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Theater Alte Brücke

Selbst machen statt betteln

Sachsenhausen bekommt eine neue Spielstätte. Das „Theater Alte Brücke“ hat der Schauspieler und Regisseur Alexander Beck aus dem Boden gestampft. Am 24. April – zwei Wochen später als geplant – wird Eröffnung gefeiert.
Alexander Beck hatte keine Lust mehr zu bitten und zu betteln. Also beschloss der Regisseur und Schauspieler, einfach ein eigenes Theater zu eröffnen. Mit dem "RaRa:Theater" musste der gebürtige Frankfurter jede Spielzeit erneut nach Locations suchen – oder die aus dem vergangenem Jahr beknien, erneut dort spielen zu dürfen. „Und das, obwohl wir immer super Verkaufszahlen und Kritiken hatten.“ 30.000 Euro Eigenkapital und monatelange Arbeit investierte er. Nun steht Beck kurz vor der Eröffnung der eigenen Spielstätte: dem „Theater Alte Brücke“ in Sachsenhausen. Erfahrung bringt der 41-Jährige reichlich mit. Er ist Gründungsmitglied der „Fliegenden Volksbühne“, festes Ensemble-Mitglied bei Michael Quasts „Barock am Main“ sowie beim „Deutschen Äppelwoi-Theater“. Außerdem unterrichtet er Schauspiel für Kinder und Jugendliche, führt Regie und übersetzt Stücke aus dem Amerikanischen.

Eigentlich war die erste Vorstellung im „Theater Alte Brücke“ für den 8. April geplant. Gespielt werden sollte eine Eigenproduktion mit dem Titel „Fettes Schwein“. Aber die Brandschutzauflagen machten Beck einen Strich durch die Rechnung. Kurzfristig erfuhr er, dass die Stahlträger an der Decke mit feuerfester Farbe gestrichen werden müssen. Zu allem Überfluss konnte die Farbe nicht rechtzeitig geliefert werden, „weil der LKW ausgebrannt ist“, berichtet Beck. Er ließ sich von dieser Ironie des Schicksals aber nicht entmutigen. Die Eröffnung wurde kurzerhand um zwei Wochen verschoben. Nun geht es am 24. April mit „Moneypennies - Der Spion, der mich nicht liebte“, einer 50er-Jahre-Acapella-Revue, los. Die Uraufführung von „Fettes Schwein“ soll am Abend darauf über die Bühne gehen.

Für Beck gehe mit dem eigenen Theater ein lang gehegter Traum in Erfüllung, für den er aber auch ein großes Risiko eingehe – die gegründete GmbH läuft nur auf ihn. „Aber manche Dinge muss man einfach machen. Selbst wenn es nicht klappt, hab ich es wenigstens versucht“, sagt er. In den Räumen in der Kleinen Brückenstraße war vorher ein Fotoatelier beheimatet. Im September 2014 entdeckte der Theatermacher die leerstehende Location. „Ich wusste sofort: Das ist es.“ Zwar unterstütze Beck ein fünfköpfiges Team, die Verantwortung liege aber nur bei ihm. „Ich kümmere mich um alles – von der Konzeption über das Grafikdesign bis hin zur Schauspielerei.“ Finanzielle Unterstützung von der Stadt bekomme er noch nicht, aber das könnte sich noch ändern. Für die nicht-öffentliche Eröffnungsfeier am 22. April habe er einige Vertreter der Stadt eingeladen, um sie von seinem Projekt zu überzeugen. Hoffnung habe er allerdings auch, dass das Theater gleich zum Erfolg wird und auf eigenen Beinen stehen kann. „Wenn sich der positive Zuspruch im Kartenverkauf niederschlägt, kann nichts schief gehen.“

Für das 85 Quadratmeter große Theater hat Beck ein buntes Programm geplant. Mundart, Komödien und Klassiker sollen hier gespielt werden. „Und es wird auf jeden Fall Kindertheater geben.“ Auch externe Theatergruppen sollen hier auftreten.

>> Theater Alte Brücke, Kleine Brückenstraße 5, „Moneypennies - Der Spion, der mich nicht liebte“, 24.April, 20 Uhr, Eintritt: ab 17,50 Euro; „Fettes Schwein“, 25. April, 20 Uhr; Eintritt: ab 17,50 Euro
 
Fotogalerie:
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13. April 2015, 12.02 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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