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Frankfurt ist als Kongressstadt gefragt
Das Stadthaus wird für Tagungsgäste eine Attraktion
Mit mehr als 73.000 Tagungen im vergangenen Jahr bricht Frankfurt seine eigenen Rekorde, wie Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) im brandneuen Stadthaus verkündete. Dieses soll das Kongressgeschäft weiter beleben.
Äußerst massiv wirken die beiden bronzeschimmernden Türflügel des Stadthauses, die mit ihrem Rautenmuster an ein Geripptes erinnern. Sie bestehen wie auch das noch glänzende Satteldach aus einer Kupfer-Aluminium-Legierung und geben dem großen fünfgiebligen Gebäude aus rotem Sandstein einen gewissen Glamourfaktor. Erstmals fand am Montag eine Veranstaltung im zuvor lange umstrittenen, weil sehr teuren Stadthaus statt. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Thomas Feda, Chef der Tourismus+Congress GmbH (TCF) gaben die Statistik zum Frankfurter Tagungs- und Kongressgeschäft bekannt. Doch etwas spannender noch, war die Frage, wie denn der Veranstaltungssaal im ersten Obergeschoss, der für maximal 150 Personen konzipiert ist, aussieht. Der Raum hängt gewissermaßen über den Archäologischen Garten. Vom Foyer aus kann man durch kleine Fenster im Boden und den Wänden auf das alte Gemäuer blicken.
Der ungefähr 150 Quadratmeter große Veranstaltungssaal, der komplett mit kanadischem Ahornfurnier verkleidet ist, hat eine klerikale Wirkung, ist er doch höher als lang und breit und der Blick durch die von Holzrauten unterteilten Oberlichter unter dem hölzernen Dachfirst hat etwas Kathedrales. Die Wirkung des eigentümlichen Raumes ist dennoch etwas befremdend, da sich auf Augenhöhe keine Fenster befinden. Im Juni soll das 20 Millionen Euro teuere Stadthaus offiziell an die Stadt übergeben werden, wer es verwalten wird, ist aber noch nicht klar. Und ob die CDU mit ihrem Vorhaben, darin das Ikonenmuseum anzusiedeln, Erfolg haben wird, ist höchst fraglich. „Das Stadthaus zum Museum umzufunktionieren, das wäre verschleudertes Steuergeld, das würde ich sehr bedauern“, sagt Feldmann.
Mit zwei Seminarräumen und dem Veranstaltungssaal sei das Stadthaus prädestiniert für kleinere Versammlungen, etwa Hochzeitsfeiern, Geburtstage, Firmenpräsentationen und Tagungsveranstaltungen, so Thomas Feda. Dieser freut sich ohnehin, dass das Stadthaus das Portfolio für Veranstaltungsorte, vor allem im Tagungs- und Kongresssegment - erweitert. Im vergangenen Jahr fanden in Frankfurt, mal ganz unabhängig von ähnlichen firmeninternen Veranstaltungen, 73.163 Tagungen statt – ein plus von 2,3 Prozent. 4,4 Millionen Besucher reisten zu den Tagungen an, 1,8 Prozent mehr als 2014. Durchschnittlich besuchten also im vergangenen Jahr täglich 12.000 Personen Tagungen und Kongresse in Frankfurt. Hinter Hamburg und Berlin gehöre Frankfurt zu den Top3-Kongressstandorten, hob Thomas Feda hervor. Das Kongressgeschäft hat im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 783,2 Millionen Euro gebracht, ist also ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch auch das Image Frankfurts werde mit derartigen Veranstaltungen gefördert, sagt Feldmann, denn der ein oder andere Besucher entdeckt Frankfurt vielleicht als eine Reisedestination. 20 Prozent des Gesamtübernachtungsaufkommens wird vom Tagungsgeschäft bestritten.
Ein Großteil der Tagungen in Frankfurt, rund 80 Prozent, besteht aus kleineren Personengruppen mit bis zu 50 Teilnehmern. Das im Mai 2014 eröffnete Kap Europa ermöglicht räumlich eine größere Flexibilität beim Tagungsgeschäft. Der zentrale Standort mit der guten Erreichbarkeit und dem ortsansässigen Branchenmix aus dem Finanz- und Beratungssektor als auch dem Chemie- und Pharmabereich machten Frankfurt zu einer idealen Kongressstadt. Das wissen aus dem Ausland vor allem die Briten, die US-Amerikaner und die Schweizer zu schätzen. China sei ein wichtiger Quellmarkt. Frankfurt sei in der Vermarktung anders als andere Städte nicht nur als Reise-, sondern auch als Kongressdestination aufgetreten. Die Zahlen von 2015 deuten daraufhin, dass sich das Marketing ausgezahlt hat. 5,4 Prozent waren chinesische Tagungsteilnehmer.
