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Es hat sich ausgaloppiert
Endgültiges Ende für die Rennbahn
Der Platz des Geländes in Niederrad reicht nicht für das Leistungszentrum des DFB und für eine Galopprennbahn. Das gab die Stadt nun bekannt. Der Rennsport wird also ab Januar 2016 in Frankfurt Geschichte sein.
Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) wusste wohl genau, warum er die Vertreter des Renn-Klubs Niederrad nicht zur Pressekonferenz im Planungsdezernat zuließ. Sie mussten vor der Tür warten. Denn hier verkündete er, gemeinsam mit Wirtschafts- und Sportdezernent Markus Frank (CDU) sowie der Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne), das endgültige Aus für die Galopprennbahn. Will man dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) das gewünschte Areal für sein Leistungszentrum zur Verfügung stellen, reicht der Platz einfach nicht aus, so die Begründung.
Lange habe man getüftelt, verschiedene Varianten ausprobiert, um alle drei Sportarten (Fußball, Rennsport, Golf) zu integrieren, aber keine Lösung gefunden, berichtet Frank. Konkret sieht das Rechenbeispiel so aus: Zur Verfügung stehen 38 Hektar Fläche. Der DFB beansprucht ein Areal von 20 Hektar. 15 Hektar hat er bereits fest beantragt, auf weitere fünf hat er bei Bedarf Anspruch. Ein Bannwald erstreckt sich über 8,6 Hektar, bleiben 9,4 Hektar übrig. Abzüglich von öffentlich zugänglichen Grünflächen und Sandmagerrasen (Biotopen), die in jedem Fall geschützt werden sollen, sind letztendlich nur 7,5 Hektar übrig, die für andere Sportarten genutzt werden könnten. Nun brauche ein Golfplatz jedoch mindestens neun Hektar, eine Galopprennbahn mindestens 15 Hektar Fläche. „Wenn wir von unseren Mindestanforderungen ausgehen, muss man ganz klar sagen, die Betriebe der Rennbahn und des Golfsports sind nicht möglich“, so Frank.
Um das Vorhaben ohne Rechtsstreit durchführen zu können, übernimmt die Stadt 100 Prozent der Hippodrom GmbH, dem Betreiber der Galopprennbahn. Würde die Stadt als Pächter einfach den Vertag mit der Hippodrom GmbH kündigen, müsste man mit rechtlichen Schritten rechnen, die viel Zeit kosten, begründet Cunitz. Für Investitionen, die Hippodrom-Chef Manfred Hellwig in den letzten Jahren getätigt hat, bekommt er 2,98 Millionen Euro Abfindung. „Alle Inventionen müssen genau belegt werden, ansonsten kann sich die Summe auch noch vermindern“, erklärt Cunitz. Als alleiniger Inhaber der Hippodrom GbmH kann die Stadt dann dem Renn-Klub, der die Rennen in Niederrad ausrichtet, kündigen. „Der Renn-Klub kann aber die Bahn bis Ende 2015 kostenlos weiter nutzen, wenn er sich selbst finanzieren kann“, so der Bürgermeister. Mit dem Golf-Club laufen noch Verhandlungen. Aber auch hier ist eine langfristige Zukunft kaum vorstellbar.
Das Angebot gegenüber dem Renn-Klub mag großzügig klingen, die Vertreter aber sind alles andere als begeistert. Sie hoffen nach wie vor auf eine Zukunft des Galoppsports in Frankfurt. „Kein Vertrag ist einfach so kündbar. Der Krieg fängt jetzt gerade erst an“, sagt Lutz Mielke vom Renn-Klub. Und auch die Bürgerinitiative Pro Rennbahn hat noch nicht aufgegeben. Bei einer Online-Petition für den Erhalt der Rennbahn kamen bereits 2167 Stimmen zusammen.
