Partner
Von der documenta ins Museum
Das MMK erwirbt Kunstwerk von Joseph Beuys
Mit der Aktionsplastik „Boxkampf für die direkte Demokratie“ hat das Museum für Moderne Kunst (MMK) eines der Hauptwerke von Joseph Beuys erworben. Die Plastik ergänzt die bestehende Werkgruppe des Künstlers innerhalb der Sammlung des Frankfurter Museums.
Das Kunstwerk „Boxkampf für direkte Demokratie“ von Joseph Beuys stammt aus dem Jahr 1972 und bezieht sich auf eine Aktion während der damaligen documenta in Kassel. Beuys hatte damals für 100 Tage ein „Büro für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ in der nordhessischen Stadt installiert, um sein Modell einer Basisdemokratie zu propagieren. Dort diskutierte er mit Besuchern über das Parteiensystem und direkte Demokratie durch Volksabstimmungen.
Am letzten Tag der Weltkunstausstellung fand der „Boxkampf für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ im Museum Fridericianum in Kassel statt: Der junge Kunststudent Abraham David Christian, der gegen die Kunstauffassung von Beuys rebellierte, hatte Beuys, den Professor der Kunstakademie Düsseldorf, offiziell zu diesem Kampf herausgefordert. Beuys gewann den auf drei Runden angesetzten „Boxkampf“ nach Punkten. Ein Tag nach Ende der documenta wurde Beuys vom damaligen nordrhein-westfälischen Wissenschaftsminister Johannes Rau entlassen und musste seinen Lehrstuhl an der Düsseldorfer Kunstakademie aufgeben.
Die Plastik, bestehend aus Boxhandschuhen, einem Kopfschutz und dem Seil des Boxringes in einer fünf Meter breiten Zinkblech-Vitrine erinnert an diesen Kampf. Das Kunstwerk wird zu den Schlüsselwerken der documenta-Arbeiten gezählt. „Ich gratuliere dem Museum für Moderne Kunst sehr zu dieser bedeutenden Erwerbung“, sagt der hessische Minister für Kunst- und Kultur Boris Rhein (CDU): „Die Vitrine, in der die Relikte jenes ‚Boxkampfes‘ präsentiert werden – vier Handschuhe, ein Kopfschutz und das Seil, das um den Boxring gezogen worden war – sind eine Erinnerung an ein höchst gegenwärtiges Thema: Demokratie braucht dauerhaften Einsatz. Sie muss gewissermaßen erkämpft werden. Und die Kunst ist so frei, sich hier einzumischen.“
"Ich freue mich für das MMK, für alle Frankfurter und natürlich für alle unserer Besucher, dass es uns gelungen ist, dieses wichtige Werk von Joseph Beuys für unsere Sammlung zu erwerben", sagt Museumsdirektorin Susanne Pfeffer. "Denn wie Joseph Beuys 1972 auf der documenta 5 mit seiner Arbeit 'Boxkampf für direkte Demokratie' veranschaulichte, muss die Demokratie von uns allen permanent erkämpft werden.“
Das Frankfurter Museum konnte die Plastik mit Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung und der Kulturstiftung der Länder sowie durch Eigenmittel und Fördergelder von Partnern des Museums erwerben. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das MMK zukünftig für den Ankauf solcher Sammlungsgegenstände einen Ankaufsetat erhalten wird. Für die Jahre 2019 bis 2022 hat die Stadt ein jährliches Budget von 525.000€ bewilligt.
Am letzten Tag der Weltkunstausstellung fand der „Boxkampf für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ im Museum Fridericianum in Kassel statt: Der junge Kunststudent Abraham David Christian, der gegen die Kunstauffassung von Beuys rebellierte, hatte Beuys, den Professor der Kunstakademie Düsseldorf, offiziell zu diesem Kampf herausgefordert. Beuys gewann den auf drei Runden angesetzten „Boxkampf“ nach Punkten. Ein Tag nach Ende der documenta wurde Beuys vom damaligen nordrhein-westfälischen Wissenschaftsminister Johannes Rau entlassen und musste seinen Lehrstuhl an der Düsseldorfer Kunstakademie aufgeben.
Die Plastik, bestehend aus Boxhandschuhen, einem Kopfschutz und dem Seil des Boxringes in einer fünf Meter breiten Zinkblech-Vitrine erinnert an diesen Kampf. Das Kunstwerk wird zu den Schlüsselwerken der documenta-Arbeiten gezählt. „Ich gratuliere dem Museum für Moderne Kunst sehr zu dieser bedeutenden Erwerbung“, sagt der hessische Minister für Kunst- und Kultur Boris Rhein (CDU): „Die Vitrine, in der die Relikte jenes ‚Boxkampfes‘ präsentiert werden – vier Handschuhe, ein Kopfschutz und das Seil, das um den Boxring gezogen worden war – sind eine Erinnerung an ein höchst gegenwärtiges Thema: Demokratie braucht dauerhaften Einsatz. Sie muss gewissermaßen erkämpft werden. Und die Kunst ist so frei, sich hier einzumischen.“
"Ich freue mich für das MMK, für alle Frankfurter und natürlich für alle unserer Besucher, dass es uns gelungen ist, dieses wichtige Werk von Joseph Beuys für unsere Sammlung zu erwerben", sagt Museumsdirektorin Susanne Pfeffer. "Denn wie Joseph Beuys 1972 auf der documenta 5 mit seiner Arbeit 'Boxkampf für direkte Demokratie' veranschaulichte, muss die Demokratie von uns allen permanent erkämpft werden.“
Das Frankfurter Museum konnte die Plastik mit Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung und der Kulturstiftung der Länder sowie durch Eigenmittel und Fördergelder von Partnern des Museums erwerben. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das MMK zukünftig für den Ankauf solcher Sammlungsgegenstände einen Ankaufsetat erhalten wird. Für die Jahre 2019 bis 2022 hat die Stadt ein jährliches Budget von 525.000€ bewilligt.
15. November 2018, 11.16 Uhr
nic
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Frankfurt-Ostend
Jens Düppe und Simin Tander in der Romanfabrik
Im vergangenen Dezember war Jens Düppe mit seinem Solo-Programm „ego_D“ im Frankfurter Salon zu Gast. Am 30. November bringt er mit Simin Tander eine ganz besondere Sängerin mit in die Romanfabrik.
Text: Detlef Kinsler / Foto: Simin Tander & Jens Düppe © Gerhard Richter
KulturMeistgelesen
- Kunstausstellung in EschbornGesammelte Fotografien der Deutschen Börse
- Lilian Thuram in FrankfurtFranzösische Fußballlegende spricht über Rassismus
- Schirn Kunsthalle FrankfurtDie Kräfte neu vermessen
- Literatur in FrankfurtNeue Lesebühne im Café Mutz
- Filmfestival in WiesbadenExground Filmfest legt Fokus auf Flucht und Migration
20. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen