Partner
Hasch-Meile am Niddasack
Kunst statt Sicherheitspersonal
Die Ecke Düsseldorfer und Niddastraße ist zu einem Umschlagplatz für Hasch geworden. Manche Geschäfte setzen daher auf Sicherheitsdienste. Oskar Mahler geht einen anderen Weg: Eine Kunstinstallation soll den Bereich aufwerten.
Die Polizei zeigt gerade viel Präsenz im Bahnhofsviertel. Nach einer groß angelegten Razzia mit 200 Beamten am Dienstagabend, folgte am gestrigen Mittwoch eine weitere – mit der Hälfte der Einsatzkräfte. Auch bei dieser Kontroll-Aktion, die in der Kaiserpassage und in der Münchener Straße stattfand, blieben große Funde aus: Kleine Mengen Drogen, Plagiate, ein unangemeldeter Kampfhund sowie Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht wurden sicher- beziehungsweise festgestellt. Zudem schlossen die Beamten in der Kaiserpassage drei Lebensmittelläden wegen Hygienemängeln. Die Polizei reagiere mit den Razzien auch auf Beschwerden von Anwohnern und Geschäftsleuten im Viertel, so ein Polizeisprecher. Auch an der Ecke Düsseldorfer Straße und Niddastraße herrscht bei vielen Ladenbetreibern Unzufriedenheit. Denn hier soll sich ein neuer Umschlagplatz für Rauschgift etabliert haben. Allerdings eher für weiche Drogen, sprich für Hasch und Marihuana und nicht wie einige Meter weiter für Crack und Heroin.
Barbara Sixt, Geschäftsführerin des Deutschen Pelzverbandes hat daher einen Brief an Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) verfasst, in dem sie mehr Unterstützung von der Stadt fordert. „Über 70 Ladenbesitzer haben unterschrieben“, berichtet sie. Die Situation habe sich seit vergangenem Sommer zugespitzt. Kunden wie Mitarbeiter fühlten sich verunsichert, zudem hinterließen Dealer und deren Kundschaft viel Dreck. „Es ist katastrophal“, sagt Sixt.
Auch die Leiterin eines Reisebüros hat das Schreiben unterzeichnet. „Die Situation ist extrem geworden. Wenn ich alleine im Laden bin, schließe ich jetzt immer die Tür ab“, berichtet sie. Bei der Sparkasse, deren Filiale sich genau an der Kreuzung der beiden Straßen befindet, habe man die Entwicklung ebenfalls mit Sorge beobachtet. „Seit einiger Zeit haben wir dort während der Öffnungszeiten einen Sicherheitsdienst eingesetzt, der unseren Kunden und Mitarbeitern bei Bedarf zur Seite steht“, sagt Sprecherin Julia Droege.
Oskar Mahler, Präsident des Gewerbevereins Bahnhofsviertel, arbeitet mit Barbara Sixt vom Pelzverband zusammen, möchte aber lieber einen anderen Weg gehen. „Ich vertrete nicht die Ansicht, dass die Stadt mehr tun muss. Wir müssen selbst aktiv werden“, sagt er. Eine Idee hat er auch schon. Kunst soll die Ecke, insbesondere den etwas düsteren Durchgang zur Niddastraße aufwerten. So könnte aus dem Schandfleck ein Aushängeschild werden, mit dem man sich stolz präsentieren kann. Dazu hat er sich Mahler Sascha Koza ins Boot geholt. Der Künstler hat sein Atelier in der Basis Frankfurt und hat sich auf Lichtinstallationen spezialisiert. Seine Arbeiten waren schon auf der Bahnhofsviertelnacht, im Gibson Club oder beim Rockmarket (Foto) zu sehen.
Für das Projekt im Niddasack hat sich Koza mit drei weiteren Basis-Künstlern zusammengeschlossen – unter anderem mit Kollegen, deren Arbeiten sich um Architektur drehen. „Wir brauchen an dieser Stelle etwas Handfestes. Eine reine Lichtinstallation wäre zu fragil und wartungsintensiv“, erklärt er. Wie genau das Kunstwerk letztendlich aussehen wird, ist noch offen – ebenso wie Zeitrahmen und Budget. Geld käme aber auch vom Pelzverband, berichtet Mahler. Denn das Traditionsunternehmen sei sehr an einer Aufwertung interessiert. „Sie haben zuerst überlegt, einen Wachdienst einzustellen“, so Mahler. Seiner Meinung nach ein uneffektiver Plan. „Ein Wachmann kostet rund 2000 Euro im Monat, das sind 24.000 Euro im Jahr. Das Geld ist doch besser und nachhaltiger angelegt, wenn man es einem Künstler gibt“, sagt der Gewerbeverein-Präsident.
