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Frankfurt hat eine neue Partnerstadt
Beginn einer wunderbaren Freundschaft
Yokohama und Frankfurt knüpfen große Erwartungen an ihre Städtepartnerschaft
Rie Otaki hat die Zeit fernab der Heimat in guter Erinnerung behalten. Als Schülerin der neunten Klasse an der Fujimigaoka Secondary School im Nordwesten Yokohamas reiste Rie Otaki vor zwei Jahren für ein paar Tage nach Wiesbaden und Frankfurt. „Ich würde gerne wieder nach Deutschland kommen“, berichtet die 16-Jährige.
Das könnte schon bald etwas werden. Denn Yokohama und Frankfurt nehmen sich im Rahmen ihrer am Dienstag offiziell begründeten Städtepartnerschaft vor, gemeinsam den Austausch von Schülern zu fördern. Die Schule am Ried in Enkheim und das Riedberg-Gymnasium wollen mitmachen. Die Secondary School in Yokohama und Rie Otaki auch. „Schließlich ist Deutschland in den Bereichen Frieden und Umwelt weit fortgeschritten“, ist Minoru Toyoda überzeugt. Deswegen baut der Leiter der Secondary School auf Austausch, deswegen setzt der Pädagoge auf Fumiko Hayashi und Petra Roth.
Auf die beiden Stadtoberhäupter von Yokohama und Frankfurt kann sich Minoru Toyoda verlassen. „Mit der Förderung der Nachwuchses legen wir die Basis für unsere Städtefreundschaft“, sagt Fumiko Hayashi. „Ich möchte, dass wir den Austausch der Schüler aus Yokohama mit denen an der Schule am Ried und dem Riedberg-Gymnasium zügig in die Wege leiten“, betont Petra Roth.
Die beiden Oberbürgermeisterinnen treffen am Dienstag im Rathaus von Yokohama zusammen, um die Partnerschaft ihrer Städte zu besiegeln. Mit ihrer zehnköpfigen Delegation erreicht Roth morgens pünktlich das Rathaus im Zentrum Yokohamas. Städtische Bedienstete bereiten den Frankfurtern einen überaus herzlichen Empfang: Auf dem Weg in den zweiten Stock des funktionalen Gebäudes, in dem der Vertrag, der die Städtefreundschaft begründet, unterzeichnet werden soll, begleitet freundlicher Applaus die Frankfurter Abgesandten. Petra Roth, Stadtverordnetenvorsteherin Bernadette Weyland und die Stadträte Edwin Schwarz, Markus Frank und Volker Stein spüren gleich: Yokohama setzt Maßstäbe. Da wird sich Frankfurt für Anfang November etwas einfallen lassen müssen. Am 4. November erreicht Fumiko Hayashi mit ihrer Delegation die Stadt am Main und besucht dort mit ihrer Amtskollegin die Japan Week.
Und auch dann geht es nicht allein um den offiziellen Akt, mit dem die Kommunalpolitiker „die besondere Bedeutung dieser Städtefreundschaft“ unterstreichen wollen. Dann werden sich die Japaner vor Ort darum bemühen, die Beziehungen zu Frankfurt zu vertiefen. Vier Schwerpunkte haben sich die Partner dafür gesetzt: Den Austausch der Schüler, das gemeinsame Eintreten für den Klimaschutz, die gegenseitige Förderung der Kreativen und den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen.
„Auf diesem Terrain sind wir ein gutes Stück vorangekommen“, merkt Wirtschaftsdezernent Markus Frank am Ende eines langen Dienstags in Yokohama an. Gemeinsam mit dem Chef der Wirtschaftsförderung, Peter Kania, und dem Geschäftsführer des Frankfurter Innovationszentrums, Christian Garbe, besuchte der Stadtrat die Kihara Memorial Foundation und das Riken Institut. Beide Einrichtungen widmen sich der biotechnologischen Forschung. „Aus den dortigen Arbeiten ergeben sich für uns eine ganze Reihe von Anknüpfungspunkten“, ist der Dezernent zufrieden. „Das kann der Anfang einer fruchtbaren Zusammenarbeit sein“, zeigen sich auch Kania und Garbe überzeugt.
