Am Mittwochabend gedachten Radfahrer den verletzten und verunglückten, schwächeren Verkehrsteilnehmern. Damit machten sie sich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr stark und forderten mehr Achtsamkeit.
Tamara Marszalkowski /
An die 50-60 Radfahrer starteten vom Opernplatz vor der Alten Oper auf die Mainzer Landstraße und fuhren zum ersten Stopp an der Ottostraße. Begleitet wurden sie von der Polizei, die für die Demonstranten den Berufsverkehr blockierte. Die Veranstalter Falko Görres und Christopher Dettki vom Lastenradkollektiv Matemobil hielten an jeder der acht Stationen die Gruppe an. An den Stationen kam es im vergangenen Jahr zu Unfällen. Manch eine Station stand jedoch auch stellvertretend für einen anderen Ort, der für den Ride of Silence zu weit entfernt gewesen wäre. Insgesamt war die Demonstration zwölf Kilometer lang und führte über die Friedensbrücke nach Sachsenhausen, über die Alte Brücke zurück auf die andere Mainseite und hoch, Richtung Norden, bis zum Hauptfriedhof.
An jeder der Stationen rekonstruierten Görres und Dettki den Unfallhergang, den sie aus den Pressemitteilungen der Polizei ableiten konnten. "Vielleicht verstehen wir von den Unfallvorgängen mehr und wissen somit auch besser was wir fordern wollen", so Dettki. Nach den Schilderungen wurde eine halbe Minuten geschwiegen und der Opfer gedacht. Doch Görres und Dettki betonten auch, dass es nicht immer die Schuld der Autofahrer sei. "Nicht jeder, der Fahrrad fährt, ist ein Heiliger", so Görres. Dennoch würden die Fahrradfahrer immer den Kürzeren ziehen.
Beim Ride of Silence wurden auch konkrete Forderungen an die Stadt gestellt: Ein zügiger Ausbau von fahrradfreundlicher Infrastruktur, von Fahrradschnellwegen und eine konsequente Verfolgung von Falschparkern. Im Allgemeinen riefen sie jedoch zu mehr Achtsamkeit vonseiten aller Verkehrsteilnehmer auf.