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Editorial 1/2020
Keine AWO-Ausgabe
Frankfurt hat so viel Schönes zu bieten, das sollte nicht in den Abgasnebeln halb-legal genutzter Dienstwagen in Vergessenheit geraten: In ihrem Editorial erklärt Chefredakteurin Ronja Merkel, warum die Braubachstraße als Thema mehr Spaß macht als die AWO-Affäre.
Seit Wochen scheint es in dieser Stadt nur noch ein Thema zu geben: die AWO-Affäre. Ein Skandal jagt den nächsten, die Rücktritte überschlagen sich und man möchte fast schon mit angehaltenem Atmen darauf warten, welches schmutzige kleine Detail als nächstes in die Öffentlichkeit gezerrt wird. Mitten in diesem Schlamassel versucht unser Oberbürgermeister Peter Feldmann sich selbst sowie seine Frau reinzuwaschen und die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass seine Rolle in dem ganzen Stück eigentlich gar keine ist. Wobei, die Wählerinnen und Wähler interessieren sich dafür doch gar nicht (Zitat Feldmann). Im Römer werden die Köpfe wegen dieser Sache wohl noch eine ganze Weile rauchen und die Presse muss sich erstmal keine Sorgen um eine Nachrichtenflaute machen.
Auch in unserer Redaktion stand zur Debatte, ob wir nicht einfach eine AWO-Ausgabe machen wollen. Material gäbe es durchaus genug, aber wir wollten dann doch lieber mit positiven Gedanken ins neue Jahr starten. Und Frankfurt hat doch so viel Schönes zu bieten, das sollte nicht in den Abgasnebeln irgendwelcher halb-legal genutzter Dienstwagen in Vergessenheit geraten.
Es reicht zum Beispiel schon, dem Römer den Rücken zu kehren, im wörtlichen Sinne, und es tut sich eine regelrechte Oase auf. Guter Kaffee, wunderbares Essen, faszinierende Kunst, spannende Menschen – all das finden Sie in der Braubachstraße. Auf diesen rund 300 Metern spazieren zu gehen, dabei ein wenig zu schnacken und natürlich zu naschen, war unbestritten eine der angenehmeren Aufgaben für unsere Redaktion. Die Geschichte hat uns jedenfalls mehr Glücksgefühle bereitet als der ganze AWO-Schlamassel.
Für 2020 empfehle ich Ihnen daher dringend, sich diese Ausgabe unter den Arm zu klemmen, die Braubachstraße abzulaufen und dabei möglichst oft zu verweilen. Während Sie sich ein Stück Kuchen bei Bitter & Zart gönnen, kleine Macarons im Iimori oder eine Tasse Kaffee im Herz, können Sie auch gleich die anderen Geschichten lesen, die wir für Sie recherchiert haben. Über die Feministinnen beispielsweise, die die katholische Kirche umkrempeln wollen, oder über Alfred Dregger, den 2002 verstorbenen nationalkonservativen Leitwolf der CDU. Um das alles zu verdauen, legen Sie am besten noch ein Tänzchen im Café Melange ein, ebenfalls in der Braubachstraße, dann läuft auch alles gleich viel beschwingter.
Alles Gute für 2020, bleiben Sie uns auch in Zukunft treu und vor allem starten Sie mit Leichtigkeit in das neue Jahrzehnt, das Leben ist schon hart genug – und der nächste Skandal kommt bestimmt.
Auch in unserer Redaktion stand zur Debatte, ob wir nicht einfach eine AWO-Ausgabe machen wollen. Material gäbe es durchaus genug, aber wir wollten dann doch lieber mit positiven Gedanken ins neue Jahr starten. Und Frankfurt hat doch so viel Schönes zu bieten, das sollte nicht in den Abgasnebeln irgendwelcher halb-legal genutzter Dienstwagen in Vergessenheit geraten.
Es reicht zum Beispiel schon, dem Römer den Rücken zu kehren, im wörtlichen Sinne, und es tut sich eine regelrechte Oase auf. Guter Kaffee, wunderbares Essen, faszinierende Kunst, spannende Menschen – all das finden Sie in der Braubachstraße. Auf diesen rund 300 Metern spazieren zu gehen, dabei ein wenig zu schnacken und natürlich zu naschen, war unbestritten eine der angenehmeren Aufgaben für unsere Redaktion. Die Geschichte hat uns jedenfalls mehr Glücksgefühle bereitet als der ganze AWO-Schlamassel.
Für 2020 empfehle ich Ihnen daher dringend, sich diese Ausgabe unter den Arm zu klemmen, die Braubachstraße abzulaufen und dabei möglichst oft zu verweilen. Während Sie sich ein Stück Kuchen bei Bitter & Zart gönnen, kleine Macarons im Iimori oder eine Tasse Kaffee im Herz, können Sie auch gleich die anderen Geschichten lesen, die wir für Sie recherchiert haben. Über die Feministinnen beispielsweise, die die katholische Kirche umkrempeln wollen, oder über Alfred Dregger, den 2002 verstorbenen nationalkonservativen Leitwolf der CDU. Um das alles zu verdauen, legen Sie am besten noch ein Tänzchen im Café Melange ein, ebenfalls in der Braubachstraße, dann läuft auch alles gleich viel beschwingter.
Alles Gute für 2020, bleiben Sie uns auch in Zukunft treu und vor allem starten Sie mit Leichtigkeit in das neue Jahrzehnt, das Leben ist schon hart genug – und der nächste Skandal kommt bestimmt.
27. Dezember 2019, 11.11 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
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