Sie ist einmalig, kostbar und kulturhistorisch höchst bedeutsam. Die Ottheinrich-Bibel ist ein einzigartiges Zeugnis spätmittelalterlicher Buchkunst und besticht gleich durch mehrere Superlative: Um 1430 in Auftrag gegeben, ist sie die älteste erhaltene illustrierte Handschrift des Neuen Testaments in deutscher Sprache. Und damit ein Beleg dafür, dass es schon lange vor Martin Luther Bestrebungen gab, die Bibel möglichst vielen Menschen verständlich zu machen. Seit diesem Wochenende bis zum 10. Mai 2009 ist sie im Bibelhaus Erlebnismuseum Frankfurt ausgestellt. Die Schirmherrschaft für die Ausstellung haben Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und der neue Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Peter Steinacker, übernommen.
Die Ottheinrich-Bibel ist eine Leihgabe der Bayerischen Staatsbibliothek. Fünf Bände der Bilderhandschrift wurden 2007 vom Freistaat Bayern mit Unterstützung von Stiftungen, öffentlichen, kirchlichen und privaten Geldgebern vor einer geplanten Versteigerung bei Sotheby's in London erworben. Die anderen drei Bände sind bereits seit 1950 im Besitz der Staatsbibliothek. Die prachtvollen Seiten der Ottheinrich-Bibel sind aus konservatorischen Gründen nur wenige Wochen zu sehen.