Die Stadt lässt sich davon wohl kaum beeindrucken. „Wir haben uns für das Jahrhundertprojekt mit dem DFB entschieden“, sagt Cunitz deutlich. Er betont auch, dass der DFB ein Investitionsvolumen von 50 bis 60 Millionen Euro angekündigt hat. „Und anders, als es oft dargestellt wurden, haben wir nichts verschenkt.“ Für einen Erbpachtvertrag, der über 99 Jahre läuft, zahlt der DFB einmalig 6,8 Millionen Euro an die Stadt. Zusätzliche 2,3 Millionen Euro werden fällig, wenn der Fußball-Bund die Option für die weiteren fünf Hektar nutzt.
Lange habe man getüftelt, verschiedene Varianten ausprobiert, um alle drei Sportarten (Fußball, Rennsport, Golf) zu integrieren, aber keine Lösung gefunden, berichtet Frank. Konkret sieht das Rechenbeispiel so aus: Zur Verfügung stehen 38 Hektar Fläche. Der DFB beansprucht ein Areal von 20 Hektar. 15 Hektar hat er bereits fest beantragt, auf weitere fünf hat er bei Bedarf Anspruch. Ein Bannwald erstreckt sich über 8,6 Hektar, bleiben 9,4 Hektar übrig. Abzüglich von öffentlich zugänglichen Grünflächen und Sandmagerrasen (Biotopen), die in jedem Fall geschützt werden sollen, sind letztendlich nur 7,5 Hektar übrig, die für andere Sportarten genutzt werden könnten. Nun brauche ein Golfplatz jedoch mindestens neun Hektar, eine Galopprennbahn mindestens 15 Hektar Fläche. „Wenn wir von unseren Mindestanforderungen ausgehen, muss man ganz klar sagen, die Betriebe der Rennbahn und des Golfsports sind nicht möglich“, so Frank.
Um das Vorhaben ohne Rechtsstreit durchführen zu können, übernimmt die Stadt 100 Prozent der Hippodrom GmbH, dem Betreiber der Galopprennbahn. Würde die Stadt als Pächter einfach den Vertag mit der Hippodrom GmbH kündigen, müsste man mit rechtlichen Schritten rechnen, die viel Zeit kosten, begründet Cunitz. Für Investitionen, die Hippodrom-Chef Manfred Hellwig in den letzten Jahren getätigt hat, bekommt er 2,98 Millionen Euro Abfindung. „Alle Inventionen müssen genau belegt werden, ansonsten kann sich die Summe auch noch vermindern“, erklärt Cunitz. Als alleiniger Inhaber der Hippodrom GbmH kann die Stadt dann dem Renn-Klub, der die Rennen in Niederrad ausrichtet, kündigen. „Der Renn-Klub kann aber die Bahn bis Ende 2015 kostenlos weiter nutzen, wenn er sich selbst finanzieren kann“, so der Bürgermeister. Mit dem Golf-Club laufen noch Verhandlungen. Aber auch hier ist eine langfristige Zukunft kaum vorstellbar.
Das Angebot gegenüber dem Renn-Klub mag großzügig klingen, die Vertreter aber sind alles andere als begeistert. Sie hoffen nach wie vor auf eine Zukunft des Galoppsports in Frankfurt. „Kein Vertrag ist einfach so kündbar. Der Krieg fängt jetzt gerade erst an“, sagt Lutz Mielke vom Renn-Klub. Und auch die Bürgerinitiative Pro Rennbahn hat noch nicht aufgegeben. Bei einer Online-Petition für den Erhalt der Rennbahn kamen bereits 2167 Stimmen zusammen.
Die Stadt lässt sich davon wohl kaum beeindrucken. „Wir haben uns für das Jahrhundertprojekt mit dem DFB entschieden“, sagt Cunitz deutlich. Er betont auch, dass der DFB ein Investitionsvolumen von 50 bis 60 Millionen Euro angekündigt hat. „Und anders, als es oft dargestellt wurden, haben wir nichts verschenkt.“ Für einen Erbpachtvertrag, der über 99 Jahre läuft, zahlt der DFB einmalig 6,8 Millionen Euro an die Stadt. Zusätzliche 2,3 Millionen Euro werden fällig, wenn der Fußball-Bund die Option für die weiteren fünf Hektar nutzt.
8. September 2014, 12.30 Uhr
Christina Weber
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