Nach dem Klub ist vor dem Klub – denn die Locations des Hans Romanov sind meist temporärer Natur, gern mal improvisiert und doch immer charmant. Der neueste Coup: Klub Sacramento.
Nicole Brevoord /
Der Yachtklub ist seit dem vergangenen Herbst nicht mehr, doch was sich zunächst nach fünfjähriger Partygeschichte als derber Verlust anließ, weicht nun der Freude, dass Hans Romanov einen neuen Hotspot für nicht so mainstreamige Partygänger gefunden hat: Klub Sacramento. Wieder ist der 55-Jährige dem Main treu geblieben und brauchte für das neue Projekt am Sachsenhäuser Ufer nur ein paar hundert Meter weiterzugehen. Nahe des Eisernen Stegs in Höhe der Dreikönigskirche bei der MS Wodan ist das neue Domizil. Klub Sacramento (englisch ausgesprochen) - benannt nach dem Song Sacramento von Middle of the Road aus den 70ern. „Das war mein zweiter Popsong, worauf ich mit knabenhaften 14 Lenzen getanzt habe.“ Am vergangenen Wochenende wurde sachte – mit provisorischer Deko - eröffnet, die Ex-Yachtklub-Crew ist mit an Bord und ganz langsam spricht sich herum, dass es wieder eine der beliebten Romanov’schen Off-Locations gibt, die ja gerne mal einen temporären Charakter haben. Was zu Essen gibt es im Klub Sacramento natürlich auch – aus der Kombüse der Schiffseigentümerin Manuela Lochschmidt, die weiterhin den Bootsverleih übernimmt und nebenan das Restaurant betreibt. Ob der Klub Sacramento eine dauerhafte Institution wird? Der Sommer sei wohl gerettet, sagt uns der Klub-mit K-Freund, der der Bootsbesitzerin sehr dankbar ist.
„Ich hab meine Leute, die mit mir mit ziehen. Das ist mein größtes Kapital“, sagt er und weiß, dass Vertrauen, das in ihn und seine Projekte gesetzt wird zu schätzen. Der Main sei umkämpft, weiß Romanov, der mit seinem Yachtklub den Gastronomen vom D3 weichen musste. Und der oft dann geht, wenn zahlungsfähige Interessenten auftauchen, die die kleinen Perlen der Frankfurter Subkultur übernehmen und dann was ganz Großes daraus machen wollen.
Wenn Romanov, der Ruderer, von seinem neuen Klubbaby spricht, gibt er dem Standort gerne blumige Namen: von Modest Marina und Süderwasser ist dann die Rede und Recht hat er. Sitzt man oben am Deck, dann genießt man untermalt von Musik einen wunderschönen Blick auf die Skyline und betrachtet die Stadt mit ganz anderen Augen. Das Leben kann ja so schön sein!