Vor allem aber lässt Oberbürgermeisterin Petra Roth nach zwei Tagen in Yokohama keinen Zweifel daran: „Es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“ Denn beide Kommunen verbinde viel Gemeinsames, auf das sich die weiteren Beziehungen stützen könnten, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zusammen zu meistern. Das habe sich spätestens beim Besuch der Yokohama Triennale gezeigt, sagt Frankfurts Stadtoberhaupt. 77 Künstler aus 22 Ländern stellen dort aus, unter ihnen Yoko Ono aus New York und Tobias Rehberger aus Frankfurt, der mit seiner Installation die Verbindung zu den Menschen in Yokohama schafft: Die Glühbirnen in seinem Werk leuchten hell, wenn jemand in einem örtlichen Kinderzimmer den Lichtschalter benutzt.
Zu den vielen Dingen, die sich beide Städte nach Ansicht ihrer Oberbürgermeisterinnen im Namen der Nachhaltigkeit vornehmen sollten, gehört der Klimaschutz. Spätestens seit der Katastrophe von Fukushima ist die Atomkraft in Japan umstritten. In Zukunft geht es um Sparen und Effizienz. Deswegen wollen Stadtverordnete, die bei der Rede von Petra Roth im Parlament von Yokohama zugegen sind, auch gleich Genaueres darüber erfahren, warum Frankfurt den Bau von Passivhäusern zu einer Art Eigenmarke gemacht hat und Roth dieses Projekt als Modell empfiehlt.
Bei ihrem Besuch in Frankfurt wollen die Gäste aus Japan in wenigen Wochen darüber noch mehr wissen. Der Anfang für einen Austausch auf vielen Feldern aber ist in Yokohama gemacht. Denn die Frankfurter kamen nach den Worten von Stadtverordnetenvorsteherin Bernadette Weyland in die 3,7 Millionen Menschen zählende japanische Metropole, „um zu zeigen, dass wir mit ihnen denken, leiden und auch handeln wollen“.
Das könnte schon bald etwas werden. Denn Yokohama und Frankfurt nehmen sich im Rahmen ihrer am Dienstag offiziell begründeten Städtepartnerschaft vor, gemeinsam den Austausch von Schülern zu fördern. Die Schule am Ried in Enkheim und das Riedberg-Gymnasium wollen mitmachen. Die Secondary School in Yokohama und Rie Otaki auch. „Schließlich ist Deutschland in den Bereichen Frieden und Umwelt weit fortgeschritten“, ist Minoru Toyoda überzeugt. Deswegen baut der Leiter der Secondary School auf Austausch, deswegen setzt der Pädagoge auf Fumiko Hayashi und Petra Roth.
Auf die beiden Stadtoberhäupter von Yokohama und Frankfurt kann sich Minoru Toyoda verlassen. „Mit der Förderung der Nachwuchses legen wir die Basis für unsere Städtefreundschaft“, sagt Fumiko Hayashi. „Ich möchte, dass wir den Austausch der Schüler aus Yokohama mit denen an der Schule am Ried und dem Riedberg-Gymnasium zügig in die Wege leiten“, betont Petra Roth.
