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Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin
Ein ganz wundervoller Kaiserschmarrn
Im Theatrallalla geht es derzeit kaiserlich zu: In Walter Bockmayers "Beuteljahre einer Kaiserin" wird ordentlich mit dem Mythos Sissi aufgeräumt. Bäppi und sein Ensemble machen daraus eine Art Monty Python mit Schmäh.
Sie war die angeblich schönste Frau ihrer Zeit, ihre Figur war legendär, jeder kennt ihre Haarpracht mit den glitzernden Sternen – wer also sonst könnte Kaiserin Sissi graziöser verkörpern als Thomas Bäppler-Wolf alias Bäppi La Belle? Was der Intendant des kleinen Volkstheaters im Nordend, dem Theatrallalla, mit Walter Bockmayers Stück „Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin“ und einem vor Spielfreude sprühenden Ensemble auf die Bühne bringt, ist irre. Vor allem irrekomisch. Musikalisch wird der Schwank aufgelockert durch eine Mixtur aus Gräfin Mariza, Wagner, Ballermann und Rocky Horror Show. Klingt abstrus und ist es auch, aber es funktioniert!
Beschwingt mit einem Prosecco zum Vorglühen haben wir direkt die richtige Stimmung für das 90 Minuten lange Stück, das von einer Pause unterbrochen wird. „Für Romy Schneider Fans bieten wir am Ende der Show psychologische Hilfe an“, sagt Bäppi zu Beginn und warnt damit alle, die nun den legendären Schmachtstoff erwarten. Doch schon die erste Theaterszene räumt mit allen gängigen Klischees auf: Bei ihrer Hochzeit schläft ihre „durchlauchte Durchlaucht“ Kaiserin Sissi schon fast ein, kein Wunder, sitzt neben ihr doch der Franzl. Sissi hat „einen Trottel als Mann, eine Zicke als Schwiegermutter“ und schwanger ist sie noch dazu. Vom König Ludwig II. Der ist zwar stockschwul, aber am Rosenmontag ging doch mehr als gedacht. Kein Wunder, dass er beim Anblick seines Nachwuchses näselnd ausruft „Nein, das glaub ich jetzt nicht!“.
Doch Prinz Rudolf wird entführt und Cosima Wagner wird kurz vor Varasdin vom Vampir dahingemetzelt - es gilt also spannende Abenteuer zu meistern, von denen hier nicht zu viel verraten werden soll. Auf jeden Fall hat das Publikum am Dienstagabend seinen Spaß gehabt und auch die rasanten Reitszenen sichtlich genossen. Ja es sind Pferde im Theatrallalla zu sehen. Bei „Wär ich doch in Possenhofen [statt Düsseldorf] geblieben“, singen alle begeistert mit und auch bei „Komm hol das Lasso raus“ könnte die Stimmung im Saal nicht besser sein. Während Bäppi in seiner Rolle als Sissi voll aufgeht und eine Kostümorgie zelebriert – ein Kleid schöner als das andere, schlüpfen Pierre Humphrey, Thomas Koob und Viktor Vössing gleich in mehrere Rollen. Humphrey ist als Säugling Rudolf zum Brüllen komisch und hat Paprika im Blut, wenn er die Marika Rökk mimt. Viktor Vössing macht als Bischof eine ebenso gute Figur wie in Strapsen, als Franzls Esterhazy und Thomas Koob kommt als Leierkastenmann, eine Art Horror Show-Riff Raff, mit „Winterzeit in Wien“ ganz groß raus. Das harmonische Ensemble und die witzigen Dialoge, immer wieder mit eingestreuter Improvisation und Lachanfällen von Bäppi gespickt, machen das Stück auf jeden Fall sehenswert.
Zu sehen ist „Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin“ im Theatrallalla, Friedberger Landstraße 296, an folgenden Terminen: 20.–22/ 27.–29. Oktober sowie 3.–5. November, immer um 20 Uhr.
Beschwingt mit einem Prosecco zum Vorglühen haben wir direkt die richtige Stimmung für das 90 Minuten lange Stück, das von einer Pause unterbrochen wird. „Für Romy Schneider Fans bieten wir am Ende der Show psychologische Hilfe an“, sagt Bäppi zu Beginn und warnt damit alle, die nun den legendären Schmachtstoff erwarten. Doch schon die erste Theaterszene räumt mit allen gängigen Klischees auf: Bei ihrer Hochzeit schläft ihre „durchlauchte Durchlaucht“ Kaiserin Sissi schon fast ein, kein Wunder, sitzt neben ihr doch der Franzl. Sissi hat „einen Trottel als Mann, eine Zicke als Schwiegermutter“ und schwanger ist sie noch dazu. Vom König Ludwig II. Der ist zwar stockschwul, aber am Rosenmontag ging doch mehr als gedacht. Kein Wunder, dass er beim Anblick seines Nachwuchses näselnd ausruft „Nein, das glaub ich jetzt nicht!“.
Doch Prinz Rudolf wird entführt und Cosima Wagner wird kurz vor Varasdin vom Vampir dahingemetzelt - es gilt also spannende Abenteuer zu meistern, von denen hier nicht zu viel verraten werden soll. Auf jeden Fall hat das Publikum am Dienstagabend seinen Spaß gehabt und auch die rasanten Reitszenen sichtlich genossen. Ja es sind Pferde im Theatrallalla zu sehen. Bei „Wär ich doch in Possenhofen [statt Düsseldorf] geblieben“, singen alle begeistert mit und auch bei „Komm hol das Lasso raus“ könnte die Stimmung im Saal nicht besser sein. Während Bäppi in seiner Rolle als Sissi voll aufgeht und eine Kostümorgie zelebriert – ein Kleid schöner als das andere, schlüpfen Pierre Humphrey, Thomas Koob und Viktor Vössing gleich in mehrere Rollen. Humphrey ist als Säugling Rudolf zum Brüllen komisch und hat Paprika im Blut, wenn er die Marika Rökk mimt. Viktor Vössing macht als Bischof eine ebenso gute Figur wie in Strapsen, als Franzls Esterhazy und Thomas Koob kommt als Leierkastenmann, eine Art Horror Show-Riff Raff, mit „Winterzeit in Wien“ ganz groß raus. Das harmonische Ensemble und die witzigen Dialoge, immer wieder mit eingestreuter Improvisation und Lachanfällen von Bäppi gespickt, machen das Stück auf jeden Fall sehenswert.
Zu sehen ist „Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin“ im Theatrallalla, Friedberger Landstraße 296, an folgenden Terminen: 20.–22/ 27.–29. Oktober sowie 3.–5. November, immer um 20 Uhr.
14. Oktober 2015, 10.29 Uhr
Nicole Brevoord
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