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Günthersburghöfe
Vom Wert der Bäume in Zeiten des Klimawandels
Die Stadt hat die Bäume im „Grüne Lunge“-Areal nördlich des Günthersburgparks bewerten lassen. Ziel sei es, möglichst viele Bäume beim Bau des Stadtviertels Günthersburghöfe zu erhalten. Die Pläne der Stadt, das baumreiche Areal zu bebauen, werden weiter kritisiert.
Die Planungen für den neuen Stadtteil Günthersburghöfe schreiten voran. Im Rahmen der Ausarbeitung des Bebauungsplans für das neue Stadtviertel nördlich des Günthersburgparks hat die Stadt nun den Baumbestand von einem Landschaftsbüro bewerten und erfassen lassen. Dieses habe 38 Bäume auf dem Areal als erhaltenswert eingestuft. „Diese als wertvoll und zu erhaltend eingestuften Bäume sind Walnussbäume, verschiedene Ahorne, Eichen, Lärchen, Kirschen und eine große Kiefer. Sie sind aufgrund ihres Habitus, ihres Alters oder ihrer Art Landschaftsbildprägend oder ökologisch besonders wertvoll. Sie sollen entsprechend dieser Bewertung als zu erhaltend im Bebauungsplan festgesetzt werden, für die entfallenden wertvollen Bäume werden Ersatzbäume gepflanzt“, erklärt Planungsdezernent Mike Josef (SPD). Entfallen sollen von den als erhaltenswert eingestuften Bäumen mindestens sechs, die in sogenannten Baufenstern stehen – Flächen, die überbaut werden dürfen. Ein weiterer stehe wahrscheinlich einer Straße im Weg, er werde vermutlich ebenfalls gefällt, so die Stadt. Die 41 Straßenbäume an der Dortelweiler Straße und der Friedberger Landstraße bleiben erhalten. 66 Bäume und Baumgruppen wurden als „nicht wertvoll“ eingestuft. Dies könne am Alter, Habitus, der geringen Vitalität liegen oder auch daran, dass es sich um einen Nadelbaum handle, teilte die Stadt mit. Davon sollen 41 Bäume entfallen, da sie entweder auf überbauten Flächen oder zu nah an der Grenze zu diesen stehen.
Zahlreiche Bäume aus den Klein- und Freizeitgärten seien in dem Gutachten nicht berücksichtigt worden, da es sich um alte Obstbäume, Schösslinge und halbstämmige Obstbäume handle, teilte die Stadt mit. Dies sehen viele Menschen anders: In dem Kleingartenareal nördlich des Günthersburgparks, wo die Günthersburghöfe entstehen sollen, sind mehrere Initiativen aktiv, die eine Bebauung des als ökologisch wertvoll geltenden Areals verhindern möchten. Eine davon sind die GemüseheldInnen, die in mehreren ehemaligen Kleingärten einen Permakulturgarten angelegt haben – eine als besonders ökologisch geltende Form des Obst- und Gemüseanbaus. „Den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern nutzt es wenig, wenn für gefällte Stadtbäume irgendwo ‚Ersatzbäume‘ gepflanzt werden“, sagt Chris Kircher, Mitglied der Initiative und studierte Biologin. Junge Bäume könnten bei weitem nicht den Klimabeitrag leisten, wie die alten Bäume in dem „Grüne Lunge“ genannten Areal. Die „Grüne Lunge“ leiste einen wichtigen Beitrag, die Wärmebildung in der Stadt zu senken. Kircher verweist auf die hohe Artenvielfalt an Vögeln und Insekten in dem Gebiet und nennt exemplarisch den 400 Quadratmeter großen „Wiesengarten“ der Initiative: Dort stünden eine Linde, mehrere Weiden, Kirsch- und Pflaumenbäume. „Keiner dieser vielen bereits hoch gewachsenen Bäume gilt laut Begutachtung als erhaltenswert“, kritisiert sie. Dabei hätten auch alte und abgestorbene Bäume einen wichtigen Nutzen für die Biodiversität. Die Stadt teilte mit, die Bäume aus den Kleingärten würden im Rahmen der Eingriffs-Ausgleichsbilanz über den Biotoptyp Freizeitgärten berücksichtigt. Wann der Bebauungsplan fertig gestellt sein wird, darüber könne das Planungsdezernat noch keine Aussage treffen, teilte ein Sprecher mit.
Zahlreiche Bäume aus den Klein- und Freizeitgärten seien in dem Gutachten nicht berücksichtigt worden, da es sich um alte Obstbäume, Schösslinge und halbstämmige Obstbäume handle, teilte die Stadt mit. Dies sehen viele Menschen anders: In dem Kleingartenareal nördlich des Günthersburgparks, wo die Günthersburghöfe entstehen sollen, sind mehrere Initiativen aktiv, die eine Bebauung des als ökologisch wertvoll geltenden Areals verhindern möchten. Eine davon sind die GemüseheldInnen, die in mehreren ehemaligen Kleingärten einen Permakulturgarten angelegt haben – eine als besonders ökologisch geltende Form des Obst- und Gemüseanbaus. „Den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern nutzt es wenig, wenn für gefällte Stadtbäume irgendwo ‚Ersatzbäume‘ gepflanzt werden“, sagt Chris Kircher, Mitglied der Initiative und studierte Biologin. Junge Bäume könnten bei weitem nicht den Klimabeitrag leisten, wie die alten Bäume in dem „Grüne Lunge“ genannten Areal. Die „Grüne Lunge“ leiste einen wichtigen Beitrag, die Wärmebildung in der Stadt zu senken. Kircher verweist auf die hohe Artenvielfalt an Vögeln und Insekten in dem Gebiet und nennt exemplarisch den 400 Quadratmeter großen „Wiesengarten“ der Initiative: Dort stünden eine Linde, mehrere Weiden, Kirsch- und Pflaumenbäume. „Keiner dieser vielen bereits hoch gewachsenen Bäume gilt laut Begutachtung als erhaltenswert“, kritisiert sie. Dabei hätten auch alte und abgestorbene Bäume einen wichtigen Nutzen für die Biodiversität. Die Stadt teilte mit, die Bäume aus den Kleingärten würden im Rahmen der Eingriffs-Ausgleichsbilanz über den Biotoptyp Freizeitgärten berücksichtigt. Wann der Bebauungsplan fertig gestellt sein wird, darüber könne das Planungsdezernat noch keine Aussage treffen, teilte ein Sprecher mit.
6. Dezember 2019, 12.50 Uhr
Nathanael Reuter
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23. November 2024
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