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Ende 2016 könnte das Projekt fertig sein
Bundesrechnungshof wird Hotel-, Büro- und Wohnstandort
Was lange währt, wird endlich gut! Lange gab es Zwist um die Nutzung des seit 13 Jahren leer stehenden Bundesrechnungshofs an der Berliner Straße und den Denkmalschutz, jetzt liegen zwei konkrete Entwürfe vor.
Woran es wohl liegt, dass die Planungen zur Nutzung des im Jahr 1953 fertiggestellten und seit 2000 leer stehenden Bundesrechnungshofs seit gut einem Jahr zügig voranschreiten, wo sich zuvor wenig tat? Jedenfalls herrscht nun bei den Investoren – den Projektentwicklern Fay und OFB – sowie der Stadt und den Denkmalschutzbehörden eine relative Einigkeit über die Nutzung und den Denkmalschutz des Gebäudes an der Berliner Straße. Hier soll ein Zwei-Sterne-Hotel entstehen, was 50 Prozent der Fläche in Beschlag nehmen wird. Außerdem sind Büroflächen und ein angrenzendes Haus mit Eigentumswohnungen geplant. Im Erdgeschoss des Bundesrechnungshofs soll zur Belebung des Areals Einzelhandel Platz finden. Wie das Ganze genau aussehen soll, das kristallisiert sich bei den Entwürfen der Architektenbüros Stefan Forster aus Frankfurt und Auer + Weber – Assoziierte (Stuttgart) heraus. Beide Entwürfe landeten bei dem Architektenwettbewerb auf dem zweiten Platz und werden bis zum 22. August nachgebessert. Der drittplatzierte Entwurf des Frankfurter Büros KSP Engel konnte wegen eines überdimensionierten Wohnturms und dessen Fassadengestaltung, die an das Jumeirah-Hotel erinnert, nicht überzeugen.
Letztlich soll der denkmalgeschützte und historische Trakt samt der Neubauten ein hochqualitatives, stimmiges Ensemble bilden, das auch wirtschaftlich ist. „Als Frankfurt 1949 am Wendepunkt stand und klar war, dass die Stadt nicht Hauptstadt werden würde, sondern Bonn, wurde kompensatorisch der Bundesrechnungshof nach Frankfurt verlegt“, erklärt Olaf Cunitz (Grüne), der seit einem Jahr Planungsdezernent und verantwortlich für den Denkmalschutz ist. Nach der Wiedervereinigung habe man dann Berlin zur Hauptstadt gemacht und der Bundesrechnungshof zog demzufolge nach Bonn. Zehn Jahre habe das Gebäude daraufhin leer gestanden und es wurde nach einer Lösung gesucht. „Man hofft immer, dass man einen Eier legenden Wollmilchentwurf findet.“ Zehn renommierte Büros hätten im aktuellen Wettbewerb ihre Entwürfe mit jeweils besonderen Qualitäten vorgelegt. Am Freitag habe es darüber mehrere Stunden lang in der Jury hitzige Debatten gegeben.
