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Zwei Frankfurter stellen berühmte Filmszenen nach
King Kong auf dem Messeturm
Zwei Jahre lang sind Jens Peter Kutz und Maria Jerchel durch die Stadt gezogen und haben bekannte Filmszenen in Frankfurt nachgestellt. Die schönsten Fotografien sind jetzt in ihrem Buch „Frankfurt wie im Film“ erschienen.
Indiana Jones sucht im Palmengarten den verlorenen Schatz, Rocky Balboa trainiert in Seckbach und King Kong grüßt von der Spitze des Messeturms – für das Buch „Frankfurt wie im Film“ verwandelt sich die Stadt in die Kulisse bekannter Filmszenen. Die beiden Autoren Jens Peter Kutz und Maria Jerchel haben Szenen fotografiert, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sehen.
Der ehrwürdige Kaisersaal wird zur Großen Halle der Zauberschule Hogwarts aus der Harry Potter-Serie, der Dino in der Senckenberganlage zum Saurier aus Jurassic Park und die Schwanheimer Dünen zur Yellow Brick Road, der die kleine Dorothy mit ihren roten Schuhen im Zauberer von Oz folgt. Wie in der Filmproduktion hat auch Kutz mit kleineren Retuschen und Farbeffekten am Computer nachgeholfen, um die Ähnlichkeit zu verstärken.Den Weg in den Schwanheimer Dünen gibt es tatsächlich, nur das kräftige Gelb hat Kutz in der Postproduktion verstärkt.
"Follow the Yellow Brick Road" aus Der Zauberer von Oz, hier in den Schwanheimer Dünen
„Erst dachten wir, das wird vielleicht eine Handvoll Motive, oder ein Kalender“, erzählt Jerchel. Doch schnell haben die beiden gemerkt: Mit ein bisschen Fantasie und Vorstellungskraft lassen sich in Frankfurt noch viel mehr Kulissen finden. 170 Szenen hat Kutz insgesamt fotografiert, 99 haben es in das Hardcover-Buch geschafft, das Mitte Dezember erscheint. „Frankfurt ist auf kleinem Platz unglaublich wandlungsfähig“, ist Jerchel begeistert. Genauso vielseitig wie die Stadt sollten auch die Fotos und Filme sein. Im Buch stehen daher Arthouse-Filme neben Hollywood-Blockbustern, Heimatfilme neben Kassenschlagern.
Der Buddhakopf steht heute auf dem Balkon von Kutz und Jerchel, hier unterm Arm von Kutz, als Indiana Jones in der Grotte des Palmengartens
Mit viel Planung und Recherche begannen Jerchel und Kutz 2015 mit dem Projekt. Ein nebliger Tag an der Hauptwache erinnerte die beiden an Blade Runner und war der Startschuss für die weiteren Fotografien.
Im Nebel von der Hauptwache aus, als das Licht des Commerzbank Towers grün schimmerte, dachten die Autoren: "Das ist ja wie in Blade Runner!"
Zunächst erstellte Kutz eine Tabelle mit allen wichtigen Details der geplanten Filmszenen: Jahreszeit, Wetter, Sonnenstand, Witterung. Alles sollte möglichst nah an der Originalszene aus dem Film sein. Mit den Daten im Kopf machte er sich dann mit seiner Kamera auf den Weg. Die Filmwissenschaftlerin Jerchel schrieb anschließend die kurzen Texte zu den Bildern, die Hintergrundinfos zu Szene oder Ort liefern. 2015 und 2016 sind die Bilder entstanden. „Manche Orte haben sich seitdem komplett verändert“, erzählt Jerchel. Die Metzlerbank, während des Abrisses für den Film Transformers festgehalten, steht heute schon nicht mehr.
Die Arbeit am Projekt hat auch den Blick der beiden Wahlfrankfurter auf die Stadt verändert. „Jeder Stadtteil hat einen besonderen Charme“, sagt Jerchel. Die passenden Motive haben sie in langer Recherche in der ganzen Stadt verteilt gefunden: Auf dem alten Flugplatz in Bonames, am Lohrberg, im Höchster Bolongaropalast oder im Europaviertel. Manche Orte haben die beiden Autoren auch ganz zufällig beim Stadtbummel entdeckt.
Südstaaten-Flair am Main: Kutz' Lieblingsfoto aus Vom Winde verweht
Wie den Bethmann‘schen Pavillon, der Kutz an Vom Winde verweht erinnerte. „Der Ort war einfach da und perfekt“, beschreibt der Fotograf sein Lieblingsfoto aus dem Buch. Er veränderte anschließend am Computer nur die Farbsättigung, um Südstaaten-Flair mitten in Frankfurt zu sehen. "Die Fotos sollen einen unvoreingenommenen Blick auf die Stadt geben", sagt Jerchel über das Buch, das kein klassischer Stadtführer ist. Es regt vielmehr dazu an, bewusster durch die Stadt zu laufen und die Fantasie spielen zu lassen. Vielleicht sieht man dann auch Mary Poppins über den Main fliegen und Spiderman an den Bankentürmen hängen.
