Gestern wurde in Anwesenheit von Hessens geschäftsführendem Ministerpräsidenten Roland Koch und Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (beide CDU) der Grundstein für die neue Ticona-Anlage im Industriepark Frankfurt-Höchst gelegt. Der Umzug des Chemiewerks, das technische Kunststoffe herstellt, war wegen der geplanten Erweiterung des Frankfurter Flughafens nötig geworden.
Das jetzige Werk Kelsterbach liegt sehr nah an der geplanten Landebahn des Frankfurter Flughafens und hatte immer wieder Konflikte mit dem Flughafenbetreiber Fraport AG. Obwohl Ticona öfter wiederholte, sie und der Flughafen könnten problemlos nebeneinander stehen, mussten sie schließlich doch weichen. Am 28. November 2006 hatten sich beide dann geeinigt, den Standort Kelsterbach aufzugeben und an einer anderen Stelle ein anderes Werk zu errichten.
Bis 2011 soll das Ticona-Werk auf einem 10 Hektar großen Areal im Südwesten des Industrieparks fertig gebaut sein, damit das Unternehmen dort einziehen kann. Planendes und ausführendes Generalunternehmen ist der US-amerikanische Anlagenbauer Fluor. In den nächsten zwei Jahren baut Ticona die Produktion, das Technikum und die Abteilung Forschung und Entwicklung im Industriepark Höchst neu auf. Die neue Ticona-Anlage soll eine Produktionskapazität von 140.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr haben und damit 40 Prozent mehr als die in Kelsterbach. Die Grundstücke des alten Werkes gehen 2015 in den Besitz des Flughafenbetreibers über. Die Entschädigungssumme, die die Fraport AG an Ticona leisten musste beläuft sich auf 650 Millionen Euro.