Zu der Idee ein Haus der Literatur in Frankfurt aufzubauen, in dem mehrere Verlage die gleiche Infrastruktur nutzen könnten und so extrem ihre Betriebskosten reduzieren würden, meint Kulturdezernent Felix Semmelroth in der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT:
Frankfurt ist die Stadt der Buchmesse, des Deutschen Börsenvereins und Sitz von immerhin 74 Verlagen. Einmal im Jahr ist es das Welthandelszentrum des Buches. Doch auch außerhalb der Messezeiten werden hier Bücher geschrieben, verlegt, verbreitet und verkauft. Frankfurt ist so etwas wie die Manifestation der literarisch-ökonomischen Prozesse rund um das Buch; der verkörperte Literaturbetrieb. Insofern ist Frankfurt weit mehr Labor als etwa Berlin, wo es dieses spannende Ineinander von Kultur und Ökonomie nicht gibt.
Ein "Haus rund um das Buch" soll dafür in der Nachbarschaft des Goethehauses ein Zentrum schaffen. Es könnten sich Agenten, freie Lektoren, Übersetzer, Journalisten und Designer in Bürogemeinschaften einmieten. Natürlich sind Verlage willkommen. In einem Veranstaltungssaal könnten Konferenzen zur Zukunft des Buches und Buchpräsentationen stattfinden. Für Gastschriftsteller ließen sich möglicherweise Appartements einrichten. Ein wichtiges ausländisches Kulturinstitut hat auch schon Interesse bekundet. Und natürlich dürfen weder eine Buchhandlung noch ein Café fehlen.