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Städel Museum Frankfurt
Diese Ausstellungen sind 2025 zu sehen
Von Fotografien Frankfurts aus dem 19. Jahrhundert, über Zeichnungen von Max Beckmann bis hin zu Gegenwartskunst in Film und Video: All das gibt es 2025 und im ersten Halbjahr 2026 im Städel zu sehen.
Den Startschuss in das Jahr 2025 macht am 12. Februar die Ausstellung „Frankfurt forever! Fotografien von Carl Friedrich Mylius“. Bis zum 1. Juni können sich Interessierte auf eine visuelle Zeitreise durch die Anfänge der Architekturfotografie begeben. Die erste große Einzelausstellung des Werks ist ein Zeugnis der Stadtgeschichte Frankfurts vor über 150 Jahren und zeigt eine Stadt im Wandel angesichts preußischer Annexion, Industrialisierung und Verstädterung. Viele seiner Fotografien bekannter Sehenswürdigkeiten Frankfurts sind heute auch als Souvenirs beliebt.
Das Politische des Körpers zeigt Annegret Soltau in ihrer Kunst. Die Ikone feministisch inszenierter Fotografie und Body Art hinterfragt in ihren Werken die Rollenbilder von Frauen und beleuchtet gesellschaftliche Normen. Mithilfe innovativer Techniken, wie der Fotoübernähung und -vernähung sowie der Fotoradierung, erregt sie seit den 1970er-Jahren Aufsehen, indem sie komplexe Gefühlswelten, innere Konflikte und emotionale Zustände sichtbar macht. In der Ausstellung „Unzensiert. Annegret Soltau – Eine Retrospektive“, die vom 8. Mai bis zum 17. August läuft, werden über 80 ihrer Zeichnungen, erweiterten Fotografien, Videokunstwerke und Installationen zu sehen sein.
„Zeichnen ist elementares Bedürfnis, alles andere kommt dann“, formulierte Werner Tübke 1979. Passend dazu bildet eine Schenkung von 46 Zeichnungen des Künstlers die Grundlage für die Ausstellung „Werner Tübke. Metamorphosen“, die vom 2. Juli bis 28. September 2025 präsentiert wird. Tübke zählt neben Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer zu den Hauptvertretern der ersten Leipziger Schule und war einer der bedeutendsten Maler der ehemaligen DDR. In seinen Werken ging es ihm nicht um eine exakte Wiedergabe der Wirklichkeit, sondern um „Seinsdeutung“ und eine Reflektion der Komplexität der Welt.
Vom 5. September 2025 bis zum 12. April 2026 zeigt das Städel Museum eine Auswahl der Videoarbeiten von Asta Gröting. In diesen erforscht die ursprünglich als Bildhauerin tätige Künstlerin intime Beziehungen und unbewusste Dynamiken des Alltags. Ihre Filme laden dazu ein, über die Komplexität und Dynamik verborgener Beziehungen nachzudenken und machen deutlich, wie Kunst als Medium für zwischenmenschliche Verbindungen wirken kann. Die Ausstellung spürt dieser „Poesie des Augenblicks“ nach.
Als „bekanntesten Unbekannten der Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts“ kündigt das Städel Karl Schuch an. Vom 24. September 2025 bis zum 1. Februar 2026 spürt die Ausstellung „Carl Schuch und Frankreich“ der Faszination von Schuchs Malerei nach und zeigt seine vielfältige Auseinandersetzung mit der modernen französischen Kunst. Dafür vereint das Museum die Gemälde Schuchs mit bedeutenden Werken französischer Kunst wie Paul Cézanne, Camille Corot und Claude Monet. Im Dialog dieser Werke wird Schuchs Entwicklung als Künstler nachvollzogen und seine individuelle Malweise deutlich.
Den Abschluss am Jahresende bildet einer der bekanntesten Maler des 20. Jahrhunderts: Max Beckmann. Anlass dafür ist das Erscheinen des dreibändigen Werkverzeichnisses der Beckmann’schen Zeichnungen. Die Ausstellung nimmt daher besonders seine zeichnerischen Werke, von den frühen Skizzen bis zu späten bildhaften Meisterwerken, in den Blick. Sie geben Einblick in die Gedankenwelt und kreativen Prozesse des Künstlers. Beckmann experimentierte mit Linien und Formen und entwickelte dabei eine ganz eigene Bildsprache, die seine Gemälde vorbereitete und ergänzte. Viele der rund 80 ausgestellten Arbeiten des Künstlers werden vom 3. Dezember 2025 bis zum 15. März 2026 zum ersten Mal öffentlich zu sehen sein.
Einen Ausblick auf das Jahr 2026 gibt es auch schon. Das französische Fischerdorf Étretat, an der Atlantikküste gelegen, war aufgrund der umliegenden charakteristischen Klippenlandschaft Ziel vieler Künstler im 19. Jahrhundert. Vor allem Claude Monet faszinierte das Motiv derart, dass er ihm etliche Gemälde widmete. Gemeinsam mit dem Musée des Beaux-Arts de Lyon präsentiert das Städel Museum mit „Monets Küste. Die Entdeckung von Étretat“ große Ausstellung über den Einfluss, den der Ort auf die Entstehung des Impressionismus hatte. Vom 19. März 2026 bis 5. Juli 2026 werden in Frankfurt herausragende historische Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Dokumente zu sehen sein. Die Werke zeitgenössischer und moderner Künstler verdeutlichen zudem die anhaltende Faszination, die von diesem Ort bis heute ausgeht.
Noch bis März 2025 ist derzeit die Ausstellung „Rembrandts Amsterdam – Goldene Zeiten?” im Städel zu sehen. Im Fokus stehen die Gruppenbildnisse, aber es wird auch kritisch auf das „Goldene Zeitalter“ geblickt.
30. Dezember 2025, 12.03 Uhr
Daniel Geyer
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