>> Frankfurt - Wie im Film, Buchvorstellung mit den Autoren, Donnerstag, 14,12., 19 Uhr, Last Century Modern, Domstraße 6
>> Buch: Maria Jerchel/Jens Peter Kutz: Frankfurt - Wie im Film. Ein Stadtporträt in 99 Kinofilmen. Cocon-Verlag, Hanau 2017. 16,80 Euro.
Der ehrwürdige Kaisersaal wird zur Großen Halle der Zauberschule Hogwarts aus der Harry Potter-Serie, der Dino in der Senckenberganlage zum Saurier aus Jurassic Park und die Schwanheimer Dünen zur Yellow Brick Road, der die kleine Dorothy mit ihren roten Schuhen im Zauberer von Oz folgt. Wie in der Filmproduktion hat auch Kutz mit kleineren Retuschen und Farbeffekten am Computer nachgeholfen, um die Ähnlichkeit zu verstärken.Den Weg in den Schwanheimer Dünen gibt es tatsächlich, nur das kräftige Gelb hat Kutz in der Postproduktion verstärkt.
"Follow the Yellow Brick Road" aus Der Zauberer von Oz, hier in den Schwanheimer Dünen
„Erst dachten wir, das wird vielleicht eine Handvoll Motive, oder ein Kalender“, erzählt Jerchel. Doch schnell haben die beiden gemerkt: Mit ein bisschen Fantasie und Vorstellungskraft lassen sich in Frankfurt noch viel mehr Kulissen finden. 170 Szenen hat Kutz insgesamt fotografiert, 99 haben es in das Hardcover-Buch geschafft, das Mitte Dezember erscheint. „Frankfurt ist auf kleinem Platz unglaublich wandlungsfähig“, ist Jerchel begeistert. Genauso vielseitig wie die Stadt sollten auch die Fotos und Filme sein. Im Buch stehen daher Arthouse-Filme neben Hollywood-Blockbustern, Heimatfilme neben Kassenschlagern.
Der Buddhakopf steht heute auf dem Balkon von Kutz und Jerchel, hier unterm Arm von Kutz, als Indiana Jones in der Grotte des Palmengartens
Mit viel Planung und Recherche begannen Jerchel und Kutz 2015 mit dem Projekt. Ein nebliger Tag an der Hauptwache erinnerte die beiden an Blade Runner und war der Startschuss für die weiteren Fotografien.
Im Nebel von der Hauptwache aus, als das Licht des Commerzbank Towers grün schimmerte, dachten die Autoren: "Das ist ja wie in Blade Runner!"
Zunächst erstellte Kutz eine Tabelle mit allen wichtigen Details der geplanten Filmszenen: Jahreszeit, Wetter, Sonnenstand, Witterung. Alles sollte möglichst nah an der Originalszene aus dem Film sein. Mit den Daten im Kopf machte er sich dann mit seiner Kamera auf den Weg. Die Filmwissenschaftlerin Jerchel schrieb anschließend die kurzen Texte zu den Bildern, die Hintergrundinfos zu Szene oder Ort liefern. 2015 und 2016 sind die Bilder entstanden. „Manche Orte haben sich seitdem komplett verändert“, erzählt Jerchel. Die Metzlerbank, während des Abrisses für den Film Transformers festgehalten, steht heute schon nicht mehr.
Die Arbeit am Projekt hat auch den Blick der beiden Wahlfrankfurter auf die Stadt verändert. „Jeder Stadtteil hat einen besonderen Charme“, sagt Jerchel. Die passenden Motive haben sie in langer Recherche in der ganzen Stadt verteilt gefunden: Auf dem alten Flugplatz in Bonames, am Lohrberg, im Höchster Bolongaropalast oder im Europaviertel. Manche Orte haben die beiden Autoren auch ganz zufällig beim Stadtbummel entdeckt.
Südstaaten-Flair am Main: Kutz' Lieblingsfoto aus Vom Winde verweht
Wie den Bethmann‘schen Pavillon, der Kutz an Vom Winde verweht erinnerte. „Der Ort war einfach da und perfekt“, beschreibt der Fotograf sein Lieblingsfoto aus dem Buch. Er veränderte anschließend am Computer nur die Farbsättigung, um Südstaaten-Flair mitten in Frankfurt zu sehen. "Die Fotos sollen einen unvoreingenommenen Blick auf die Stadt geben", sagt Jerchel über das Buch, das kein klassischer Stadtführer ist. Es regt vielmehr dazu an, bewusster durch die Stadt zu laufen und die Fantasie spielen zu lassen. Vielleicht sieht man dann auch Mary Poppins über den Main fliegen und Spiderman an den Bankentürmen hängen.
>> Frankfurt - Wie im Film, Buchvorstellung mit den Autoren, Donnerstag, 14,12., 19 Uhr, Last Century Modern, Domstraße 6
>> Buch: Maria Jerchel/Jens Peter Kutz: Frankfurt - Wie im Film. Ein Stadtporträt in 99 Kinofilmen. Cocon-Verlag, Hanau 2017. 16,80 Euro.
13. Dezember 2017, 11.30 Uhr
Nicole Nadine Seliger
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