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Die Zukunft der Kaiserpassage

Zwischen Furcht und Vorfreude

Die Kaiserpassage soll erneuert werden. Ladenbesitzer fürchten daher um ihre Zukunft. Die Initiative TAB hat dagegen Pläne für die Gestaltung und auch schon konkrete Veranstaltungen geplant – etwa ein Konzert von Daniel Wirtz.
„Wir alle haben Angst, wie es weitergehen soll“, sagt Wahid Hassanzadan. Der Afghane führt in der Kaiserpassage seit sieben Jahren eine Änderungsschneiderei. Ob und wie lange er den 17 Quadratmeter großen Laden hier noch betreiben kann, ist ungewiss. Denn der Besitzer der Passage, die DIC Asset AG, will sanieren, die Kaiserpassage aufwerten. Was genau das bedeutet, wird allerdings noch nicht verraten. „Wir werden das Konzept bald vorstellen“, verspricht DIC-Sprecher Thomas Pfaff. Erst einmal aber müssten die Pläne ausgearbeitet und von der Stadt genehmigt werden. In einem Schreiben an alle Mieter ist die Rede davon, dass es noch nicht feststehe, „welche Mietflächen künftig für welche Mieter angeboten werden können“. Zumindest während einer Bauphase werden wohl alle Geschäfte betroffen sein. Und wie die Situation danach aussieht – auch in Bezug auf Mietpreise – weiß momentan niemand.

Hassanzadan zahle 430 Euro Miete. „Auf der Straße sind die Räume immer teurer, außerdem gibt es dort keine so kleinen Läden“, sagt er. Da helfe auch ein Versprechen der DIC wenig, man werde im Falle einer Kündigung, gemeinsam „Möglichkeiten einer alternativen Unterbringung besprechen". Hassanzadans Mietvertrag ist unbefristet, das gibt ihm zumindest ein wenig Sicherheit. Anders sieht es für einen Ladenbesitzer aus, dessen Geschäft nur ein paar Türen weiter liegt. Seine Kündigung flatterte schon im Juni ins Haus. Bis Ende Dezember 2015 muss er den Laden räumen, denn dann laufe auch sein Mietvertrag aus, berichtet der Mann. Für ihn sei das völlig überraschend gekommen. Seit zehn Jahren führt er hier sein Geschäft, gerade erst habe er die Räume renovieren lassen. Wie die Zukunft für ihn und seine 16 Mitarbeiter aussieht, weiß er nicht.

Auch dem Förderverein Roma sowie einem zweiten Geschäft im Erdgeschoss der Kaiserpassage wurde bereits gekündigt. Waheed Qamar von der „Bela Boutique“ habe aber mit diesem Schritt gerechnet. „Ich bin etwas im Rückstand mit der Miete wegen schlechter Geschäftslage“, berichtet er. Das sei aber nicht der Grund für die Kündigung, versichert Pfaff vom DIC. Man wolle sich einfach alle Optionen offen halten, um Baumaßnahmen in einem Rutsch durchführen zu können, daher würden auslaufende Verträge gekündigt und bei unbefristeten müsse „geklärt werden, was es für Möglichkeiten gibt“.

Die Initiative TAB blickt der Neugestaltung der Passage dagegen positiv entgegen. Das Projekt von Gastronomen und Kreativen unter der Schirmherrschaft von Stadtrat Markus Frank (CDU) hat das Ziel, das Bahnhofsviertel zu beleben. Auch für die Kaiserpassage arbeite man momentan ein Konzept aus, berichtet TAB-Sprecherin Monika Selke-Krüger. Die bestehenden Geschäfte sollen auf jeden Fall erhalten bleiben, betont sie. „Es geht nicht darum, jemanden zu vertreiben, sondern die dunklen Ecken und die kalten Wege zu entfernen.“ Oskar Mahler, Vorsitzender des Gewerbevereins Bahnhofsviertel, warnt davor, „Angst zu schüren“. Man sei in Gesprächen und versuche, die Belange aller zu berücksichtigen.

Wie die Gestaltung des TAB aussehen werde, sei noch nicht klar, so Selke-Krüger. Nur so viel wisse man: Auf das Hotel in der Passage muss die Initiative besonders Rücksicht nehmen, denn Beschwerden wegen Ruhestörung sollen vermieden werden. Daher könne man den Platz in der Mitte der Passage nicht dauerhaft bespielen, erläutert die TAB-Sprecherin. So werde man sich vor allem auf leerstehende Geschäfte konzentrieren. Das TAB hat auch schon zwei Veranstaltungen in der Passage geplant: Am 4. November wird Musiker Daniel Wirtz hier ein Unplugged-Konzert geben. Ein Charity-Event ist ebenfalls im November vorgesehen, hier stehe das Datum allerdings noch nicht fest. Über die Pläne der DIC könne Selke-Krüger keine Auskunft geben, nur so viel verrät sie: Ein Supermarkt soll in die Kaiserpassage einziehen, „und kein Discounter“.
 
Fotogalerie:
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15. Oktober 2015, 12.14 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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Text: Clara Charlotte Rosenfeld/Sina Claßen / Foto: Der bisher einzige Eingang zum Frankfurter Zoo © Adobe Stock/olrat
 
 
 
 
 
 
 
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