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Aber warum soll da ein Museum rein?
Stadthaus feiert Eröffnung
Rund 20 Millionen Euro hat das Stadthaus gekostet. Am Sonntag wird es als erster Teil der Altstadt eröffnet. Doch aus der Vermietung des Festsaals wird nichts, so lange die Nutzung als Kirchenmuseum im Raum steht.
Es ist soweit: Das Stadthaus ist fertiggestellt und wird am Sonntagvormittag feierlich eröffnet. Für die DomRömer GmbH, die den Wiederaufbau der Altstadt, betreibt, ist die Vollendung des in Frankfurt anfangs höchst umstrittenen Gebäudes ein erster großer Meilenstein. „Die Architektur ist zeitgemäß, die Anordnung der Fenster erinnert an einen Strichcode, dennoch hat sie einen Bezug zur historischen Situation und zu karolingischen Vorbildern“, sagt Michael Guntersdorf, Chef der DomRömer GmbH. Das Stadthaus sei modern und in seiner Materialität reduziert. Man könnte auch sagen, es ist ziemlich groß, greift mit dem roten Sandstein die Farbe des Doms auf und soll gleich mehrere Zwecke erfüllen.
„Das Stadthaus gibt dem Archäologischen Garten eine neue Fassung, lässt ihn besser erfahrbar machen, er wird noch mit Erläuterungen versehen“, sagt Bürgermeister Olaf Cunitz, Planungsdezernent und von Haus aus Historiker, der zur Altstadt einen eigenen Bezug hat. Seine Magisterarbeit verfasste der Grünen-Politiker einst über die Altstadt, vom Stadthaus aber musste der Skeptiker erst überzeugt werden. Heute hält er es für gelungen, zumal es städtebaulich und architektonisch wichtig sei, um zwischen Dom, Schirn und Altstadt zu vermitteln. Hinzu käme, so lobte Cunitz, die Nutzung als Tagungs- und Veranstaltungsstätte, die etwa das gut gebuchte Haus am Dom etwas entlaste. Das Stadthaus gehöre der Stadt, ein künftiger Betreiber , wie etwa die Saalbau GmbH, aber wird noch gesucht.
Doch Cunitz sieht eines als Problem an, und das ist im Koalitionsvertrag zwischen CDU, SPD und Grünen bereits fest verankert: Die Nutzung für ein ökumenisches Kirchenmuseum im Zusammenwirken von Ikonenmuseum und Dommuseum. Vor allem die CDU scheint darauf Wert zu legen. „Als jemand, der lange Zeit im Museum gearbeitet hat, halte ich wenig davon“, sagt Cunitz. "Für museale Zwecke ist die Belichtung und das Klima entscheidend". Manche Exponate seien extrem lichtempfindlich oder würden auf Luftfeuchtigkeit reagieren. "Es macht wenig Sinn, die Funktionalität des Stadthauses durch Schiebevitrinen einzuschränken.“ Die Altstadt werde ein Stoltzemuseum und vielleicht auch ein Struwwelpetermuseum bekommen, auch ein Teil der Goldenen Waage werde zu einer Minidependance des Historischen Museums. „Da ist eine halbprovisorische Nutzung nicht nötig. Das sollte auf jeden Fall noch mal beraten und erörtert werden, sagt Cunitz. Eine museale Nutzung würde weitere Fragen aufwerfen, etwa wo die Kasse sein soll, wo welche Ausstellungsstücke platziert werden können und auch Versicherungsfragen müssten diskutiert werden. Sicher ist, zu den bisherigen Baukosten von 20 Millionen Euro würde noch etwas für eine umgebaute Haustechnik hinzukommen. Auch auf die Buchung des Veranstaltungssaales, die für den Spätsommer möglich sein soll, habe die museale Nutzung Einfluss, sagt Guntersdorf. So lange man nicht wisse, ob es eine Museumsnutzung nun gebe, könne man keine Tagungen im Saal abhalten.
