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Beschmiertes Bild des Flüchtlingskinds Aylan Kurdi
Neues Graffiti zeigt lachenden Aylan
Nachdem das Bild des Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi an der Osthafenmole bereits zum zweiten Mal mit rechtsradikalen Sprüchen beschmiert wurde, konnten die Künstler das Bild nun - dank zahlreicher Spenden - ersetzen.
Im März war das Graffiti der Künstler Oguz Sen (Foto l.) und Justus Becker (r.) an einer Mauer direkt am Main beim Osthafen erstmals zu sehen. Es zeigte den kleinen toten Aylan Kurdi, der vergangenen Jahres an einem türkischen Strand tot aufgefunden wurde. Zusammen mit seiner Familie stieg der Dreijährige in ein Schlepperboot, das sie nach Griechenland bringen sollte. Doch das Boot kenterte und riss die meisten Passagiere in den Tod. Das Foto des Jungen wurde zu einer Ikone – und so auch sein gemaltes Pendant in Frankfurt.
Es dauerte nur wenige Wochen bis Gegner das Bild mit dem Satz „Grenzen retten Leben!“ beschmierten, später kam der Spruch „Fuck Antifa“ hinzu. Doch die zwei Künstler gaben nicht auf, sie baten die Frankfurter um Hilfe. Mit einem Spendenaufruf wollten sie die notwenigen 500 Euro zusammen bekommen, um das Graffiti erneuern zu können.
Dank der umfangreichen Anteilnahme konnte die Erneuerung bereits am vergangenen Freitag beginnen. Entgegen der Erwartungen Vieler haben sich die Künstler für ein neues Motiv entschieden. An der Mauer ist nun der lachende Aylan zu sehen, umgeben von Teddybären. „Es zeigt, dass das Kind vor seinem Tod auch ein Leben hatte“, erklärt Justus Becker. Es gehe hier nicht direkt um das ursprüngliche Motiv, sondern die Aussage dahinter. Mehrfach betonen die zwei Künstler, wie stolz sie auf die Frankfurter seien. Ob er Angst habe, dass das Bild wieder beschmiert wird, kann er nicht genau sagen. „Daran darf ich während dem Arbeiten gar nicht erst denken“, so Becker. „Ein Bild mit einem fröhlichen Kind zu beschmieren, wäre einfach nur perfide“, fügt er hinzu. Das Motiv beruht auf einer Fotografie der Eltern Aylan Kurdis und wurde von diesen für das Kunstwerk freigegeben.
Die Künstler hatten von Anfang an mit heftiger Kritik zu kämpfen und sorgten nicht nur hier zu Lande, sondern weltweit für Gesprächsstoff. Bereits während der Arbeit an dem Bild wurden sie von Passanten angebrüllt und beschimpft.
Oguz Sen kümmert das wenig. Aufgeben will er nicht. „Ich kann nicht viel, aber ich kann Bilder malen und Geld spenden", so Sen. „Wir sind uns der Konsequenzen auf das Graffiti erst danach bewusst geworden.“ Dank der Spenden für die Erneuerung ihres Werkes kam mehr Geld zusammen, als benötigt war. Das überschüssige Geld spenden die Künstler zugunsten der Flüchtlingshilfe. „Es ist eine geile Ironie, dass die Leute mit ihrer Parole jetzt genau das Gegenteil bewirken“, bemerkt Justus Becker.
Nun planen die Künstler im Sommer nach Griechenland zu fliegen, um dort ein Kunstwerk mit Kindern zu gestalten. Über die Organisation „Luftfahrt ohne Grenzen“, die unter anderem Frachtflugzeuge mit Tonnen von Hilfsgütern in Krisengebiete schickt, unterstützen sie ein Projekt der Hilfsorganisation „Echo100Plus“ in Griechenland. Zudem ermöglichen sie mit den Geldern geflüchteten jungen Erwachsenen einen Sprachkurs in Deutsch oder Englisch, um diesen die Weiterreise und Integration zu erleichtern.
Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) hat via Facebook klare Worte gefunden: "Vielleicht wäre es ein gutes Zeichen, wenn die Stadtverordnetenversammlung beschließen würde: Wir übernehmen jedes Mal wenn das Gemälde beschädigt wird die Kosten für die Wiederherstellung - zur Not bis zum Sankt Nimmerleinstag."
Es dauerte nur wenige Wochen bis Gegner das Bild mit dem Satz „Grenzen retten Leben!“ beschmierten, später kam der Spruch „Fuck Antifa“ hinzu. Doch die zwei Künstler gaben nicht auf, sie baten die Frankfurter um Hilfe. Mit einem Spendenaufruf wollten sie die notwenigen 500 Euro zusammen bekommen, um das Graffiti erneuern zu können.
Dank der umfangreichen Anteilnahme konnte die Erneuerung bereits am vergangenen Freitag beginnen. Entgegen der Erwartungen Vieler haben sich die Künstler für ein neues Motiv entschieden. An der Mauer ist nun der lachende Aylan zu sehen, umgeben von Teddybären. „Es zeigt, dass das Kind vor seinem Tod auch ein Leben hatte“, erklärt Justus Becker. Es gehe hier nicht direkt um das ursprüngliche Motiv, sondern die Aussage dahinter. Mehrfach betonen die zwei Künstler, wie stolz sie auf die Frankfurter seien. Ob er Angst habe, dass das Bild wieder beschmiert wird, kann er nicht genau sagen. „Daran darf ich während dem Arbeiten gar nicht erst denken“, so Becker. „Ein Bild mit einem fröhlichen Kind zu beschmieren, wäre einfach nur perfide“, fügt er hinzu. Das Motiv beruht auf einer Fotografie der Eltern Aylan Kurdis und wurde von diesen für das Kunstwerk freigegeben.
Die Künstler hatten von Anfang an mit heftiger Kritik zu kämpfen und sorgten nicht nur hier zu Lande, sondern weltweit für Gesprächsstoff. Bereits während der Arbeit an dem Bild wurden sie von Passanten angebrüllt und beschimpft.
Oguz Sen kümmert das wenig. Aufgeben will er nicht. „Ich kann nicht viel, aber ich kann Bilder malen und Geld spenden", so Sen. „Wir sind uns der Konsequenzen auf das Graffiti erst danach bewusst geworden.“ Dank der Spenden für die Erneuerung ihres Werkes kam mehr Geld zusammen, als benötigt war. Das überschüssige Geld spenden die Künstler zugunsten der Flüchtlingshilfe. „Es ist eine geile Ironie, dass die Leute mit ihrer Parole jetzt genau das Gegenteil bewirken“, bemerkt Justus Becker.
Nun planen die Künstler im Sommer nach Griechenland zu fliegen, um dort ein Kunstwerk mit Kindern zu gestalten. Über die Organisation „Luftfahrt ohne Grenzen“, die unter anderem Frachtflugzeuge mit Tonnen von Hilfsgütern in Krisengebiete schickt, unterstützen sie ein Projekt der Hilfsorganisation „Echo100Plus“ in Griechenland. Zudem ermöglichen sie mit den Geldern geflüchteten jungen Erwachsenen einen Sprachkurs in Deutsch oder Englisch, um diesen die Weiterreise und Integration zu erleichtern.
Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) hat via Facebook klare Worte gefunden: "Vielleicht wäre es ein gutes Zeichen, wenn die Stadtverordnetenversammlung beschließen würde: Wir übernehmen jedes Mal wenn das Gemälde beschädigt wird die Kosten für die Wiederherstellung - zur Not bis zum Sankt Nimmerleinstag."
4. Juli 2016, 16.58 Uhr
Jennifer Dück
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