Die beiden Oberbürgermeisterinnen treffen am Dienstag im Rathaus von Yokohama zusammen, um die Partnerschaft ihrer Städte zu besiegeln. Mit ihrer zehnköpfigen Delegation erreicht Roth morgens pünktlich das Rathaus im Zentrum Yokohamas. Städtische Bedienstete bereiten den Frankfurtern einen überaus herzlichen Empfang: Auf dem Weg in den zweiten Stock des funktionalen Gebäudes, in dem der Vertrag, der die Städtefreundschaft begründet, unterzeichnet werden soll, begleitet freundlicher Applaus die Frankfurter Abgesandten. Petra Roth, Stadtverordnetenvorsteherin Bernadette Weyland und die Stadträte Edwin Schwarz, Markus Frank und Volker Stein spüren gleich: Yokohama setzt Maßstäbe. Da wird sich Frankfurt für Anfang November etwas einfallen lassen müssen. Am 4. November erreicht Fumiko Hayashi mit ihrer Delegation die Stadt am Main und besucht dort mit ihrer Amtskollegin die Japan Week.
Und auch dann geht es nicht allein um den offiziellen Akt, mit dem die Kommunalpolitiker „die besondere Bedeutung dieser Städtefreundschaft“ unterstreichen wollen. Dann werden sich die Japaner vor Ort darum bemühen, die Beziehungen zu Frankfurt zu vertiefen. Vier Schwerpunkte haben sich die Partner dafür gesetzt: Den Austausch der Schüler, das gemeinsame Eintreten für den Klimaschutz, die gegenseitige Förderung der Kreativen und den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen.
„Auf diesem Terrain sind wir ein gutes Stück vorangekommen“, merkt Wirtschaftsdezernent Markus Frank am Ende eines langen Dienstags in Yokohama an. Gemeinsam mit dem Chef der Wirtschaftsförderung, Peter Kania, und dem Geschäftsführer des Frankfurter Innovationszentrums, Christian Garbe, besuchte der Stadtrat die Kihara Memorial Foundation und das Riken Institut. Beide Einrichtungen widmen sich der biotechnologischen Forschung. „Aus den dortigen Arbeiten ergeben sich für uns eine ganze Reihe von Anknüpfungspunkten“, ist der Dezernent zufrieden. „Das kann der Anfang einer fruchtbaren Zusammenarbeit sein“, zeigen sich auch Kania und Garbe überzeugt.
Vor allem aber lässt Oberbürgermeisterin Petra Roth nach zwei Tagen in Yokohama keinen Zweifel daran: „Es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“ Denn beide Kommunen verbinde viel Gemeinsames, auf das sich die weiteren Beziehungen stützen könnten, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zusammen zu meistern. Das habe sich spätestens beim Besuch der Yokohama Triennale gezeigt, sagt Frankfurts Stadtoberhaupt. 77 Künstler aus 22 Ländern stellen dort aus, unter ihnen Yoko Ono aus New York und Tobias Rehberger aus Frankfurt, der mit seiner Installation die Verbindung zu den Menschen in Yokohama schafft: Die Glühbirnen in seinem Werk leuchten hell, wenn jemand in einem örtlichen Kinderzimmer den Lichtschalter benutzt.
Zu den vielen Dingen, die sich beide Städte nach Ansicht ihrer Oberbürgermeisterinnen im Namen der Nachhaltigkeit vornehmen sollten, gehört der Klimaschutz. Spätestens seit der Katastrophe von Fukushima ist die Atomkraft in Japan umstritten. In Zukunft geht es um Sparen und Effizienz. Deswegen wollen Stadtverordnete, die bei der Rede von Petra Roth im Parlament von Yokohama zugegen sind, auch gleich Genaueres darüber erfahren, warum Frankfurt den Bau von Passivhäusern zu einer Art Eigenmarke gemacht hat und Roth dieses Projekt als Modell empfiehlt.
Bei ihrem Besuch in Frankfurt wollen die Gäste aus Japan in wenigen Wochen darüber noch mehr wissen. Der Anfang für einen Austausch auf vielen Feldern aber ist in Yokohama gemacht. Denn die Frankfurter kamen nach den Worten von Stadtverordnetenvorsteherin Bernadette Weyland in die 3,7 Millionen Menschen zählende japanische Metropole, „um zu zeigen, dass wir mit ihnen denken, leiden und auch handeln wollen“.
29. September 2011, 07.52 Uhr
pia
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