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Am Freitag beginnt die Dippemess

Volksfest mit Tradition und ungewisser Zukunft

Familienfreundlich und abwechslungsreich präsentiert sich zehn Tage lang die Herbstdippemess. Doch wo werden Achterbahn und Riesenrad Platz finden, wenn die Stadt an der Eissporthalle ein Schwimmbad errichtet?
Es wird emsig gewerkelt am Ratsweg. Der Festplatz ist mit 40 000 Quadratmetern ohnehin vergleichsweise knapp bemessen, da ist es eine logistische Meisterleistung binnen kürzester Zeit Karussells, Raftinganlagen, Achterbahnen, Riesenrad und Imbissbuden aufzubauen. Ab Freitag beginnt die Herbstdippemess, an der 131 Schausteller und Händler für das Amusement der Frankfurter sorgen werden. Auf das Jahr 1392 lässt sich die Tradition der Dippemess, die wir heute eher als Jahrmarkt wahrnehmen, zurückdatieren. Damals nannte man die Festivität „Maamess“ und die Frankfurter kauften bei dieser Haushaltsmesse vorrangig Töpferwaren, Keramikbehältnisse und Töpfe – Dippe eben, die dem Fest den Namen gaben. Mit der Zeit wurde das Angebot durch Volksbelustigung ergänzt.

Fest mit Tradition und einem Problem
Seit dem Jahr 1968 findet die Herbst-Dippemess, Frankfurts größtes klassisches Volksfest, am Ratsweg bei der Eissporthalle statt, und jährlich vergnügen sich dort 300 000 Gäste. Nur wie lange noch? Das marode Panoramabad in Bornheim soll abgerissen werden und Wohnungen weichen. Mit dem Erlös von ungefähr 12,5 Millionen Euro will die Stadt bis 2017 ein 27 Millionen Euro teures Schwimmbad auf dem Parkplatz westlich der Eissporthalle errichten und „kostensparend“ Synergien nutzen. Auch eine Mehrfunktionshalle kann sich die Stadt auf dem Areal vorstellen. So groß die Pläne sind, so groß ist aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass es für die Dippemess am Ratsweg eng wird. Die Baupläne bereiten Thomas Roie, dem Vorsitzenden des Schaustellerverbands, Kummer und es ist ihm nicht begreiflich, wie die Stadt einerseits zur Sanierung des Haushalts den Schaustellern höhere Standmieten zumutet und gleichzeitig Millionen für das Bauprojekt am Ratsweg übrig hat. Ihm liegt die Kirmes, die laut Roie übrigens UNESCO Weltkulturerbe werden soll, eben am Herzen.

Attraktionen am Ratsweg
"Wir haben hier einen Mix aus Hightech und Tradition aufgebaut", sagt Roie und führt über das Gelände. Neu sei der „Chaos Airport“, eine Hindernisparcours mit „lustigen Geschichten wie Klettertürmen und einem Spiegellabyrinth. Familienfreundlich eben.“ Thomas Feda, Geschäftsführer der veranstaltenden Tourismus+Congress GmbH, freut sich über solche Attraktionen. „Im Herbst konkurrieren wir mit anderen Festen wie etwa dem Oktoberfest oder den Cannstatter Wasen, das macht es schwieriger Attraktive Fahrgeschäfte herzuholen als im Frühling, wo wir die Saison beginnen.“ Das parallel stattfindende Frankfurter Oktoberfest ist übrigens auch der Grund, warum das Frankfurter Urgestein Eddy Hausmann allein schon aus wirtschaftlichen Überlegungen sein Festzelt diesmal nicht auf der Dippemess aufgestellt hat. dafür gibt es mehr Platz für die Fahrgeschäfte, allen voran für das 52 Meter hohe Riesenrad, Atlantis Rafting, eine Art Wildwasserbahn mit runden Booten, oder die Achterbahn „Wilde Maus“. Mal sehen, welches Fahrgeschäft Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) fährt, wenn er am Freitag ab 18 Uhr zum Auftakt die Dippemess besucht. Er soll ja Autoscooterfan sein, wird gemunkelt.

>>Dippemess: Festplatz am Ratsweg, 12.-22. September. Mo–Do 14–23, Fr/Sa 14–24, So 12–23 Uhr. Donnerstag ist Familientag mit halben Fahrpreisen, Dienstag ist Kindertag. Am 22. September findet um 22 Uhr das Feuerwerk statt.
 
Fotogalerie:
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11. September 2014, 10.45 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
 
 
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