Seit Beginn dieses Jahres fungiert der zuvor als Galerie genutzte Glaspavillon der Berliner Volksbühne als Forschungsinstitut. Eine frisch gegründete Recherchegruppe soll fortan auf einen neuen Einsatz der Gefühle und der Stimmungen in der gegenwärtigen Kultur reagieren. Sie attestiert eine Konjunktur des Romantischen, eine Wiederkehr der Gefühle - sei es in Form neuer bohemistischer Mode oder unter dem Schlagwort des so genannten Romantic Conceptualism in der Kunst. Als Antidot soll eine Folge von Veranstaltungen und Kollaborationen mögliche Rechercheformen ausloten, die affektives, aber nicht unkritisches Wissen hervorbringen. Der Begriff der Kritik hat seine Ursprünge nicht zuletzt in den Schriften der Romantik.
Die Arbeit des Instituts findet in verschiedenen Formaten statt, die Forschung geht in verschiedenen Denkweisen vor sich. In loser Folge werden unterschiedliche Typen der Wissensproduktion kombiniert. Affektives Wissen, so die Annahme, lässt sich nur schwer auf längere Dauer stellen und verträgt sich schlecht mit größeren institutionellen Zusammenhängen. Performance, Filmvorführung, theoretischer Diskurs, Musik, Lichtbildprojektion, Lesung etc. werden zu einer Kette ephemerer Ereignisse verknüpft. Bedingung ist dabei der Bezug auf den fragilen Raum des Pavillons, d.h. auf die architektonische Vorgabe einer transparenten Glasbox im Stadtraum.
Das Institut sind:
Katarina Burin, Künstlerin
Philipp Ekardt, Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker
Heike Föll, Kunsthistorikerin und Künstlerin.
Jan Kedves, Kulturjournalist und Musikredakteur
Matt Saunders, Künstler
Die Serie beginnt am 29.1.2007 mit einer Lichtarbeit von Byron Kim. Das Programm wechselt bis auf weiteres wöchentlich. Projiziert wird täglich zwischen 19.30 und 23.00 h, mit Ausnahme der Arbeit von Kim, die von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang zu sehen sein wird.