Große Teilnehmerzahlen werden auch für 2016 erwartet, etwa beim Annual Meeting of Governors of the Asian Development Bank, zu dem Kanzlerin Angela Merkel in der Stadt erwarte wird, beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie oder beim 80th IEC 2016 – General Meeting of the International Electrotechnical Commission.
Der ungefähr 150 Quadratmeter große Veranstaltungssaal, der komplett mit kanadischem Ahornfurnier verkleidet ist, hat eine klerikale Wirkung, ist er doch höher als lang und breit und der Blick durch die von Holzrauten unterteilten Oberlichter unter dem hölzernen Dachfirst hat etwas Kathedrales. Die Wirkung des eigentümlichen Raumes ist dennoch etwas befremdend, da sich auf Augenhöhe keine Fenster befinden. Im Juni soll das 20 Millionen Euro teuere Stadthaus offiziell an die Stadt übergeben werden, wer es verwalten wird, ist aber noch nicht klar. Und ob die CDU mit ihrem Vorhaben, darin das Ikonenmuseum anzusiedeln, Erfolg haben wird, ist höchst fraglich. „Das Stadthaus zum Museum umzufunktionieren, das wäre verschleudertes Steuergeld, das würde ich sehr bedauern“, sagt Feldmann.
Mit zwei Seminarräumen und dem Veranstaltungssaal sei das Stadthaus prädestiniert für kleinere Versammlungen, etwa Hochzeitsfeiern, Geburtstage, Firmenpräsentationen und Tagungsveranstaltungen, so Thomas Feda. Dieser freut sich ohnehin, dass das Stadthaus das Portfolio für Veranstaltungsorte, vor allem im Tagungs- und Kongresssegment - erweitert. Im vergangenen Jahr fanden in Frankfurt, mal ganz unabhängig von ähnlichen firmeninternen Veranstaltungen, 73.163 Tagungen statt – ein plus von 2,3 Prozent. 4,4 Millionen Besucher reisten zu den Tagungen an, 1,8 Prozent mehr als 2014. Durchschnittlich besuchten also im vergangenen Jahr täglich 12.000 Personen Tagungen und Kongresse in Frankfurt. Hinter Hamburg und Berlin gehöre Frankfurt zu den Top3-Kongressstandorten, hob Thomas Feda hervor. Das Kongressgeschäft hat im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 783,2 Millionen Euro gebracht, ist also ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch auch das Image Frankfurts werde mit derartigen Veranstaltungen gefördert, sagt Feldmann, denn der ein oder andere Besucher entdeckt Frankfurt vielleicht als eine Reisedestination. 20 Prozent des Gesamtübernachtungsaufkommens wird vom Tagungsgeschäft bestritten.
Ein Großteil der Tagungen in Frankfurt, rund 80 Prozent, besteht aus kleineren Personengruppen mit bis zu 50 Teilnehmern. Das im Mai 2014 eröffnete Kap Europa ermöglicht räumlich eine größere Flexibilität beim Tagungsgeschäft. Der zentrale Standort mit der guten Erreichbarkeit und dem ortsansässigen Branchenmix aus dem Finanz- und Beratungssektor als auch dem Chemie- und Pharmabereich machten Frankfurt zu einer idealen Kongressstadt. Das wissen aus dem Ausland vor allem die Briten, die US-Amerikaner und die Schweizer zu schätzen. China sei ein wichtiger Quellmarkt. Frankfurt sei in der Vermarktung anders als andere Städte nicht nur als Reise-, sondern auch als Kongressdestination aufgetreten. Die Zahlen von 2015 deuten daraufhin, dass sich das Marketing ausgezahlt hat. 5,4 Prozent waren chinesische Tagungsteilnehmer.
Große Teilnehmerzahlen werden auch für 2016 erwartet, etwa beim Annual Meeting of Governors of the Asian Development Bank, zu dem Kanzlerin Angela Merkel in der Stadt erwarte wird, beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie oder beim 80th IEC 2016 – General Meeting of the International Electrotechnical Commission.
26. April 2016, 09.31 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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