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Eisenbahn-Reiner
Die Mühlen der Ämter mahlen langsam
Der Obdachlose Reiner Schaad in der Liebfrauenstraße hat nun einen Antrag für eine Sondernutzung gestellt, das soll Wochen dauern – so lang verzichtet er aufs Spielzeug. Indes hat sich einiges in seinem Leben getan.
Reiner Schaad ist fast über Nacht zu einer Berühmtheit geworden. Bundesweit erschienen Artikel über das Schicksal des Obdachlosen, der seine Spielsachen ausstellte, aber keine Genehmigung dafür hatte. Die vom Ordnungsamt konfiszierte Eisenbahn und das restliche Spielzeug sind längst wieder da, aber Eisenbahn-Reiner zeigt sie nicht mehr. „Ich habe eine Genehmigung beim Amt beantragt und so lange habe ich meine Sachen in einem Keller untergestellt. Ich will ja nicht, dass die sie wieder wegnehmen.“ Die, das ist die Stadtpolizei, der man eine gewisse Herzlosigkeit und Unverhältnismäßigkeit in ihrem Vorgehen gegenüber Reiner Schaad nachsagen kann. Das sah nicht zuletzt auch Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) so. Doch auch sein publikumswirksamer Einsatz ändert nichts daran, dass die Bearbeitung des Antrags Wochen dauern kann. Dass Sondergenehmigungen für die Seitenstraße der Zeil angeblich gar nicht mehr erteilt werden, wie der einstige Leiter der Stabstelle Sauberes Frankfurt Peter Postleb gegenüber dem JOURNAL berichtete, könnte obendrein noch ein Problem werden.
Das Angebot von Marktdezernent Markus Frank (CDU) doch auf das Privatgelände der Kleinmarkthalle zu ziehen, wo er keine Genehmigung brauche, ist für Reiner Schaad keine Option. Seit sieben Jahren sitzt er mit seinem Spielzeug vor dem Burger King, er habe Stammkundschaft, die Touristen kämen vom Römer hoch zur Zeil und blieben stehen, und an der Liebfrauenstraße gebe es einfach Laufkundschaft. Und tatsächlich: Mit einem Aktenkoffer, in dem eine Modelleisenbahn von einer Batterie betrieben durch eine pittoreske Miniaturlandschaft ihre Kreise zieht, zieht der 45-jährige Obdachlose alle Blicke auf sich. Der Koffer ist ein Geschenk von Street Angel Sabi Uskhi. Der umtriebige Ehrenamtler, der sich mit seinem Verein für obdachlose Menschen einsetzt, hat dem einstigen Gärtner sogar einen Bollerwagen geschenkt. „Der hat ein Geheimfach, damit Reiner nichts wegkommt“, sagt Uskhi. So liege Reiners Habe nicht einfach so herum, der Street Angel habe verhindern wollen, dass sich wieder jemand beschwert. „So sieht das alles wieder ordentlich aus.“
Reiner Schaad weiß gar nicht, wie er zu so viel Aufmerksamkeit kommt. Er ist ein stiller Zeitgenosse, der aber gerührt ist, von dem Zuspruch, den er in den vergangenen Tagen erhalten hat. Ständig bleiben Passanten stehen und fragen, wo denn sein Spielzeug sei, ob es ihm an etwas mangele. Vor sich hat der Obdachlose Zeitungsberichte über seinen Fall verteilt, daneben hat er sein Schild hingelegt, darauf steht: „Danke sage ich allen Menschen, die mich in dieser schweren Situation unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt den Medien. Eisenbahn-Reiner.“
Jetzt können die städtischen Ämter ihre Mitmenschlichkeit unter Beweis stellen, auch wenn der Medienhype wieder abebben sollte.
Das Angebot von Marktdezernent Markus Frank (CDU) doch auf das Privatgelände der Kleinmarkthalle zu ziehen, wo er keine Genehmigung brauche, ist für Reiner Schaad keine Option. Seit sieben Jahren sitzt er mit seinem Spielzeug vor dem Burger King, er habe Stammkundschaft, die Touristen kämen vom Römer hoch zur Zeil und blieben stehen, und an der Liebfrauenstraße gebe es einfach Laufkundschaft. Und tatsächlich: Mit einem Aktenkoffer, in dem eine Modelleisenbahn von einer Batterie betrieben durch eine pittoreske Miniaturlandschaft ihre Kreise zieht, zieht der 45-jährige Obdachlose alle Blicke auf sich. Der Koffer ist ein Geschenk von Street Angel Sabi Uskhi. Der umtriebige Ehrenamtler, der sich mit seinem Verein für obdachlose Menschen einsetzt, hat dem einstigen Gärtner sogar einen Bollerwagen geschenkt. „Der hat ein Geheimfach, damit Reiner nichts wegkommt“, sagt Uskhi. So liege Reiners Habe nicht einfach so herum, der Street Angel habe verhindern wollen, dass sich wieder jemand beschwert. „So sieht das alles wieder ordentlich aus.“
Reiner Schaad weiß gar nicht, wie er zu so viel Aufmerksamkeit kommt. Er ist ein stiller Zeitgenosse, der aber gerührt ist, von dem Zuspruch, den er in den vergangenen Tagen erhalten hat. Ständig bleiben Passanten stehen und fragen, wo denn sein Spielzeug sei, ob es ihm an etwas mangele. Vor sich hat der Obdachlose Zeitungsberichte über seinen Fall verteilt, daneben hat er sein Schild hingelegt, darauf steht: „Danke sage ich allen Menschen, die mich in dieser schweren Situation unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt den Medien. Eisenbahn-Reiner.“
Jetzt können die städtischen Ämter ihre Mitmenschlichkeit unter Beweis stellen, auch wenn der Medienhype wieder abebben sollte.
19. September 2016, 10.26 Uhr
Nicole Brevoord
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