Nach knapp drei Jahren Bauzeit kann auch die Öffentlichkeit ab Sonntag in den circa 150 Quadratmeter großen Saal mit der 12 Meter hohen Decke. Von klerikaler Anmutung sei der Raum, sagen die Architekten und Planer, von „Sarg mit Oberlichtern“ sprechen die Kritiker angesichts der kastenartigen Form und der Holzvertäfelung. „Was ich in all den Jahren gelernt habe: Halte dich aus Geschmacksfragen raus“, sagt Michael Guntersdorf, der in den vergangenen Jahren mit Bürgern und Stadtverordneten schon viele Diskussionen führen musste, bis es zu einer Einigung kam. 150 Personen könnten in dem Saal im ersten Obergeschoss, der für 200 Leute maximal ausgelegt ist, Platz nehmen. Einen Pantryküche, ein Stuhllager sowie Personalräume gehören dazu. Wie das Ganze als Museum aussehen soll, kann sich ein außenstehender Besucher derzeit nicht vorstellen. Guntersdorf sagt dazu nur: Wir haben das Stadthaus so gebaut, wie es der damaligen Koalition entsprochen hat.“
„Das Stadthaus gibt dem Archäologischen Garten eine neue Fassung, lässt ihn besser erfahrbar machen, er wird noch mit Erläuterungen versehen“, sagt Bürgermeister Olaf Cunitz, Planungsdezernent und von Haus aus Historiker, der zur Altstadt einen eigenen Bezug hat. Seine Magisterarbeit verfasste der Grünen-Politiker einst über die Altstadt, vom Stadthaus aber musste der Skeptiker erst überzeugt werden. Heute hält er es für gelungen, zumal es städtebaulich und architektonisch wichtig sei, um zwischen Dom, Schirn und Altstadt zu vermitteln. Hinzu käme, so lobte Cunitz, die Nutzung als Tagungs- und Veranstaltungsstätte, die etwa das gut gebuchte Haus am Dom etwas entlaste. Das Stadthaus gehöre der Stadt, ein künftiger Betreiber , wie etwa die Saalbau GmbH, aber wird noch gesucht.
Doch Cunitz sieht eines als Problem an, und das ist im Koalitionsvertrag zwischen CDU, SPD und Grünen bereits fest verankert: Die Nutzung für ein ökumenisches Kirchenmuseum im Zusammenwirken von Ikonenmuseum und Dommuseum. Vor allem die CDU scheint darauf Wert zu legen. „Als jemand, der lange Zeit im Museum gearbeitet hat, halte ich wenig davon“, sagt Cunitz. "Für museale Zwecke ist die Belichtung und das Klima entscheidend". Manche Exponate seien extrem lichtempfindlich oder würden auf Luftfeuchtigkeit reagieren. "Es macht wenig Sinn, die Funktionalität des Stadthauses durch Schiebevitrinen einzuschränken.“ Die Altstadt werde ein Stoltzemuseum und vielleicht auch ein Struwwelpetermuseum bekommen, auch ein Teil der Goldenen Waage werde zu einer Minidependance des Historischen Museums. „Da ist eine halbprovisorische Nutzung nicht nötig. Das sollte auf jeden Fall noch mal beraten und erörtert werden, sagt Cunitz. Eine museale Nutzung würde weitere Fragen aufwerfen, etwa wo die Kasse sein soll, wo welche Ausstellungsstücke platziert werden können und auch Versicherungsfragen müssten diskutiert werden. Sicher ist, zu den bisherigen Baukosten von 20 Millionen Euro würde noch etwas für eine umgebaute Haustechnik hinzukommen. Auch auf die Buchung des Veranstaltungssaales, die für den Spätsommer möglich sein soll, habe die museale Nutzung Einfluss, sagt Guntersdorf. So lange man nicht wisse, ob es eine Museumsnutzung nun gebe, könne man keine Tagungen im Saal abhalten.
Nach knapp drei Jahren Bauzeit kann auch die Öffentlichkeit ab Sonntag in den circa 150 Quadratmeter großen Saal mit der 12 Meter hohen Decke. Von klerikaler Anmutung sei der Raum, sagen die Architekten und Planer, von „Sarg mit Oberlichtern“ sprechen die Kritiker angesichts der kastenartigen Form und der Holzvertäfelung. „Was ich in all den Jahren gelernt habe: Halte dich aus Geschmacksfragen raus“, sagt Michael Guntersdorf, der in den vergangenen Jahren mit Bürgern und Stadtverordneten schon viele Diskussionen führen musste, bis es zu einer Einigung kam. 150 Personen könnten in dem Saal im ersten Obergeschoss, der für 200 Leute maximal ausgelegt ist, Platz nehmen. Einen Pantryküche, ein Stuhllager sowie Personalräume gehören dazu. Wie das Ganze als Museum aussehen soll, kann sich ein außenstehender Besucher derzeit nicht vorstellen. Guntersdorf sagt dazu nur: Wir haben das Stadthaus so gebaut, wie es der damaligen Koalition entsprochen hat.“
Fotogalerie: stadthaus
7. Juni 2016, 10.17 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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