Barbara Sixt, Geschäftsführerin des Deutschen Pelzverbandes hat daher einen Brief an Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) verfasst, in dem sie mehr Unterstützung von der Stadt fordert. „Über 70 Ladenbesitzer haben unterschrieben“, berichtet sie. Die Situation habe sich seit vergangenem Sommer zugespitzt. Kunden wie Mitarbeiter fühlten sich verunsichert, zudem hinterließen Dealer und deren Kundschaft viel Dreck. „Es ist katastrophal“, sagt Sixt.
Auch die Leiterin eines Reisebüros hat das Schreiben unterzeichnet. „Die Situation ist extrem geworden. Wenn ich alleine im Laden bin, schließe ich jetzt immer die Tür ab“, berichtet sie. Bei der Sparkasse, deren Filiale sich genau an der Kreuzung der beiden Straßen befindet, habe man die Entwicklung ebenfalls mit Sorge beobachtet. „Seit einiger Zeit haben wir dort während der Öffnungszeiten einen Sicherheitsdienst eingesetzt, der unseren Kunden und Mitarbeitern bei Bedarf zur Seite steht“, sagt Sprecherin Julia Droege.
Oskar Mahler, Präsident des Gewerbevereins Bahnhofsviertel, arbeitet mit Barbara Sixt vom Pelzverband zusammen, möchte aber lieber einen anderen Weg gehen. „Ich vertrete nicht die Ansicht, dass die Stadt mehr tun muss. Wir müssen selbst aktiv werden“, sagt er. Eine Idee hat er auch schon. Kunst soll die Ecke, insbesondere den etwas düsteren Durchgang zur Niddastraße aufwerten. So könnte aus dem Schandfleck ein Aushängeschild werden, mit dem man sich stolz präsentieren kann. Dazu hat er sich Mahler Sascha Koza ins Boot geholt. Der Künstler hat sein Atelier in der Basis Frankfurt und hat sich auf Lichtinstallationen spezialisiert. Seine Arbeiten waren schon auf der Bahnhofsviertelnacht, im Gibson Club oder beim Rockmarket (Foto) zu sehen.
Für das Projekt im Niddasack hat sich Koza mit drei weiteren Basis-Künstlern zusammengeschlossen – unter anderem mit Kollegen, deren Arbeiten sich um Architektur drehen. „Wir brauchen an dieser Stelle etwas Handfestes. Eine reine Lichtinstallation wäre zu fragil und wartungsintensiv“, erklärt er. Wie genau das Kunstwerk letztendlich aussehen wird, ist noch offen – ebenso wie Zeitrahmen und Budget. Geld käme aber auch vom Pelzverband, berichtet Mahler. Denn das Traditionsunternehmen sei sehr an einer Aufwertung interessiert. „Sie haben zuerst überlegt, einen Wachdienst einzustellen“, so Mahler. Seiner Meinung nach ein uneffektiver Plan. „Ein Wachmann kostet rund 2000 Euro im Monat, das sind 24.000 Euro im Jahr. Das Geld ist doch besser und nachhaltiger angelegt, wenn man es einem Künstler gibt“, sagt der Gewerbeverein-Präsident.
7. Januar 2016, 11.49 Uhr
Christina Weber
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Fahrplanwechsel im ÖPNV
Weiterhin reduziertes Angebot im Frankfurter Nahverkehr
Am 15. Dezember findet in Frankfurt der Fahrplanwechsel im Nahverkehr statt. Fachkräftemangel und technische Probleme machen eine Rückkehr zum regulären Fahrplan weiterhin unmöglich.
Text: Florian Aupor / Foto: Foto: Die U6 an der Hauptwache © Adobe Stock/travelview
StadtlebenMeistgelesen
- Glühwein im NovemberErste Weihnachtsmärkte in Frankfurt geöffnet
- Streit um Denkmal im BahnhofsviertelKontroverse um Stolperstein-Enthüllung in Frankfurt
- RathausturmHoffnung für den „Langen Franz“
- Martinstag 2024Laternenumzüge und Martinsfeiern in Frankfurt
- Skyline PlazaSchlittschuhlaufen über den Dächern Frankfurts
15. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen