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Bombenentschärfung: Die Lage ist ernst

Wer nicht freiwillig geht, bei dem wird Zwang angewendet

Polizei und Feuerwehr haben am Freitag mit Nachdruck an die Vernunft der betroffenen Bürger appelliert, die am Sonntagmorgen um 8 Uhr wegen der Bombenentschärfung ihre Wohnungen verlassen haben müssen.
„Wir beginnen mit der Entschärfung der Bombe erst, wenn der Sicherheitsbereich auch wirklich menschenleer ist“, sagte Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU) am Freitag noch mal bei einer Pressekonferenz. „Alle müssen raus, sonst wäre das für den Erfolg der Aktion fatal.“ Die Bürger würden sich sonst nicht nur selbst gefährden, sondern auch andere.

„Ohne die Unterstützung der Bevölkerung wird es nicht gehen“, sagt Reinhard Ries, Amtsleiter der Branddirektion. Die zu entschärfende britische Weltkriegsbombe, eine Luftmine des Typs HC-4000 mit 1,4 Tonnen Sprengstoff sei eine Druckluftbombe. Nicht ihre Splitterwirkung sei fatal, sondern der Überdruck, den sie erzeuge. Beim Einsatz im Zweiten Weltkrieg sollen angeblich sogar Lungenflügel von Bunkerinsassen gerissen sein. Man habe die Sorte Luftminen zum Abdecken von Gebäuden eingesetzt. Es sei bei der gefundenen, teils beschädigten, Bombe damit zu rechnen, dass sie eine Druckwelle mit einem Radius von mehreren hundert Metern erzeugen könne, die Gebäude zerlegen und Fenster zum Bersten bringen könne. „Es geht nicht um Panikmache, wir sind in professionellen Händen“, beruhigt Ries dann aber auch gleich. In Augsburg habe man eine baugleiche Bombe bereits erfolgreich entschärft. „Der Radius des Sicherheitsbereichs ist nicht diskutabel. Wenn wir vermuten, dass sich noch Leute in den Wohnungen befinden, wird mit der Entschärfung nicht begonnen.“

Um acht Uhr morgens sollen am Sonntag die Anwohner des Sicherheitsbereichs ihre Wohnungen verlassen haben. Bis ungefähr um 12 Uhr will die Polizei an jeder Tür geklingelt haben, wo möglich per Sicht nachschauen, ob das Haus leer ist und auch per Hubschrauber und mittels Wärmebildkamera und moderner Technik dafür sorgen, dass sich kein Bürger der Evakuierung widersetzt hat. Zur Not werde man sich Zutritt zu den Häusern verschaffen und die Personen mit Zwang evakuieren, sagte Vizepolizeipräsident Walter Seubert. Da jede Entfernung einer Person Zeit koste, könnte sich die Entschärfungsaktion damit in die Länge ziehen, das habe erhebliche Mehrkosten zur Folge und bedeute etwa auch, dass die zwei evakuierten Krankenhäuser erst später wieder in Betrieb gehen könnten, dass Notquartiere in den zwei Messehallen länger aufrecht erhalten werden müssten, zur Not würde die Sperrung dann bis Montag andauern und für Chaos in der Stadt sorgen. Das gelte es zu vermeiden. Personen, die sich dem Evakuierungsbefehl widersetzen, müssten mit einem Platzverweis, notfalls einer Festnahme und mit der Übernahme der anfallenden Kosten rechnen, es gelte das Verursacherprinzip, sagt Markus Frank.

Zur Abriegelung des Sicherheitsareals werde man eine vierstellige Zahl von Polizeibeamten im Einsatz haben. Man habe sich auch Konzepte zum Objekt- und Raumschutz überlegt, da etwa Gebäude wie die zwei betroffenen Krankenhäuser, das Polizeipräsidium, die Bundesbank und der Hessische Rundfunk am Sonntag ja ebenfalls evakuiert werden müssen.

Nach der Entschärfung der Bombe soll diese unter Polizeischutz stehend nach Norddeutschland transportiert und dort von Spezialisten auseinandergenommen werden. Falls bei der Entschärfung etwas schief gehen sollte, so würde laut Ries ein Notfallplan greifen, den es auch für Fälle wie etwa Hochwasser gebe..

Die Kosten, die mit der Bombenentschärfung einhergehen, wurden am Freitag auf eine siebenstellige Summe geschätzt. Die Frage, wer dafür aufkommt, wollte bei der Pressekonferenz keiner endgültig beantworten.
 
Fotogalerie:
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1. September 2017, 17.19 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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