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Rechtsstreit um Kunst des Städelschulprofessors
Tobias Rehberger als Zeuge geladen
Der Streit um ein von der DekaBank-Tochter WestInvest entsorgtes Kunstwerk des Städelschul-Professors Tobias Rehberger geht in die nächste Runde. Vor dem Oberlandesgericht ist der Künstler als Zeuge geladen.
Die Clubmacher Yeshi und Mengi Zeleke wollen Schadensersatz in Höhe von 2,95 Millionen Euro von der WestInvest. In erster Instanz waren sie nicht erfolgreich.
Die zweite Instanz ließ sich erfreulicher an.
Im vergangenen Sommer machte der Richter vor dem Oberlandesgericht einen Vorschlag zur Güte: Die beiden Parteien sollten sich einigen, die Bank Geld für die Frankfurter Kultur spenden. Dem Vorschlag waren nicht nur die Zeleke-Brüder gewogen, auch der Anwalt der Bank ließ durchblicken, dass seine Mandantin diesem Ansinnen nicht abgeneigt sein könnte. Doch es kam anders. Die DekaBank ließ nach einigen Wochen des Stillschweigens ausrichten, dass sie die Angelegenheit gerne vor Gericht geklärt wissen wolle. Die Vorwürfe der Gegenpartei seien nicht zutreffend. Gleichwohl werde man zu einem anderen Zeitpunkt einer Frankfurter Kulturinstitution Geld zukommen lassen
Die Vorwürfe? Die Bank soll, nachdem der Mietvertrag wegen einer ausgebliebenen Zahlung fristlos gekündigt wurde, nicht nur den Club ausgeräumt und Technik wie Einrichtungsgegenstände veräußert und verschrottet, sondern auch die Raumskulptur – vor allem Möbelstücke für die Raucherlounge – von Tobias Rehberger an andere Clubmacher abgegeben haben. Gegen den ausdrücklichen Willen des Künstlers, der das Kunstwerk als Geschenk für seine Freunde bezeichnet hatte, das keinesfalls an Dritte weiterzugeben sei. Es ging also um ein vernichtetes Kunstwerk, um den Wert der Kunst und um einen der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart. Kein Wunder also, dass sich auch überregionale Medien für den Fall interessierten. Die DekaBank entschuldigte sich beim Künstler, zeigte sich in Sachen des Rechtsstreits aber hartleibig und wenig auskunftsfreudig.
So hielt es am Dienstag auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Georg Fahrenschon. Bei der Pressekonferenz zur Maniera-Schau im Städel lobte er seine Institute als gemeinwohlorientiert und als größte private Sponsoren von Kunst in Deutschland. Ein Widerspruch zum Prozess um die Kunstvernichtung, bei dem die DekaBank und nun auch Tobias Rehberger als Zeuge im Mittelpunkt stehen? Davon, so der Präsident, habe er keine Kenntnis – und wolle sich auch nicht zu laufenden juristischen Auseinandersetzungen äußern.
Der Prozess geht in der kommenden Woche vor dem Oberlandesgericht weiter.
Die zweite Instanz ließ sich erfreulicher an.
Im vergangenen Sommer machte der Richter vor dem Oberlandesgericht einen Vorschlag zur Güte: Die beiden Parteien sollten sich einigen, die Bank Geld für die Frankfurter Kultur spenden. Dem Vorschlag waren nicht nur die Zeleke-Brüder gewogen, auch der Anwalt der Bank ließ durchblicken, dass seine Mandantin diesem Ansinnen nicht abgeneigt sein könnte. Doch es kam anders. Die DekaBank ließ nach einigen Wochen des Stillschweigens ausrichten, dass sie die Angelegenheit gerne vor Gericht geklärt wissen wolle. Die Vorwürfe der Gegenpartei seien nicht zutreffend. Gleichwohl werde man zu einem anderen Zeitpunkt einer Frankfurter Kulturinstitution Geld zukommen lassen
Die Vorwürfe? Die Bank soll, nachdem der Mietvertrag wegen einer ausgebliebenen Zahlung fristlos gekündigt wurde, nicht nur den Club ausgeräumt und Technik wie Einrichtungsgegenstände veräußert und verschrottet, sondern auch die Raumskulptur – vor allem Möbelstücke für die Raucherlounge – von Tobias Rehberger an andere Clubmacher abgegeben haben. Gegen den ausdrücklichen Willen des Künstlers, der das Kunstwerk als Geschenk für seine Freunde bezeichnet hatte, das keinesfalls an Dritte weiterzugeben sei. Es ging also um ein vernichtetes Kunstwerk, um den Wert der Kunst und um einen der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart. Kein Wunder also, dass sich auch überregionale Medien für den Fall interessierten. Die DekaBank entschuldigte sich beim Künstler, zeigte sich in Sachen des Rechtsstreits aber hartleibig und wenig auskunftsfreudig.
So hielt es am Dienstag auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Georg Fahrenschon. Bei der Pressekonferenz zur Maniera-Schau im Städel lobte er seine Institute als gemeinwohlorientiert und als größte private Sponsoren von Kunst in Deutschland. Ein Widerspruch zum Prozess um die Kunstvernichtung, bei dem die DekaBank und nun auch Tobias Rehberger als Zeuge im Mittelpunkt stehen? Davon, so der Präsident, habe er keine Kenntnis – und wolle sich auch nicht zu laufenden juristischen Auseinandersetzungen äußern.
Der Prozess geht in der kommenden Woche vor dem Oberlandesgericht weiter.
24. Februar 2016, 11.51 Uhr
Nils Bremer
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