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Abgesagter verkaufsoffener Sonntag

10 Millionen Euro Schaden für die Wirtschaft

Die kurzfristige Absage des verkaufsoffenen Sonntags hat Konsequenzen für Frankfurt. Der Handelsverband Hessen-Süd rechnet mit einem Schaden von 10 Millionen Euro. Dabei ist der Schaden für Einzelhändler noch gar nicht miteingerechnet.
Der Stadt Frankfurt ist durch die kurzfristige Absage des verkaufsoffenen Sonntags Schätzungen zufolge ein Schaden von 10 Millionen Euro entstanden. "Durch die kurzfristige Absage und die unsichere Planung entsteht ein hoher Verlust für die Stadt", so Silvio Zeizinger, Geschäftsführer des Handelsverbands Hessen. Die Einnahmen durch die Besucher der Buchmesse fielen weg. Auch Einkünfte durch Parkgebühren, Nahverkehr, Gastronomie oder Museen zum Beispiel seien einfach wegfallen. "Die Summe des Verlusts ist wahrscheinlich noch höher", so Zeizinger.

"Wir werden nun erst einmal mit den Gewerbevereinen, der Industrie- und Handelskammer sowie dem Einzelhandelsverband prüfen, ob die Termine für 2017 noch Bestand haben", so Andrea Brandl, Sprecherin von Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU). Der örtliche Bezug der verkaufsoffenen Sonntage sei nicht sicher genug als Kriterium. Da könne es schnell passieren, dass immer nur die gleichen Einzelhändler eingebunden seien, so Brandl. "Wir müssen die inhaltliche Grenze besser definieren und fordern schon die ganze Zeit eine Gesetzesänderung", so Brandl.

Auch Zeizinger sagt, dass die Rechtslage zu unklar sei. "Bei der Buchmesse reicht eine Besucherzahl von 175.000 nicht aus. Bei einer Messe wie der Ambiente hingegen doch?" Die Gesetzeslage müsse abgeändert werden hin zu mehr Sicherheit. "Einen verkaufsoffenen Sonntag muss man als Stadtevent sehen. Es ist ein Erlebnis, das die Innenstadt belebt und viele Synergieeffekte mit sich zieht", so Zeizinger. Die Kirchen und Gewerkschaften hätten noch nicht verstanden, dass die Käufer dadurch ins Internet abwandern. "Sonntags sind die Umsätze im Onlinehandel am höchsten. Da haben die Käufer endlich mal Zeit sich in Ruhe umzuschauen." Umfragen hätten ergeben, dass die Käufer samstags bis 14 Uhr mit Käufen rund um Beschaffungen wie Lebensmittel, Baumärkte und Wochenmärkte beschäftigt seien. Erst danach käme der sogenannte "Erlebniskauf" an die Reihe.

Doch besonders hart trifft es den Einzelhandel. Der "bleibt wieder auf seinen Kosten zur Vorbereitung der Sonntagsöffnung sitzen und die Verunsicherung greift weiter um sich", sagt Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Gewerbevereine würden sich künftig scheuen, für solche Ereignisse zu werben, um nicht bei Absagen in die Pflicht genommen zu werden, und manche Händler würden sich zurückhalten, weil sie befürchten, dass bei kurzfristigen Absagen ihre Kunden enttäuscht vor verschlossenen Türen stehen. Auch Gräßle sagt: "Der Weg nach Hause vor den Computer, um dort im Internet zu kaufen, ist dann naheliegend. Dies erhöht den Druck auf den Einzelhandel und mindert die Attraktivität der Innenstädte." Auch er meint, dass eine Änderung des Hessischen Ladenöffnungsgesetzes mehr als überfällig sei. "Diese Zeit des Rückschritts muss beendet werden, zumal der Internethandel rasant an Fahrt aufnimmt und die Einkaufsstraßen gerade kleinerer Kommunen zunehmend ins Hintertreffen geraten. Diese damit einhergehenden strukturellen Veränderungen in den Zentren der Kommunen treffen nicht nur den Einzelhandel, sondern auch weitere Gewerbetreibende, die für lebendige Innenstädte sorgen", so Gräßle.
 
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25. Oktober 2016, 11.23 Uhr
tm
 
 
 
 
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