entschieden, um mit den Menschen vor Ort zu sprechen“, sagt der Frankfurter Stadtdekan, Raban Tilmann. Deshalb wird das Römerbergbündnis am Samstag um 11 Uhr vom Rödelheimer Bahnhof starten und Richtung Hausen marschieren (siehe Plan). Dort, auf der Niddabrücke an der Ludwig-Landmann-Straße, wird es eine Kundgebung geben, bei der die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, Ünal Kaymakçi von der Hausener Hasrat-Fatima-Gemeinde, Stadtdekan Raban Tilmann, der ehemalige Leiter des Fritz-Bauer-Instituts Micha Brumlik, Enis Gülegen von der Kommunalen Ausländervertretung und Pröpstin Gabriele Scherle sprechen werden. Die Moderation übernimmt Harald Fiedler vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).
„Wir demonstrieren für Demokratie und Religionsfreiheit, schließlich kann eine Gesellschaft vom respektvollen und friedlichen Miteinander verschiedener Kulturen, Nationalitäten und Religionen nur gewinnen. Neonazis haben hier keinen Platz“, so Fiedler. Dennoch müsse man die Ängste der Menschen in Hausen ernst nehmen, ebenso wie die der Zugewanderten. Deshalb sei das gemeinsame Gespräch dringend notwendig: „Auf keinen Fall dürfen wir zulassen, dass die NPD sich die Diskussion zueigen macht und das Thema Moschee instrumentalisiert“, sagt Raban Tilmann. Gleichzeitig sei klar, dass die Diskussion mit dem morgigen Tag nicht zu Ende sei: „Uns liegt daran, dass wir gemeinsam für Demokratie eintreten“, so der DGB-Vorsitzende Fiedler, „Es ist auf keinen Fall so, dass wir die Moschee-Gegner niederdrücken und zum Verstummen bringen wollen, weil deren Argumente nicht politisch korrekt sind. Wir suchen das Gespräch und wollen eine ernsthafte Diskussion führen und zeigen, dass es keine Meinungshoheit der NPD in Hausen gibt.“ Hoffentlich.
Text: Julia Söhngen
19. Oktober 2007, 15.10 Uhr
red
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