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Rundgang Städelschule Frankfurt
Von Mäuse(falle)n, Menschen und Maschinen
Beim jährlichen Rundgang stellen die Studierenden der Frankfurter Städelschule zum Ende des Wintersemesters ihre Werke zur Schau – und sich den Fragen neugieriger Besucherinnen und Besucher.
„Es gibt genug Geschichten über große Leute, die große Dinge schaffen. Ich finde es viel interessanter, wenn Menschen etwas ausprobieren und daran scheitern“, sagt Linus Berg. Er steht in seinem Atelier in der Städelschule (Dürerstraße 10), neben ihm drei schwarze, circa hüfthohe Balken. Von oben sehen sie aus wie kleine Konzertflügel – nur dass die Flügeldeckel jeweils von einer Mausefalle statt einem Stab hochgehalten werden. Inspirieren lassen hat sich Berg für seine Installation von Stummfilmen, insbesondere aus dem Genre des „Slapstick“, in denen die Tasteninstrumente eine wiederkehrende Rolle spielen.
In manchen Filmen fielen sie vom Himmel und beförderten diejenigen, auf denen sie landen, direkt in die Hölle, erzählt Berg. In einem anderen Filme spiele ein Pianist sein Stück nahezu perfekt vor einem kritischen Publikum – wäre da nicht die Maus im Korpus des Instruments, die durch ihr Herumhuschen für schiefe Töne sorgt. Das Klavier vergrößere jeweils den „Slapstick“ und somit die Fallhöhe der Protagonistinnen und Protagonisten: vom Himmel in die Hölle, von den teuren zu den billigen Plätzen und von der elitären, klassischen Musik zur Popkultur.
Rundgang an der Städelschule Frankfurt: Wann werden Maschinen menschlich?
Unterdessen hängt im Atelier von Siri Black am anderen Standort der Städelschule (Daimlerstraße 32) ein Projektor von der Decke und bringt sich selbst zum Schwingen. Das Werk trägt den Namen „papa, maman, ma femme, mon mari, le roi, allons à Paris“ (zu Deutsch: Papa, Mama, meine Frau, mein Ehemann, der König, wir fahren nach Paris) – ein Satz, der von einem künstlichen Sprechapparat gesagt wurde. Blacks Werke beschäftigen sich mit der Frage, ab welchem Zeitpunkt Maschinen menschliche Gestalt annehmen: erst, wenn sie sich nicht mehr so verhalten, wie sie es eigentlich sollten (so wie der Projektor) oder schon früher?
![](https://www.journal-frankfurt.de/image/news/alle/1738925565.jpg)
© Augustine Paredes
Rundgang an der Städelschule Frankfurt: Erinnerung, Ehrungen und Ende einer Ausstellung
Diese und weitere Werke können sich Besucherinnen und Besucher beim Rundgang in der Städelschule vom 7. bis zum 9. Februar anschauen. Zum Ende des Wintersemesters stellen die Studierenden wie jedes Jahr ihre Arbeiten zur Schau. Ein Shuttlebus verkehrt regelmäßig zwischen Dürer- und Daimlerstraße, um Interessierte auch zu dem etwas abgelegenen Standort im Ostend und wieder zurück zu bringen. Auf dem Programm für das Wochenende stehen offene Ateliers, Führungen, „Water Cooler Talks“, Performances und vieles mehr.
Am Freitag, den 7. Februar, gibt es einen Abend in Erinnerung an den ehemaligen Rektor der Städelschule, Kasper König, der im August 2024 verstarb. Am Samstag, den 8. Februar, wiederum werden Studierende mit Preisen geehrt (jeweils 19 Uhr, Dürerstraße). Der Rundgang wird von einem Filmprogramm im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) begleitet. Außerdem geht am Sonntag, den 9. Februar, gleichzeitig die Ausstellung „Adrian Piper. Who, Me?“ im mit der Städelschule verbundenen Ausstellungshaus Portikus zu Ende. Auch dort lohnt sich also nochmal ein Besuch.
Info
Rundgang Städelschule
7.-9. Februar 2025, 10-20 Uhr
Shuttlebus zwischen Dürer- und Daimlerstraße
Freitag bis Sonntag, 11-18 Uhr
Mehr Infos und das vollständige Programm gibt es hier.
In manchen Filmen fielen sie vom Himmel und beförderten diejenigen, auf denen sie landen, direkt in die Hölle, erzählt Berg. In einem anderen Filme spiele ein Pianist sein Stück nahezu perfekt vor einem kritischen Publikum – wäre da nicht die Maus im Korpus des Instruments, die durch ihr Herumhuschen für schiefe Töne sorgt. Das Klavier vergrößere jeweils den „Slapstick“ und somit die Fallhöhe der Protagonistinnen und Protagonisten: vom Himmel in die Hölle, von den teuren zu den billigen Plätzen und von der elitären, klassischen Musik zur Popkultur.
Unterdessen hängt im Atelier von Siri Black am anderen Standort der Städelschule (Daimlerstraße 32) ein Projektor von der Decke und bringt sich selbst zum Schwingen. Das Werk trägt den Namen „papa, maman, ma femme, mon mari, le roi, allons à Paris“ (zu Deutsch: Papa, Mama, meine Frau, mein Ehemann, der König, wir fahren nach Paris) – ein Satz, der von einem künstlichen Sprechapparat gesagt wurde. Blacks Werke beschäftigen sich mit der Frage, ab welchem Zeitpunkt Maschinen menschliche Gestalt annehmen: erst, wenn sie sich nicht mehr so verhalten, wie sie es eigentlich sollten (so wie der Projektor) oder schon früher?
![](https://www.journal-frankfurt.de/image/news/alle/1738925565.jpg)
© Augustine Paredes
Diese und weitere Werke können sich Besucherinnen und Besucher beim Rundgang in der Städelschule vom 7. bis zum 9. Februar anschauen. Zum Ende des Wintersemesters stellen die Studierenden wie jedes Jahr ihre Arbeiten zur Schau. Ein Shuttlebus verkehrt regelmäßig zwischen Dürer- und Daimlerstraße, um Interessierte auch zu dem etwas abgelegenen Standort im Ostend und wieder zurück zu bringen. Auf dem Programm für das Wochenende stehen offene Ateliers, Führungen, „Water Cooler Talks“, Performances und vieles mehr.
Am Freitag, den 7. Februar, gibt es einen Abend in Erinnerung an den ehemaligen Rektor der Städelschule, Kasper König, der im August 2024 verstarb. Am Samstag, den 8. Februar, wiederum werden Studierende mit Preisen geehrt (jeweils 19 Uhr, Dürerstraße). Der Rundgang wird von einem Filmprogramm im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) begleitet. Außerdem geht am Sonntag, den 9. Februar, gleichzeitig die Ausstellung „Adrian Piper. Who, Me?“ im mit der Städelschule verbundenen Ausstellungshaus Portikus zu Ende. Auch dort lohnt sich also nochmal ein Besuch.
Rundgang Städelschule
7.-9. Februar 2025, 10-20 Uhr
Shuttlebus zwischen Dürer- und Daimlerstraße
Freitag bis Sonntag, 11-18 Uhr
Mehr Infos und das vollständige Programm gibt es hier.
7. Februar 2025, 12.20 Uhr
Sina Claßen
![](https://www.journal-frankfurt.de/cache/images/autor/q180/35.jpg)
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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Text: Julian Mackenthun / Foto: © Birgit Hupfeld
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7. Februar 2025
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