„Das Alte soll in gewollter Weise sichtbar erhalten werden und das Neue soll zukunftsfähig sein“, ergänzte Alois Rhiel, der als Geschäftsführer für die OFB mitdebattiert hatte. Das Gebäude wolle man später verkaufen und das lasse sich nur bewerkstelligen, wenn es die entsprechende Qualität aufweise. Wenn das Preisgericht am 22. August getagt hat, soll – so Rhiel – möglichst bald der Bauantrag für das Projekt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 120 Millionen Euro eingereicht werden. Andreas-Norbert Fay sprach von der Herausforderung der Architekten, die zu beachten hatten, dass der Gebäudekomplex von öffentlichen Straßen umschlossen sei, es also keine Rückseiten gebe, die man vernachlässigen könne. Michael Guntersdorf, von BS GmbH, die zur OFB gehört, stellte klar, dass er empfehle schon so gut wie jetzt mit dem Abriss des westlichen, nicht denkmalgeschützten Teils zu beginnen. „Ein Stück Ödnis der Stadt wird bald beseitigt.“ Sanfrid Spory von der OFB lobt die Dialogfähigkeit mit der Stadt, die nie zuvor derart ausgeprägt gewesen sei, wie in dem vergangenen konstruktiven Jahr. Jetzt sei man sich einig, dass die 30 000 Quadratmeter umfassenden Fläche im Osten zur Hälfte auf ein Hotel mit rund 450 Zimmern entfallen solle, während der Westflügel mit der historischen Wendeltreppe Bürofläche gewidmet werden solle und an der Ecke Kornmarkt/ Bethmannstraße 3000 bis 4000 Quadratmeter auf den Wohnungsbau mit circa 30 Wohnungen entfallen solle. „Es sind Eigentumswohnungen angestrebt. Wenn sie Mietwohnungen mit 12 Euro pro Quadratmeter dort planen, dann ist das nicht wirtschaftlich“, so Spory. Für das Hotel sei eine Auffahrt an der Berliner Straße geplant. Generell ziele man auf einfacheren Hotelleriebetrieb ab, der sich am Wochenendtourismus orientiere, fügte Planungsdezernent Cunitz hinzu.
Spory kündigte an, dass die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Bau sich als schwierig erweisen könnten. „Sie arbeiten da fast mit Pinzette und Pinsel, wenn die Substanz marode ist.“ Es könne daher länger dauern, bis das Projekt fertig sei. Er rechne mit Ende 2016.
Derzeit arbeiten die beiden zweitplatzierten Architekturbüros an Verbesserungen. So wurde bei dem Entwurf von Stefan Forster von der Jury moniert, dass eine bessere Herausstellung des ehemaligen Bundesrechnungshofs wünschenswert sei, ferner passe das Wohnhaus von der Höhe nicht dazu. Das Büro Auer +Weber habe die Fläche ähnlich aufgeteilt wie der Entwurf von Forster, jedoch seien der denkmalgeschützte Ostflügel und der Neubau besser miteinander verbunden. Jedoch wurde die zweigeteilte Fassadengliederung kritisiert und das Wohnhaus, dass weder farblich noch architektonisch zum Rest passe. Der drittplatzierte Entwurf von KSP Engel falle durch Glasfassaden statt eines steinernen Äußeren auf, das Ganze sei sehr funktional, wobei das an den Fassaden angeschrägte, zu hohe Wohnhaus von den Preisrichtern als provokant empfunden worden sei. Ende August werden die Frankfurter nun erfahren, wie das Areal am Bundesrechnungshof einmal aussehen wird. Was lange währt, wird hoffentlich dann auch mal gut.
PS: Was in den Entwürfen nicht so deutlich wird und auch am derzeitigen Gebäude nach einem Anstrich kaum mehr sichtbar ist, sich aber künftig ändern wird: Die ursprüngliche Verwendung der angedeuteten Farben Schwarz-Rot-Gold soll bei der Fassadengestaltung wieder aufgenommen werden.
Letztlich soll der denkmalgeschützte und historische Trakt samt der Neubauten ein hochqualitatives, stimmiges Ensemble bilden, das auch wirtschaftlich ist. „Als Frankfurt 1949 am Wendepunkt stand und klar war, dass die Stadt nicht Hauptstadt werden würde, sondern Bonn, wurde kompensatorisch der Bundesrechnungshof nach Frankfurt verlegt“, erklärt Olaf Cunitz (Grüne), der seit einem Jahr Planungsdezernent und verantwortlich für den Denkmalschutz ist. Nach der Wiedervereinigung habe man dann Berlin zur Hauptstadt gemacht und der Bundesrechnungshof zog demzufolge nach Bonn. Zehn Jahre habe das Gebäude daraufhin leer gestanden und es wurde nach einer Lösung gesucht. „Man hofft immer, dass man einen Eier legenden Wollmilchentwurf findet.“ Zehn renommierte Büros hätten im aktuellen Wettbewerb ihre Entwürfe mit jeweils besonderen Qualitäten vorgelegt. Am Freitag habe es darüber mehrere Stunden lang in der Jury hitzige Debatten gegeben.
