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Buchmesse zieht positive Bilanz

Schon vor der Buchmesse war war die Diskussion um das diesjährige Buchmessen-Gastland China heftig entbrannt - als nämlich einige dem Regime missliebige Schriftsteller nicht zu einem Symposium nach Frankfurt reisen durften. Ein Eklat - und nicht der einzige. Buchmesse-Chef Jürgen Boos kam einem zwischenzeitlich vor wie ein Feuerwehrmann, erinnerte zum Abschluss aber noch einmal daran, dass diese Messe vor allem eines ist: eine Messe, die Bücher verkaufen soll. „Viele Verleger haben diese Messe als die Beste seit Langem empfunden - die Gespräche waren intensiver denn je, die Atmosphäre konzentriert und ruhig", so Boos.

Besonders ruhig war es an den Publikumstagen am Samstag und Sonntag gewiss nicht: 290.000 Besucher zählte die Messe insgesamt - gut 9000 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Aussteller blieb ebenfalls nahezu konstant: 7335 waren es in diesem Jahr.

Zu China sagte Boos: „Es war richtig, China als Ehrengast einzuladen. Das Land hat sich außerhalb seiner Grenzen zum ersten Mal derart umfassend dieser konzentrierten internationalen Öffentlichkeit gestellt - und damit auch der politischen Kritik.“

Über die Erwartungen gut verlief die erstmals ausgerichtete Veranstaltungsreihe Open Books des Kulturamts. Mehrere tausend Besucher waren bei den Lesungen, Autorengesprächen und Partys im Kunstverein am Römer. „Das kann die Literaturstadt Frankfurt gut gebrauchen“, so Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU). "So spricht doch alles dafür, dass es Open Books auch im nächsten Jahr geben wird.“

Im kommenden Jahr dürften die Kontroversen ausbleiben: die Gastrolle der Buchmesse wurde am Sonntag an Argentinien übergeben – und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekam der italienische Schriftsteller Claudio Magris in der Paulskirche verliehen. Wer war nochmal Gastland?
 
Fotogalerie:
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19. Oktober 2009, 07.45 Uhr
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