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AWO-Skandal
Frankfurter AWO fordert Millionenbetrag von AWO Wiesbaden zurück
Die AWO Frankfurt wirft der AWO Wiesbaden vor, sie um 3,2 Millionen Euro durch falsche Personalkostenabrechnungen für dort nicht angestellte Mitarbeitende betrogen zu haben. Derweil soll Zübeyde Feldmann während eines Praktikums unverhältnismäßig hoch entlohnt worden sein.
Der Skandal um die Arbeiterwohlfahrt (AWO) geht in die nächste Runde: Nun bezichtigt die Frankfurter AWO den Wiesbadener Kreisverband, über mehrere Jahre falsche Personalkostenabrechnungen erstellt und sie so um insgesamt 3,2 Millionen Euro betrogen zu haben. Dies geht aus einer Mitteilung der AWO Frankfurt vom Donnerstag hervor. Nutznießer dieser Summe sei der Kreisverband Wiesbaden unter seiner damaligen Geschäftsführerin Hannelore Richter, Ehefrau des ehemaligen Frankfurter AWO-Chefs Jürgen Richter, gewesen.
Konkret wirft der Frankfurter Kreisverband der AWO Wiesbaden vor, mit „bewusst falschen Abrechnungen“ Beträge für Mitarbeitende erhalten zu haben, die dort gar nicht beschäftigt gewesen seien. Darüber hinaus seien Gelder der Höhe nach nicht gerechtfertigt gewesen. „Diese Beträge wurden aus Mitteln des Kreisverbands Frankfurt gezahlt, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt wurden dadurch nicht geschädigt“, versichert die AWO Frankfurt. Möglich sei dieser Betrug nur deshalb gewesen, weil die Rechnungen nicht auf sachliche Richtigkeit hin geprüft worden seien.
Angaben der AWO Frankfurt zufolge sei zwei dafür verantwortlichen Mitarbeiter:innen des Rechnungswesens in der Folge „fristlos gekündigt“ und „Strafanzeige gegen diese und drei weitere Personen“ gestellt worden. Des Weiteren prüft der Kreisverband Frankfurt derzeit, ob Schadensersatz gegen die Beteiligten geltend gemacht werden kann. Bis zum Redaktionsschluss stand die Geschäftsstelle der Wiesbadener Arbeiterwohlfahrt nicht für eine Stellungnahme bereit.
Unterdessen soll Zübeyde Feldmann, Ehefrau des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD), während eines von November 2014 bis März 2015 in der Frankfurter AWO-Kita Adlerwerke absolvierten Praktikums unverhältnismäßig hoch entlohnt worden sein. Wie die Hessenschau berichtet, habe Zübeyde Feldmann in diesem Zeitraum ein Monatsgehalt von 2400 Euro erhalten. Aus E-Mails, die der Hessenschau vorliegen, gehe hervor, dass sie für die Dauer ihres Praktikums einen Teilzeitvertrag bekommen habe, der jedoch mit einem zu jener Zeit entsprechenden Vollzeitgehalt einer Erzieherin vergütet worden sei. Normalerweise werde ein solches Kita-Praktikum gar nicht entlohnt. Bereits kurz nach dem Praktikum habe die Ehefrau von Oberbürgermeister Feldmann den Leitungsposten in der ebenfalls durch die AWO geführten deutsch-türkischen Kita Dostluk mit einer übertariflichen Vergütung und einem Dienstwagen bekommen.
Die Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen Feldmann aufgrund des Verdachts der Untreue sowie der Vorteilnahme im Amt und gegen seine mittlerweile von ihm getrennte Frau wegen Beihilfe zur Vorteilsnahme dauern weiterhin an. Das Stadtoberhaupt will am Freitagnachmittag zu den Vorwürfen Stellung beziehen.
Konkret wirft der Frankfurter Kreisverband der AWO Wiesbaden vor, mit „bewusst falschen Abrechnungen“ Beträge für Mitarbeitende erhalten zu haben, die dort gar nicht beschäftigt gewesen seien. Darüber hinaus seien Gelder der Höhe nach nicht gerechtfertigt gewesen. „Diese Beträge wurden aus Mitteln des Kreisverbands Frankfurt gezahlt, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt wurden dadurch nicht geschädigt“, versichert die AWO Frankfurt. Möglich sei dieser Betrug nur deshalb gewesen, weil die Rechnungen nicht auf sachliche Richtigkeit hin geprüft worden seien.
Angaben der AWO Frankfurt zufolge sei zwei dafür verantwortlichen Mitarbeiter:innen des Rechnungswesens in der Folge „fristlos gekündigt“ und „Strafanzeige gegen diese und drei weitere Personen“ gestellt worden. Des Weiteren prüft der Kreisverband Frankfurt derzeit, ob Schadensersatz gegen die Beteiligten geltend gemacht werden kann. Bis zum Redaktionsschluss stand die Geschäftsstelle der Wiesbadener Arbeiterwohlfahrt nicht für eine Stellungnahme bereit.
Unterdessen soll Zübeyde Feldmann, Ehefrau des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD), während eines von November 2014 bis März 2015 in der Frankfurter AWO-Kita Adlerwerke absolvierten Praktikums unverhältnismäßig hoch entlohnt worden sein. Wie die Hessenschau berichtet, habe Zübeyde Feldmann in diesem Zeitraum ein Monatsgehalt von 2400 Euro erhalten. Aus E-Mails, die der Hessenschau vorliegen, gehe hervor, dass sie für die Dauer ihres Praktikums einen Teilzeitvertrag bekommen habe, der jedoch mit einem zu jener Zeit entsprechenden Vollzeitgehalt einer Erzieherin vergütet worden sei. Normalerweise werde ein solches Kita-Praktikum gar nicht entlohnt. Bereits kurz nach dem Praktikum habe die Ehefrau von Oberbürgermeister Feldmann den Leitungsposten in der ebenfalls durch die AWO geführten deutsch-türkischen Kita Dostluk mit einer übertariflichen Vergütung und einem Dienstwagen bekommen.
Die Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen Feldmann aufgrund des Verdachts der Untreue sowie der Vorteilnahme im Amt und gegen seine mittlerweile von ihm getrennte Frau wegen Beihilfe zur Vorteilsnahme dauern weiterhin an. Das Stadtoberhaupt will am Freitagnachmittag zu den Vorwürfen Stellung beziehen.
20. August 2021, 13.51 Uhr
Margaux Adam
Margaux Adam
Jahrgang 1991, Studium der Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Februar 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Margaux
Adam >>
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