„Das Alte soll in gewollter Weise sichtbar erhalten werden und das Neue soll zukunftsfähig sein“, ergänzte Alois Rhiel, der als Geschäftsführer für die OFB mitdebattiert hatte. Das Gebäude wolle man später verkaufen und das lasse sich nur bewerkstelligen, wenn es die entsprechende Qualität aufweise. Wenn das Preisgericht am 22. August getagt hat, soll – so Rhiel – möglichst bald der Bauantrag für das Projekt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 120 Millionen Euro eingereicht werden. Andreas-Norbert Fay sprach von der Herausforderung der Architekten, die zu beachten hatten, dass der Gebäudekomplex von öffentlichen Straßen umschlossen sei, es also keine Rückseiten gebe, die man vernachlässigen könne. Michael Guntersdorf, von BS GmbH, die zur OFB gehört, stellte klar, dass er empfehle schon so gut wie jetzt mit dem Abriss des westlichen, nicht denkmalgeschützten Teils zu beginnen. „Ein Stück Ödnis der Stadt wird bald beseitigt.“ Sanfrid Spory von der OFB lobt die Dialogfähigkeit mit der Stadt, die nie zuvor derart ausgeprägt gewesen sei, wie in dem vergangenen konstruktiven Jahr. Jetzt sei man sich einig, dass die 30 000 Quadratmeter umfassenden Fläche im Osten zur Hälfte auf ein Hotel mit rund 450 Zimmern entfallen solle, während der Westflügel mit der historischen Wendeltreppe Bürofläche gewidmet werden solle und an der Ecke Kornmarkt/ Bethmannstraße 3000 bis 4000 Quadratmeter auf den Wohnungsbau mit circa 30 Wohnungen entfallen solle. „Es sind Eigentumswohnungen angestrebt. Wenn sie Mietwohnungen mit 12 Euro pro Quadratmeter dort planen, dann ist das nicht wirtschaftlich“, so Spory. Für das Hotel sei eine Auffahrt an der Berliner Straße geplant. Generell ziele man auf einfacheren Hotelleriebetrieb ab, der sich am Wochenendtourismus orientiere, fügte Planungsdezernent Cunitz hinzu.
Spory kündigte an, dass die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Bau sich als schwierig erweisen könnten. „Sie arbeiten da fast mit Pinzette und Pinsel, wenn die Substanz marode ist.“ Es könne daher länger dauern, bis das Projekt fertig sei. Er rechne mit Ende 2016.
Derzeit arbeiten die beiden zweitplatzierten Architekturbüros an Verbesserungen. So wurde bei dem Entwurf von Stefan Forster von der Jury moniert, dass eine bessere Herausstellung des ehemaligen Bundesrechnungshofs wünschenswert sei, ferner passe das Wohnhaus von der Höhe nicht dazu. Das Büro Auer +Weber habe die Fläche ähnlich aufgeteilt wie der Entwurf von Forster, jedoch seien der denkmalgeschützte Ostflügel und der Neubau besser miteinander verbunden. Jedoch wurde die zweigeteilte Fassadengliederung kritisiert und das Wohnhaus, dass weder farblich noch architektonisch zum Rest passe. Der drittplatzierte Entwurf von KSP Engel falle durch Glasfassaden statt eines steinernen Äußeren auf, das Ganze sei sehr funktional, wobei das an den Fassaden angeschrägte, zu hohe Wohnhaus von den Preisrichtern als provokant empfunden worden sei. Ende August werden die Frankfurter nun erfahren, wie das Areal am Bundesrechnungshof einmal aussehen wird. Was lange währt, wird hoffentlich dann auch mal gut.
PS: Was in den Entwürfen nicht so deutlich wird und auch am derzeitigen Gebäude nach einem Anstrich kaum mehr sichtbar ist, sich aber künftig ändern wird: Die ursprüngliche Verwendung der angedeuteten Farben Schwarz-Rot-Gold soll bei der Fassadengestaltung wieder aufgenommen werden.
Fotogalerie: Bundesrechnungshof
25. Juni 2013, 11.15 Uhr
Nicole Brevoord
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23. November 2024
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